Nawalny – Putin an Trump: Mit freundlichen Grüßen?

Dass der letzte Wahlkampf in den USA durch russische Eingriffe beeinflusst wurde, dass russlandfreundliche US-Trolle Trump an der Macht halten wollen, das sollte derweil jedem halbwegs mit Hirnzellen ausgestatteten Menschen klar sein, und dass Trump und Putin eng verbunden sind, darin, dass ihnen die EU ein Dorn im Auge ist, wohl auch.

Wenn die Gaspipeline Nord Stream gestoppt würde, so könnte Trump dadurch durchaus punkten, und das sollte man bei allen weiteren Überlegungen zum Thema Sanktionen stets im Auge haben, denn wenn wohl kaum jemand das möchte, ist klar, darüber darf es keine Debatte geben, die Sanktionen gegenüber Russland müssen andere sein.

Aber auch Putin hat natürlich diverse Interessen, er gewinnt eventuell, wenn er die merkwürdige Verbundenheit mit einem Präsidenten, der eventuell erneut Trump heißt, auftrumpfen kann. Zudem ist ihm natürlich mehr als jedem anderen daran gelegen, die EU zu spalten, denn das schafft Instabilität und erschwert gemeinsames Handeln wenn es um Belarus geht, und auch das sollten alle, die an Sanktionen denken, stets im Auge behalten, sich nicht beirren und sich in beide Richtungen nicht den Blick vernebeln lassen.

Trump will sein Öl und Gas über die Ozeane schippern, was angesichts der damit eventuell für die Meere verbundene Umweltschäden, absolut außer Betracht stehen sollte, zuzüglich handelt es sich dabei ja oft um Frakingprodukte, die ohnehin mehr als genug Schäden anrichten, wo geschützt werden sollte, und bei Trump weiß man nie, welches Naturschutzgebiet er dafür zu opfern bereit ist. Hinzu kommt, ich will unter keinen Umständen, dass diesem Mann und seiner Familie, seinem Umfeld, republikanern, die da eventuell investiert sind, eventuell später Geld aus solchen Lieferungen in die Taschen gespült wird. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung.

Viel näher ist aber die russische Gefahr durch Putin, die unter gar keinen Umständen zu einer Spaltung führen darf, wenn jetzt zu schnell gehandelt werden sollte. Selten hat es mehr Vorsicht und Umsicht, Vorausschau gebraucht, wenn es um die USA und Russland geht, hier muss in großen Schritten gedacht und klein gehandelt werden, um nicht eine der Seiten zu bedienen, und die gefährlichere ist derzeit eben leider die eventuell dann erneute Wahl Trumps.

Putin hingegen hat ein größeres Problem als Trump, er kann nicht ewig gegen aufwachsende Proteste in Belarus ankämpfen und über langen Zeitraum den dortigen Diktator Lukaschenko unterstützen, weil es ihm auf dauer schaden würde, er derzeit an zwei Fronten kämpfen muss, an der in Belarus und an der um die Hoheit der Deutung, was mit Nawalny wann geschah und vor allen Dingen durch wen.

Also nehmen wir doch beiden ihren Triumph und überlegen dieses eine Mal lieber einmal mehr, ob wir den beiden tatsächlich dabei helfen wollen sich gegenseitig zu unterstützen und gegen die EU und damit alle hier lebenden Bürger zu agieren. Will sagen, erst runter kühlen, dann Hirn einschalten, dann hinter verschlossenen Türen mit und übereinander reden, dann handeln. Wäre besser für uns alle, es sei denn, uns liegt tatsächlich daran, einem der beiden oder beiden in irgendeiner Form irgendwie unter die Arme zu greifen.

©denise-a. langner-urso