Kennzeichen: D-CO2 – Platz 20

Das ist das miese Ergebnis des vorlauten „Klimaschützers“ Deutschland, das damit EU-weit abgehängt ist, ein Armutszeugnis für die deutsche Autoindustrie.

Die Untersuchung von T&E ( „Transport & Environment“ ) hat den CO2-Ausstoß von in unterschiedlichen EU-Ländern verkauften Neuwagen miteinander verglichen. Danach belegt Deutschland unter 25 europäischen Ländern einen schlechten 20. Platz. Alle hier 2008 verkauften neuen Pkw hatten im Schnitt einen Ausstoß von 165 Gramm CO2 pro Kilometer. Zum Vergleich: Im Siegerland Portugal betrug der durchschnittliche Wert aller Neuwagen nur 138 Gramm, das berichtet der WWF in einer aktuellen Pressemeldung. Wer also die lauteste Hupe hat, wer drängelt und sich gegen Maut wehrt, wer schnell fahren will, der kann eine ADAC- Autolobby nicht brauchen, denn er hängt seine Technologie vom Weltmarkt weit ab und hinkt auf Jahre hinterher. Maut bedeutet Einnahmen, Deutschland ist ein Durchfahrtsland wie andere auch, aber könnte Merkel mit Politik gegen Autos Wahlen gewinnen? Vermutlich nicht. Vielleicht begreift die Politik ihren Fehler, wenn endlich niemand mehr deutsche Dreckschleudern ordert, denn Mazda, Nissan und Co. sind der deutschen Autoindustrie voraus. Vielleicht begreift Deutschland seinen Fehler aber auch erst, wenn tatsächlich die ersten PKW niemand mehr will, die Autokrise einsetzt und der letzte Mitarbeiter und Zulieferer einer einstmals blühenden Industrie am Arbeitsplatz als letzter das Licht ausknipst.

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Die deutsche Autoindustrie bleibt weit hinter ihren Zielen zurück. Versprochen war, den CO2-Ausstoß von Neuwagen bis 2008 auf durchschnittlich 140 g/km zu senken. Dieses Versprechen wurde gebrochen. Und nicht nur das: Die deutschen Autobauer waren maßgeblich daran beteiligt, den CO2-Grenzwert auf EU-Ebene zu verwässern. Damit haben sie einen Pyrrhussieg errungen, denn langfristig werden sich nur die Autohersteller durchsetzen, die auf sparsame Pkw setzen.“

Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: „Unsere Zahlen widerlegen die Aussagen von VDA-Chef Matthias Wissmann. Im Rahmen der IAA preist er immer wieder die deutsche Autoindustrie als Vorreiter im Klimaschutz an. Im Vergleich zu anderen Herstellern haben die deutschen zwar hohe Effizienzgewinne zu verzeichnen, allerdings kommen sie von ganz weit hinten und dümpeln nach wie vor am Tabellenende vor sich hin.

Deutschland muss nun darauf achten, nicht weiter abgehängt zu werden, auch was andere neue Technologien betrifft, denn schnell kann eine Industrienation auf Dritte Welt – Niveau absinken- Deutschlands Armutsberichte und seine vielen hungernden Kinder beweisen das heute schon. Wer einseitig investiert und nicht entwickelt, wer sein Wissen nach China exportiert, um dort billig zu produzieren, der hat den Wettlauf um neue Arbeitsplätze heute schon verloren.

©denise-a. langner-urso
Quelle WWF