Man kann nicht „Frieden“ rufen und am „Krieg“ verdienen lassen

Frieden geht nur, wenn alle Kriegsparteien gewinnen. Und davon gibt es mindestens immer drei, wenn nicht mehr …

Das mag jetzt vielleicht merkwürdig klingen, mir fällt aber dazu inzwischen keine andere Wahrheit mehr ein.

Frieden wird erst dann möglich, wenn alle beteiligte Kriegsparteien, auch die dritte, ihr Gesicht wahren, irgendetwas als Sieg bezeichnen können.

Schauen wir einmal nach Israel und in den Gazastreifen. Nur wenn dort beide Gegner irgendein Ziel als Kriegsgewinn ihren Unterstützern aus dem Konflikt präsentieren können, wird es dort zu einer dauerhaften Waffenruhe kommen. Natürlich steht aus Sicht der Palästinenser dabei illegaler Siedlungsbau und auch nur dessen Tolerierung ganz weit oben auf dieser Liste, so wie bei den Israelis illegale Schmugglertunnel, durch die Waffen geschmuggelt werden, oberste Priorität haben.

Hinzu kommt der Ansehensverlust der Hamas, der ja bereits zu beobachten ist. Die Hamas hat sich verselbstständigt und will ihr Gesicht nicht verlieren, wobei ein in die Ecke gedrängtes Raubtier ständig gefährlicher wird.

Der Hamas ist die Bevölkerung inzwischen völlig egal, sie wird über immer mehr Leichen gehen, inzwischen ist es vermutlich alleine die Führung, die nicht begreifen will, dass sie irgendwann kein Volk mehr haben wird, das sich hinter sie stellt, das man „verteidigen“ kann. So ein Vorgehen gab es schon einmal, nicht dort in dieser Region, die Führung hatte einen anderen Namen, auch damals konnte sich die Bevölkerung alleine nicht mehr helfen, der Eingriff geschah durch andere, geschah von außen.

Ich glaube nicht, dass die ganz normalen Menschen, die ja nun eben keinen anderen Ort zum Leben haben, überhaupt noch dazu fähig sind, selber gegen die Hamas etwas zu unternehmen, man ist doch tagtäglich nur noch damit befasst, irgendwie den zerbombten Tag zu überleben, irgendwohin zu flüchten wo man sich und seine Familie sicher glaubt.

Auch durch Wahlen dürfte sich in diesem Falle übrigens auch nichts ändern, wir kennen alle das Wort „Wahlfälschung“.

Dieser Krieg er wird nicht enden, solange die Hamas Unterstützung von außen erhält. Umso wichtiger wäre es doch, dass der Westen anders versucht, in dieser Region seinen Einfluss geltend zu machen, nämlich indem er wie das ja bereits bei Russland geschieht, jetzt auch Sanktionen gegen jene ins Auge fasst, die diese Terrororganisation unterstützen.

Die Frage allerdings, die sich mir dabei stellt ist, wie ernst meint es eigentlich der Westen, wenn er das Wort „Frieden“ in den Mund nimmt? Wie ernst meinen wir es damit? Dafür muss der Westen nämlich einen Handelskrieg starten und hat schon die Gegner in den eigenen Reihen sitzen, meist in Form von Lobbyisten, die da rufen: „Wenn wir es nicht tun, tun es andere!“ und die umgehend mit der Angstkeule „Arbeitsplätze“ zuschlagen.

Was also „verliert“ diese Kriegspartei? Und ist solche Art der „Kriegsbeteiligung über Zwischenkanäle“ wirklich mehr wert als Menschenleben ? Ja dann, dann ist das Wort „Frieden“ aus dem Mund unserer Bundesregierung keinen Pfifferling wert und äußerst zynisch.

Man kann nicht „Frieden“ rufen und am „Krieg“ verdienen wollen, so einfach ist das. Also sollten wir unsere eigene „3. Kanal-Kriegsparteien“ aus gewissen Wirtschaftszweigen fragen, was uns „Frieden“ mit diesem „Drittpartner“ kosten würde. Denn jeder Tote bringt neuen Unfrieden, immer öfter auch hier bei uns.

Was also kostet „Echter Frieden“? Und sind wir bereit, diese Kosten zu tragen? Und die Frage betrifft übrigens nicht nur dieses Kriegsgebiet. Ups, wer schielt da gerade auf „seine“ Wähler und „sein“ Spendenaufkommen? Eben, dafür bräuchte es nämlich ein Umdenken, eine „Wende“, die zu Kosten führen würde, vergleichbar mit der Energiewende. Und jetzt, wenn Du dadurch deinen Arbeitsplatz verlierts, rufst Du dann „Krieg!“? …

©denise-a. langner-urso