Kohlekanzlerin knickt vor Lobby ein

Das war wieder einmal typisch Merkel. Erst voll auf Öko, Wind und Sonne setzen, doch stampft irgendwo ein Lobbyist wie ein wütendes Kleinkind im Supermarkt, dann geht Merkel in die Knie. Und das ist ja nicht nur im eigenen Land der Fall, nein, so agiert Merkel auch für gewisse Unternehmen und somit gegen das eigene Ideal. Das Wort Autoindustrie reicht wohl. Glaubwürdig ist die Kanzlerin schon lange nicht mehr, im Gegenteil, kein Mensch weiß wirklich, was die Kanzlerin gerade denkt, welcher Lobby, die mit Arbeitsplatzabbau droht, sie demnächst zur Seite springt. Gestern die Autoindustrie,jetzt die Kolhle. Da darf man dann hoffentlich doch wohl schon einmal öfter fragen, wer eigentlich regiert, die Bundesregierung oder die Wirtschaft.

Es geht um die Klimaabgabe, wenn wir hier von der Kohlelobby reden, und genau das ist der Knackpunkt, damit können die Unternehmen wuchern, denn jede Abgabe wird mit etwas Aufschlag natürlich umgehend auf die Kunden umgelegt, und je höher diese ist, umso ärgerlicher wird der Abnehmen, und am Ende sitzt ja der Otto Normalbürger, der irgendein Produkt oder Endprodukt kaufen will oder muss. Bei der Energie begreift dieser jetzt oft schon kaum noch, warum etwas, das ja irgendwie nichts kostet, wie Sonne und Wind, immer teurer werden, warum niemals eine Phase kommt, wo gesagt wird, Projekt fertig, bis auf Wartungskosten ab jetzt sinkt der Preis. Wenn Sie in etwa verstehen, was ich meine, denn erneuerbare Energien sind derzeit noch ein schlecht greifbares Beispiel.

Bei den veralteten Kohleanlagen geht es um das CO2, wobei der Kunde immer umgehend auf Staaten wie China schielt, wo unglaubliches Wachstum zu wachsendem Ausstoß führt. Und ja, die Kritiker haben natürlich recht, wenn sie sagen, warum trifft das immer uns, sollen doch andere auch endlich einmal etwas mehr tun, derweil die andere Seite den Finger hebt und Vorbildfunktion ruft.

Jaja, die Vorbildfunktion. Wir haben lange auch gedacht, man könne Staaten Demokratie bringen, indem man etwas nach hilft, sie friedlicher, das Leben für die Menschen angenehmer macht, weshalb man mehr oder weniger auch mit Waffenhandel oder Krieg irgendjemandem aushalf, der versprach, es werde am Ende besser als vorher. Und jetzt haben wir ISIS und halb Afrika hungert noch immer, weil stets dann, wenn man glaubt, man habe ein gutes Programm in einer etwas friedlicheren Zeit, irgendeine westliche Wirtschaftsfraktion um die Ecke schrammt, die Dollarzeichen in den Augen hat, und unsere Abfallprodukte entweder entsorgen, verkaufen oder aufarbeiten lassen will.

Worum geht es eigentlich tatsächlich? Das steht in der FAZ:

Konkret soll der Freibetrag für alte Kraftwerke erhöht werden. Sie müssten erst ab einer Emission von 3,8 Millionen Tonnen CO2 statt bisher 3 Millionen Tonnen die Klimaabgabe zahlen. Deren Preis soll nicht mehr per Verordnung vorgegeben werden, sondern sich auf den Börsenpreis des Stroms und den der CO2-Emissionszertifikate beziehen. Niedrige Strompreise würden zu einer niedrigen Abgabe führen.

Und den letzten Satz, den lesen wir jetzt ein paar Mal laut: Niedrige Strompreise würden zu einer niedrigen Abgabe führen. Niedrige Strompreise würden zu einer niedrigen Abgabe führen. Niedrige Strompreise würden zu einer niedrigen Abgabe führen. Niedrige Strompreise würden zu einer niedrigen Abgabe führen.

Fragt sich nur für wen. Und ähm, darf man denn auch als Verbraucher einmal vorsichtig fragen, wann zuletzt Strompreise nach unter gegangen sind? Verbraucher stecken in Verträgen, bei diesen schwanken die Preise nicht. Ach sorry- Planungssicherheit brauchen Verbraucher ja nicht. Verbraucher konsumieren und planen generell nicht. Mea Culpa, habe ich glatt vergessen.

Und jetzt alle im Chor lachen bitte: Niedrige Strompreise, niedrige Strompreise, niedrige Strompreise …

©denise-a. langner-urso