Köln, tolle Stadt, schlecht regiert. Schade

So wie übrigens auch Berlin, und schaut man genauer hin, so gehen dadurch beiden Städten auch massiv Steuereinnahmen verloren, die natürlich auf die eine oder andere Art dann fehlen. Und was verbindet beide Städte? Genau, beide sind SPD regiert, beide werden unter Möglichkeit regiert, denn da ginge viel mehr, und in beiden Städten erstickt man die Wirtschaft mit bürokratischen Vorgaben. Das Beste an Köln sind seine Menschen und ihre tolle, freundliche, weltoffene Lebensweise. Es war einfach genial.

Köln und Berlin, in beiden Städten tobt der Tourismus, hinzu kommt, beides sind Messestädte und genau deshalb war ich für ein paar Tage in Köln. Ich besuchte die Gamescon und nebenbei traf ich meinen Sohn, der inzwischen in Köln arbeitet, und ganz nebenbei wollte ich gerne einkaufen, shoppen. Wie viele andere, ältere Touristen bevorzuge ich dafür die kühleren Abendstunden, zuzüglich will ich etwas von den vielen Veranstaltungen sehen, die Stadt und ihr Nachtleben kennenlernen.

Ganz so fit wie jüngere Menschen sind mein Mann und ich auch nicht mehr, und wenn einer von beiden noch schlecht zu Fuß ist, sich öfter setzen möchte, dann dauert alles eben etwas länger, dann trinkt man hier einen Kaffee, isst da schnell ein Stück Kuchen, erwähnt sei hier das Törtchen, kehrt mal eben für eine Stunde bei Marx und Engels ein um einen Burger zu essen, und so weiter.

Hinzu kommt dann noch eine Nacht- und Geisterwanderung mit einem Nachtwächter, ein Besuch im Dom, wo ebenfalls ein geniales Event läuft, das ohnehin bis um 4Uhr in der Früh verlängert wird, weil der Andrang unendlich groß ist. Selbst um 1.30 in der Nacht, nach der Geistwanderung, dauerte es bei uns noch weit mehr als eine Stunde, bis wir endlich im Dom waren, so viele Menschen warteten auf Einlass, vom Tag ganz zu schweigen. Ich will gar nicht wissen, wie lange die gewartet haben, die auf dem übervollen Platz schon um 18 Uhr standen, wie viele gingen, es lassen mussten, weil es eben erst ab nachts erträglicher wurde.

Um denDom bis zum Rudolfplatz tobt das pralle Leben, und dazwischen dann Cafes, Geschäfte und Restaurants, die dich bereits ab 19.30 Uhr darauf hinweisen, dass um 20 Uhr geschlossen wird, bis dahin abgeräumt und abkassiert sein muss, weil, wenn ich es richtig verstanden habe, die Aufpreise für Verlängerungen unbezahlbar sind, und siehe da, 20 Uhr, in der Straße alles tot. Krass, Fußgängerzone, so gut wie gar keine Wohnungen, lahmgelegt.

Bummeln im Eilschritt, beim Rennen, weil du ein Buch kaufen wolltest, das es in 5 anderen Läden nicht gab, den Ehemann mal eben kurz abgesetzt in einem schicken Cafe, in dem an 30 andere Gäste draußen die Fußgänger beim schlendern betrachten, immer im Gedanken, kurz vor 20Uhr zieht man dem Gatten den Stuhl unter dem Sonnenschirm weg, das Personal drängelt.

Berlin kennt das auch, hier verhindert Bürokratie derweil gewisse Bestuhlung, die immer schon da war und zerstört dadurch gewachsene Struktur, verhindert Einnahmen, verzichtet auf Steuern. Mit Weltstadt oder Messestädten hat all das nichts zu tun. Und sieht man sich dann in Köln genauer um, so fallen einem die vielen Geschäfte auf, die vor der Aufgabe stehen. Woran das wohl liegen mag? Gewerbesteuern und Mieten …, ach, was soll es. Wer so plant und wirtschaftet, der hat Selbstständigkeit nicht verstanden, der beschneidet Freiheit, statt sie zu gewähren.

In Köln kommen viel zu wenig zentrale Parkplätze, viele chaotische Baustellen und Einbahnstraßen hinzu, und ältere Touristen, ja, auch die altern, wenn die Gesellschaft altert, die nur für ein paar Tage Zeit haben, vermiest man den Spaß, nicht jeder setzt sich gerne in Busse und Bahnen, hat Fahrräder dabei, man kommt auch mit Auto und Wohnanhängern, mit Wohnmobilen.

Ich habe absolut nichts gegen Verkehrsberuhigung und saubere Luft, aber wer seine Stadt am Liebsten in ein Naturschutzgebiet oder einen unbefahrbaren Schloßpark verwandeln will, der muss dann über kurz oder lang seine Einnahmen erhöhen indem er die eigenen Bürger mit höheren Steuern belastet, Leerstand nützt auch niemandem und wer Touristen- und Messestadt ist, der sollte dafür sorgen, dass speziell zu Messen auch die Gastronomie freier ist.

Ich habe immer öfter den Eindruck, dass die SPD Wirtschaft nicht versteht, und wenn es um Arbeitnehmerrechte geht, das regeln Arbeitgeber und Arbeitnehmer schon gut alleine, profitieren am Ende doch beide, wenn es dem Unternehmen gut geht, es ist nämlich nicht so, dass Wirtschaft alleine das Ziel hat, republikweit Arbeitnehmerrechte auszuhebeln und Arbeitnehmer auszubeuten, auch, wenn es hin und wieder pressewirksam ausgeschlachtet wird, wenn es irgendwo passiert, und genau das ist das Problem, darüber, was gut läuft, was besser gemacht werden könnte, dass Politiker gewisser Parteien, um Wählerstimmen buhlend, populistisch Ausbeutung kreischen und somit den Eindruck vermitteln, das sei Tagesordnung, um müsse umgehend eingeschränkt werden, genau da liegt das Problem. Dabei ist weniger Bürokratie mehr, das führt auch zu Wachstum statt es zu verhindern.

Baut endlich Bürokratie ab statt immer neue Hürden auf!

©denise-a. langner-urso