Hartz IV und der „Blinde Uli Hoeneß“

Wie gerecht eine Gesellschaft ist, das zeigt sich daran, wie sie mit ihren Armen umgeht. Und gerecht ist unsere Gesellschaft hanz und gar nicht, wie der heute in der Welt erschienene Bericht beweist.

Gleichzeitig dazu fand ich einen Bericht zu einem Hartz IV Urteil: Hartz IV Behörde verweigerte Blindem die Hilfe

So, und um einmal zu verdeutlichen, worum es geht, nenne ich den Blinden Uli Hoeneß.

Der eine reiche Uli sitzt nach wie vor auf der Tribüne und schaut Fußball. Er musste sich niemals vor einer Steuerbehörde so nackt machen, wie Uli der Blinde. Oder fielen bei Uli1 regelmäßig Steuerprüfer ein? Warum hat man nicht alleine bemerkt, was der Fußball-Uli tat? Warum schaute dort niemand so genau hin, wie bei Uli, dem Blinden?

Der Blinde Uli, ihm wollte man Hartz IV verweigern, er hatte 8000 Euro angespart, sollte es bis auf 5.500 Euro erst aufbrauchen, was er gespart hatte. Und was, wenn unser Uli, der Blinde nun für einen Blindenhund spart? Egal, spielt keine Rolle, soll der Blinde doch schauen, wo er bleibt! Und so ein Tier, das kostet, nicht 5.500 Euro, nicht 8000 Euro, so ein Begleiter schlägt mit 10.000 bis 20.000 Euro zu Buche! Und oftmals ist es eben üblich, dass man die Kosten nachträglich erst erstattet bekommt. Und immer wieder versuchen einzelne Krankenkassen den Blindenhund zu verweigern. Wer ihn also braucht, der nimmt ihn, wenn er zur Verfügung steht, und solche Tiere wachsen nicht auf Bäumen, der ist dankbar, wenn er dann das Geld dafür hat. Denn der Klageweg gegen eine Kasse ist lang, bis man dagegen gewinnt, ist manchmal der erste Hund bereits verstorben.

Der Blinde Uli hat geklagt und er hat gewonnen. Gut so. Auf dem Rücken der schwächsten Menschen einer Gesellschaft kann man nicht versuchen, zu sparen, das ist pervers, von den Ämtern, von den Krankenkassen.

Da hat es der Fußballseher Uli doch um ein Vielfaches besser, denn er ist vor dem Gesetz gleicher. Unglaublich perfide ist so ein System! Ob ihm eine Krankenkasse auch einen Blindenhund verweigern würde? Ob dieser Uli, fiele er auf Hartz IV Niveau auch so behandelt würde, wie Uli der Blinde? Oder würde man ihn besser behandeln, nur, weil er einmal reich war, weil er bekannt wäre, weil er selbst bei so einer Behörde noch „Freunde“ finden würde, sogar im Elend? In dieser Gesellschaft, in der ein „berühmter“ Name überwältigende Vorteile schafft, denke ich schon.

Und der Blinde Uli, er kann froh sein, auch das denke ich, gnädige Richter gefunden zu haben. Ich jedenfalls gönne es ihm, dass er seinen angeblichen Reichtum, sein Riesenvermögen von sage und schreibe 8000 Euro behalten darf. Und eigentlich gehört es sich, dass man sich bei solchen Beträgen und als so Behinderter in einer anständigen angeblich so reichen Gesellschaft nicht erst wegen eines Hungerbetrages vor Gericht einfinden müssen sollte! 8000 Piepen, und das nennt sich Vermögen, unbegreiflich! Wie nennt man dann das, was der Uli von der Tribüne besitzt?

©denise-a. langner-urso