FDP-und „Sozialer Liberalismus“ ?

Die FDP, sie will und sie muß sich neu ausrichten, aber passt dazu wirklich ein Programm, das einen sozialen Liberalismus als Grundgedanken vertritt? Wäre sie damit nicht auf dem besten Weg, eine halbe SPD zu werden? Was sozial ist, das kostet und zwar immer, und auch Freiheit hat schon immer etwas gekostet, das muß sie wissen, die FDP vor ihrer Neuausrichtung.

Sozial war diese Partei unter Westerwelle eher nicht, im Gegenteil, sie stach eher hervor durch radikalen Marktneoliberalismus inklusive all der bekannten negativen Folgen von eben gerade einem Abbau all dessen, was man allgemeinhin als sozial ansieht, man denke nur einmal an die Klientelpolitik für Hoteliers.

Freiheit kostet auch, und wenn dann soziale Freiheit hinzukommen soll, dann umso mehr. Soziale Freiheit heißt nämlich immer auch Teilhabe an dem, was man Leben nennt, und das wird unter schwarz-gelb vernichtet, schaue man nur einmal darauf, dass die derzeitige Inflation die errungenen Lohnanhebungen auffrisst. Das ist eher unsozial, wie es auch unsozial ist, wenn Menschen obwohl sie arbeiten, davon nicht leben können und trotzdem auf staatliche Zuschüsse angewiesen sind. Gerade dabei hat aber die FDP zum großen Teil eine Mitschuld, denn sie will vermutlich eben ihrer Klientel keine Mindestlöhne zumuten, was aber sozial wäre, was den Menschen, die darauf angewiesen wären wirklich helfen würde, was zu sozialer Gerechtigkeit beitragen würde.

Von Gerechtigkeit also spricht die FDP und man fragt sich, welche Gerechtigkeit sie damit meint. Es ist nicht gerecht, wenn Menschen, die 40 Stunden in der Woche ihrer Arbeit nachgehen mit HartzIV dafür bestraft werden, obwohl sie einer geregelten Arbeit nachgehen.

Soziale Gerechtigkeit heißt auch Teilhabe am Leben, Kinobesuche, Ausflüge mit der Familie nach einer harten Arbeitswoche, zahlbar von einem gerechten Gehalt und ohne staatliche Zuschüsse, das muß der FDP bei ihrem Wandel klar sein.

Was also will die FDP? Meint sie es ernst, wenn sie von sozialen Freiheiten spricht? Das und nur das ist es nämlich, was zählt, nun, da der Arbeitsmarkt weiter liberalisiert wurde. Und wer einmal in Nachbarländer schaut, dem wird klar, das Leben ist derweil selbst in Schweden billiger, wenn man einmal die dortigen Benzinpreise betrachtet.

Solange preistreibende Konzerne aus dem Mineralölbereich in diesem Lande dafür sorgen, dass Inflation Lohnzuwächse auffrisst, wird es sie nicht geben, diese neue soziale Freiheit, und solange Menschen von ihrem Ganztagsjob ihre Familien nicht selbstständig ernähren können auch nicht.

Soviel zum „Sozialen Liberalismus“ der FDP!

©denise-a. langner-urso