(F)reie (P)lagiatoren (D)eutschlands

Koch-Mehrin hat es getan, es hängen Vorwürfe im Raum gegen Chatzimarkakis und Rösler wird vorgeworfen unsauber und unwissenschaftlich gearbeitet zu haben. Das große Negieren hat bereits begonnen, diese kindische Abwehrhaltung derer, gegen die sich das richtet, sie haben wohl das, was als liberal gilt falsch verstanden. Aber sie sind ja in guter Gesellschaft, denn sie vertreten genau jene, die solchen Geistern Vorschub leisten. Ein kaum nachvollziehbarer Titel der Doktorarbeit scheint bereits darüber hinwegzutäuschen, wie unzuverlässig ein Doktorand arbeitet, und hat dieser dann noch eine bessergestellte Herkunft, ist Hopfen und Malz verloren, der Doktorvater mutiert zum hirnlosen und betriebsblinden Alleskäufer.

Es macht keinen Unterschied, ob der Titel nun ein Doktortitel für Wirtschaft, Jura oder Medizin vergeben wurde, wie im Falle Rösler und welche Hochschule ihn vergeben hat, es kommt alleine auf die Qualität an, wie gearbeitet wurde, und Statistikauswertungen sind beileibe etwas völlig anderes, als eigenständiges wissenschaftliches Arbeiten, so einfach ist das.

Speziell in der Politik scheint es so zu sein, dass derweil das Doktordoping ebenso wichtig ist wie im Radsport Blutdoping und ähnliche Feinsttunings.

Will jetzt Rösler behaupten, auch seine Familie habe ihn überfordert? Weil er eben neben seines Studiums nicht hinreichend wissenschaftlich arbeiten konnte, weil genau das zuviel Zeit in Anspruch genommen hätte, da er ja an seiner Karriere in der Politik bereits zu tief involviert war? Will Chatzimarkakis eine völlig andere,seine eigene Arbeitsweise nun der Universität und seinem Doktorvater als großartige neue wissenschaftliche Arbeitsweise verkaufen? Es gab schon bessere Ausreden! Durch welche Arbeitsweise man zum Plagiator wird, das spielt keine Rolle, man hat es getan.

Die Wirtschaft, die Hochschulen müssen sich langsam fragen, ob sie wirklich einer Partei nachtrauern, sie unterstützen, sich unterstützen lassen wollen, von Volksvertretern, die anschließend unter Umständen und scheinbar gehäuft in der Partei Freier Plagiatoren umgehen. Irgendwann kommen sie nämlich, ihre Einrichtungen und ihre Unternehmen selbst dadurch in Verruf, sich mit solchen eingelassen zu haben, die sich nach oben gelogen haben.

Liberal sein bedeutet auch immer ehrlich zu sein, denn ansonsten öffnet man denen, die dem liberalen Gedanken etwas entgegensetzen und Freiheit einschränken wollen Tür und Tor. Wer unehlich ist, der gehört nun eben einmal stärker überwacht und geprüft, und das ist ganz sicher nicht das, wogegen die Urväter der Liberalen einst angetreten sind, womit bis heute so frech geworben wird. So kann man keine Liberalität erwarten und erreichen, dazu gehört auch Vertrauen in die Vertreter des Gedankens, und das vertrauen ist mißbraucht und verraten wrden, durch all jene, die so agierten.

©denise-a. langner-urso

elo-forum- Rösler weist Vorwürfe gegen Doktorarbeit zurück
Welt- Weiterer FDP-Europapolitiker soll abgekupfert haben

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