So langsam müssen die Bundesbürger sich überlegen, ob sie sich schwarz-gelb noch leisten können, denn so ein Kassensturz erst nach der Wahl, der kann zu bitterbösem Erwachen führen. Schauen wir also mal genau hin, und überlegen lieber vorher, denn nicht einmal der Finanzminister scheint derzeit ja zu wissen, was so irgendwo noch an Euros versteckt ist, vielleicht aus einem Buch im Regal fällt, gar in einem Köfferchen im Kofferraum der Limousine vergessen wurde. Und gute Buchhalter machen eigentlich ihre Bilanz regelmäßig, verschieben sie nicht bis irgendwann. Vorher rechnen hätte geholfen, wollte man ehrlich in den Wahlkampf ziehen, dem Bürger die Wahrheit erzählen, ihm nicht nur ein Sommermärchen vorlesen. Aber so geht eben Wahlkampf, das sind wir schon gewöhnt.
Natürlich ist die FDP zu Recht verärgert, so viel Ungewissheit geht ja gar nicht. Und nicht einmal deutlich ein paar Geschenke für irgendeine Klientel, die gelb vertritt. Tststs.Vielleicht hätte man vorher mal beim Koalitionspartner anfragen sollen, wie denn ein Wahlprogramm auszuschauen hat, wenn man nach der Wahl mit ihm ins Bettchen steigen will. Aber nö, das hält die Kanzlerinnenpartei nicht für nötig und sagt lieber laut Finanzierungsvorbehalt zur Beruhigung. Nein, so geht man nicht mit dem Partner um, da fragt man vorher, was genehm ist. Aber die Wähler sollen ja reinfallen, in die Falle gehen, so ganz tief wie die FDP will man denn doch nicht unter 10% rutschen. Da formuliert man lieber ein Märchenbuch, das einem weihnachtlichen Wunschzettel ähnelt und kopiert all das, was Bürger sich so wünscht aus anderen Märchenbüchern, denen der Opposition nämlich.
Man, dass Frau Merkel aber auch nie fragt, bevor sie anweist, ärgerlich, dass die Kanzlerin zwar Putin in den Allerwertesten tritt, den kleinen Herrn Rösler aber anscheinend so wenig ernst nimmt, und gleich einen Strafbefehl für dessen Wählerschaft folgen lässt, so was von rücksichtslos aber auch! Gut, was also steht drin, wo Wahlprogramm drauf steht? Erst einmal die Mütterrente, weil eben Kinder nicht unterschiedlichen Wert haben, die Arbeit sie zu erziehen vor 1992 eben keine andere war, als danach. Und nein, Rente, so etwas soziales, das geht gar nicht, woher soll ein Adoptivkind wissen, welchen Wert die Erziehungsleistung einer Mutter hat? Frauen müssen gebären, am besten aber nicht selbst, Kinder kann man wesentlich billiger in China oder anderswo austragen lassen, derweil die Mutter hier produktiv bleibt und nicht als Minilöhnerin ausfällt, und ja, Minilöhnerinnen sollten am besten ganz verzichten, Kinder sollten die gut gebildeten Frauen importieren, die, die selbst für ihre Rente vorsorgen können, ( wobei man ja im Ausland bestimmt Kinderzuchtunternehmen implementieren könnte unter deutscher Führung) am besten privat, die pünktlich ausliefern an Frauen, die so gut gebildet ist, dass das Kind gleich ab dem 5. Lebensjahr 3-sprachig eine Privatuniversität besuchen kann. Schließlich brauchen wir, besser die Klientel der FDP, gut ausgebildete Fachkräfte, die man derzeit noch im Flüchtlingslager Syriens nach Qualifikation anhand der Kirchenzugehörigkeit „selektieren“ muss. Nein, die Rente für Mini- und Normalverdiener schaffen wir ab, die soll denen zukommen, die was leisten für das Land, und die Versicherungswirtschaft bedienen können, die Unternehmer. Das wäre FDP-gerechte Formulierung gewesen. Das Frau Merkel das einfach nicht begreifen will …
Ja und dann formuliert, besser fabuliert, die CDU im Programm auch noch vom Mindestlohn. Himmel, Herrgott, hilf! Man stelle sich vor, ein Arzt (und dieser Stand gehört auch überwiegend der FDP an) muss seiner Helferin vielleicht demnächst 100 oder 200 Euro mehr Lohn zahlen. Mensch, Frau Merkel, über die Jahre macht das gut eine Eigentumswohnung für das importierte Töchterlein als Abigeschenk, stellen sie sich nur die Enttäuschung vor, wenn das arme Kind nur den klapprigen VW vor der Haustür findet und nicht die Studentenwohnung gleich dazu hinter der Windschutzscheibe angekündigt wird, die es mit dem neuen Gefährt umgehend besichtigen darf! Alleine der Schaden, der der Gattin über die Jahre entsteht, wenn sie vielleicht einen Euro mehr beim Friseur lassen muss, weil die Friseuse wirklich Mindestlohn erhält! Wenigstens die Kostenerhöhung hätte man für die FDP Klientel doch als absetzbar im Wahlprogramm formulieren müssen. Die CDU hätte doch gleich 100% Steuern für gewisse Wähler schreiben können, da hätte die FDP ebenso getobt, wie jetzt.
