Ministerpräsidentenkonferenz – Der Osterhase darf shoppen

Was man heute Nacht beobachten durfte, derweil die Ministerpräsidentenkonferenz nicht mehr Ministerpräsidentenkonferenz war, war der Höhepunkt einer unendlichen Geschichte der Umgehung des Bundestages, zudem reduziert auf nur noch einen Minikreis von Müller, Söder der Bundeskanzlerin . Nummer vier der Runde muss man nicht erwähnen, denn Bayern und der Berliner Bürgermeister scheinen die zwei Personen zu sein, die den Takt vorgeben, wenn es um Lockerungen oder Beschränkungen für das Land geht. Zwei Persönlichkeiten, die unterschiedlicher nicht sein können, und die muss man erst einmal mit Merkel unter einen Hut bringen.

Derweil durfte man eine Dauerschleife im Minibild beobachten, so schien es, in der ein Mensch mit Hinterkopf sich mehr Hämorrhoiden ersessen haben dürfte, als man ihm wünschen kann, mal lief jemand von rechts nach links durchs Bild, dann von links nach rechts, was etwas Abwechslung bot und stets mit der Hoffnung verbunden war, es könne gleich zur Pressekonferenz kommen, umso tiefer die Enttäuschung danach, wenn es sich weiter und weiter in den Morgen verschob, Wut über Gerüchte, was eventuell kommen könnte. Zwischendrin ein Ministerpräsident, der unter Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom litt und irgendwelche vielen Äs twittern musste, weil er vermutlich das Internet durchgespielt hatte.

Knallharter Lockdown und Osterlockdown machten die Runde, und als sich die Merkelrunde dann doch noch zum Auftauchen entschieden hatte, wurde uns erzählt, man habe es mit einer neuen Pandemie zu tun. Kann man natürlich so sehen, dann allerdings wäre die Altpandemie ja wohl vorbei, alles in Butter, durchgeimpft. Aber gut, 3. Welle, neue Pandemie, 4 Tage geschlossen, am Osterwochenende, weil natürlich der Osterhase irgendwann auch noch shoppen muss, damit die Eier nicht schlecht werden, damit man keinen Hamsterrum während der Woche verursacht, den sparen wir uns für den Samstag auf. Was daran vernünftig sein, was an der Pandemielage daran etwas ändern soll, weiß der Geier, man wird die Logik daran wohl nie verstehen, aber so ist es nun eben, Osterhasenshopping während Knallhartlockdown. Mehr gordischer Knoten, der zwischendrin durchschlagen wird, geht nicht.

Was wünscht man sich da also in diesem Jahr? Frohe Ostern sicher nicht. Ich schlage mal Frohes nach Ostern vor, denn es dürfte so sicher sein wie das Amen in der Kirche, dass wir so zwei Wochen nach Ostern in Welle vier hoppeln, die dann wieder zu einer komplett neuen Pandemie erklärt werden dürfte. Diesen vorgezogenen Aprilscherz verstehe wer will, ich habe für auf halbem Weg reduzierte Ministerpräsidentenrunden kein Verständnis, die am Ende Superspreaderchlussverkäufe beinhalten. Demnächst also lieber doch ins Bett und ruhig schlafen, der Tag danach ist Alptraum genug, mehr Wahnsinn kann sich kein Filmemacher ausdenken, dann kommt hinten nämlich der schlechteste Film aller Zeiten raus, und den muss man erst einmal vermarkten, selbst wenn man ein fettes Bankkonto im Hintergrund hat.

Na dann: fröhliches Osterschlussverkaufsuperspreadershoppen …

©denise-a. langner-urso