Merkel: die Dreimonats-Rotatorin

In Japan findet gerade eine Jahrhundertkatastrophe mit unvorstellbarem Supergau statt und Frau Merkel und die CDU/CSU Barden, sie machen Wahlkampf und rotieren um 180 Grad um die eigene Achse. Besonders aber ist die Atomrotation nun auch sichtbar bei Politikern wie dem weinseligen Herrn Brüderle.

Bei Merkel der Kanzlerin, der Regierungscheffin, die wie sie spitz vor kurzem anmerkte weder Frankreich noch Schweden regiert, ist das Rotieren ja seit Regierungsübernahme, also seit Jahren an der Tagesordnung, beziehungsweise das Aussitzen und Abwarten mit Fähnchendrehen in die jeweils der scheinbaren Mehrheit zuzuordnenden Windrichtung, bei Röttgen wirkt das ganze gezwungen, gewunden, wie Bauchschmerz, bei Brüderle sieht es aus, wie bei einem Kleinkind, das mal der Mama, mal dem Papa Recht gibt, je nachdem, wer mehr Taschengeld zahlt. Ein besserer Vergleich fällt einem Menschen einfach nicht ein, aber am deutlichsten ist es bei der „Machtmenschin“ Merkel zu erkennen.

Mappus, der den Umweltminister vor kurzem noch am liebsten über den Jordan und wer weiß in welche Wüste geschickt hätte, er überschlägt sich fast vor Demut und wirkt urkomisch in seiner neuen Position als Atomkraftgegner, wie auch Herr Röttgen, denn niemandem sieht man so deutlich in Pressekonferenzen an, wie unwohl er sich unter kritischer Befragung fühlt, wie er viel verleugnen muss. Wie er lügt, denn er kann niemandem länger in die Augen schauen, vermeidet Augenkontakt, wann immer er kann, wird ungnädig, wenn Journalisten gerechtfertigt bohren, würgt sie ab, wird unfreundlich und grantig.

Sie bohren, denn natürlich durchschaut jeder Mensch das zynische Spiel der Regierungskoalition, die ihren Kopf so aus der Schlinge zu ziehen glaubt, die sich immer enger zusammenzieht, je näher Wahltage rücken.

Die Wähler aber, sie haben ein Recht darauf, zu erfahren, welche Farce dort gespielt wird. Werden Laufzeiten abgeschalteter Reaktoren auf andere auf Druck der Atomlobby übertragen und ergibt sich daraus eine zuzügliche, schleichende Verlängerung über die bereits beschlossenen Laufzeitverlängerungen hinaus?

Der Bürger, er hat auch das Recht zu erfahren, warum es urplötzlich möglich ist, diverse Kraftwerke abzuschalten und dennoch genügend Energie zur Verfügung zu haben. Der Wähler, er hat ein Recht zu erfahren, warum also bis dato gelogen wurde, über die Strommengen, und warum nicht endlich gesagt wird, es ging niemals um Sicherheit in dieser Koalition, es ging um die Interessen von Eon, Vattenfall und Co. Lügen haben kurze Beine, das bewahrheitet sich jetzt, und auch Frau Merkel hat gravierende Schwierigkeiten im Interview nicht zu explodieren, sich zu beherrschen, den Blickkontakt zu halten. Zu unbequem sind die Fragen, und so gibt man eben keine Zeit für kritische Nachfragen, würgt sie ab, mit dem Vorwand zu einer anderen Konferenz zu müssen. Nie wurden Lügner schneller enttarnt, standen nackter da, als Merkel und die CDU Machos.

Der Kaiser, er ist nun also nackt, und Frau Merkel hat vor der Wahl zu beantworten, ob die Kraftwerke, die nun abgeschaltet werden nach den wichtigen Wahlen und vor der Sommerpause wieder ans Netz gehen, wenn quasi die Bürger im Liegestuhl und bei Sonnenschein auf Mallorca weniger Notiz von dem nehmen, was sich zuhause an Unheil abspielt, weil gerade das Kraftwerk nebenan wieder hochgefahren wird.

Auch hat Merkel eine weitere Frage zu beantworten, nämlich die nach den Folgekosten des derzeitigen nicht eben rechtlich gesicherten Lavierens, die nämlich, in welcher Höhe nun wieder der Steuerzahler belastet werden könnte, wenn mitregierende Lobbyisten der Unternehmen wie EON und Vattenfall Schadensersatz fordern. Diese Giermenschen werden ja nicht urplötzlich zu Engekn mutieren und auf irgendetwas verzichten, das ihnen bisher so großzügig von Merkel und Co in den Rachen geworfen wurde.

Röttgen jedenfalls ist ja scheinbar nicht bereit, sich Journalisten gegenüber dazu zu äussern, ja nicht einmal im Ausschuß ist er bereit dazu Stellung zu beziehen. Da wird aus Gründen der bevorstehenden Wahlen zu Gunsten der Atomindustrie gelogen, geschoben und getäuscht, laviert, wie auf winterlichen Straßen ohne Winterreifen bei Glatteis, das ist Politik ohne Helm und ohne Gurt, das ist reiner Lobbyismus. Wo haben denn Merkel und Röttgen Aussichten nach ihren politischen Karrieren? Bei Vattenfall im Aufsichtsrat?

Es muss jetzt gehandelt werden, nicht drei Monate gedacht werden, wer in Ruhe denken will, der möge zurücktreten und sich in ein Kloster zurückziehen!

Das Deutsche Rote Kreuz ruft zu Spenden auf, um den Hilfseinsatz des Japanischen Roten Kreuzes zu unterstützen:

Spendenkonto: 41 41 41
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 370 205 00
Stichwort: Tsunami

©denise-a. langner-urso