Ja und dann kommt das Wahlprogramm auch noch mit Investitionen in die Infrastruktur daher. Wozu, liebe CDU/CSU braucht der Minijobber bitte Infrastruktur? Bildungsbürger gibts doch in Europa genug, dazu wurden doch all die Arbeitslosen geschaffen. Wozu also selbst investieren in Schulen, wenn das Ausland doch liefert? Und eigene Minijobber, die brauchen keine Bildung. Seid ihr denn verrückt geworden? Die Klientel der FDP hat Privatschulen, die Spenden kann man absetzen, den Rest zahlt der Steuerzahler zu, und dann werden nur die gebildet, die es verdient haben, und die die dafür tief in die Tasche greifen, besser in die Portokasse.
Ach Straßen, ui, ja das ist heikel, aber wer rechnen kann weiß, neue Autos bringen mehr Umsatz als Reparaturen, jeder kaputte Wagen muss ersetzt werden, das hilft der FDP Klientel mehr, als neue Straßen, bringt mehr ein, als es kostet und landet als Gewinn bei den Richtigen! Und Maut, ja bitte, aber doch nicht für Transportunternehmen, die sind wichtig, weil sonst der Minijobber nicht konsumieren kann. Überhaupt nur noch Maut für abhängige Arbeitnehmer, die die Frechheit haben, noch Steuerrückzahlungen für den Arbeitsweg geltend machen zu wollen. Und keinesfalls und unter gar keinen Umständen für Durchreisende, die wollen in Hotels. Man, bitte erst denken, dann Programme schreiben, könnte ja wer versuchen, Deutschland zu umfahren!
Und jetzt formuliere ich mal das Programm, das ihr hättet liefern müssen:
Steuern rauf um mindestens 50 Prozent für jeden bis 40.000 Euro Jahresgehalt, nen Bundesligaticket umsonst, dazu Freibier soviel der Arbeitnehmer will, Krankenversicherung total privatisieren, Rente abschaffen, Infrastruktur vergessen, Kinder und Schulen für die, die es sich leisten sollen und ansonsten Gemeinschaftsschulen bis zur 8. Klasse, das reicht. Fachkräfte rein über Importe gewinnen. Das wäre es gewesen, der kleine Rösler würde Merkel die Füße küssen, und sogar die neoliberale Neu-FDP, die Grünen, könnte man damit sicher auch noch als Betthasen für die CDU/CSU gewinnen, zumindest, wenn man den Energiepreis nochmals verdreifacht, damit der Bundesbürger auf Heizung und Strom verzichtet, wann immer es geht, und ihn, um die FDP zu beruhigen für ihre Klientel abschafft.
So, und nur so geht Wahlprogramm heute, das wenigstens wäre dichter an der Wahrheit gewesen als das, was man uns jetzt als Gute-Nacht-Geschichte verkaufen will!
In diesem Sinne, noch gibt es Wähler, die in der Schule das Denken erlernen durften, vielleicht zum Glück. In diesem Sinne, nutzen Sie die wenigen erlaubten Hirnzellen und wählen Sie im September weise …
©denise-a. langner-urso