Leben-Nur wer sich selbst schützt kann andere schützen

Das ist vielleicht das, was wir alle begreifen müssen. Die Bundesregierung hat das heute deutlich gemacht, es betrifft aber uns alle. Wer zum Beispiel seinen eigenen Computer nicht von Viren sauber hält, der verbreitet sie weiter, bringt andere in Gefahr.

Wer sich tief in die Karten schauen lässt, der übermittelt auch unwissentlich die Daten anderer Menschen, und das betrifft eben nicht nur Computer. Ein Einbrecher etwa, der an ihrem Schlüsselbrett den Schlüssel eines Nachbarn findet, der wird dankbar zugreifen, umgehend auch sich dahin begeben. Und ja, so ist man dann eben auch schuld, wenn gleich nebenan die Wohnung mit ausgeräumt wird.

Die Bundesregierung, die da eben versucht, Neuland sicherer zu machen, die muss natürlich bei sich selber zuerst aufräumen, bevor sie den Staat und damit uns alle schützen kann. Der Vorgang ist gerade im Gange. Und ja, das mag vielleicht alles unbeholfen wirken, aber man hat verstanden, es wird gehandelt. Dass es vielen von uns nicht schnell genug geht, das ist klar, aber man muss auch immer den Blick für die Realität bewahren, denn wir alle wurden von den Snowden- Enthüllungen ja überfahren. Ja, man hätte es wissen können, ahnen können, was da passiert. Sorry, Leute, hätte, hätte, Deutschlandkette.

Und deshalb denke ich, jeder muss sich auch selber fragen, wie gehe ich mit meinen Daten um, ist mein Computer eine Dreckschleuder, welche Daten speichere ich von anderen Menschen, welche dieser Daten gehen niemanden etwas an.

Eine Kamera am PC, brauchst du sie wirklich? Ja? Gut, dann kaufe eine, die du zu jeder Zeit abhängen kannst. Stelle den Computer so auf, dass er keine Rückschlüsse auf deine Umgebung, keinen tieferen Einblick in dein Privatleben bietet, hocke dich vor eine weiße Wand, hänge ein Laken über das, was du nicht willst, dass man es sieht und ziehe dich vernünftig an. So leicht kann das sein. Bilder, private gar auf dem PC gespeichert? Muss das sein?

Bearbeiten, auf einer externen Platte speichern, die man an- und abhängen kann, diese unter Linux oder einer anderen Ware als Windows, das ist viel besser. Und es gibt ja andere Möglichkeiten, es braucht nur am Anfang etwas mehr Zeit, braucht eine kleine Eingewöhnungsphase. Ich hänge ständig andere Festplatten an.

Runter mit Windows, eine mindestens 256 Bit Verschlüsselung dazu, das Passwort über ein Programm wie KeePass speichern, nirgendwo sonst, auch das bringt schon viel. Zahlen, Buchstaben, Sonderzeichen, möglichst lang. Ich nutze teilweise für wichtige Passworte an die mindestens 25 verschiedene Zeichen. Macht etwas mehr Arbeit, aber was soll es.

Mails irgendwelcher Absender öffnen? Nicht bei mir, geht sofort in den Löschvorgang, was wichtig ist, selbst Mahnungen, kommen per Schneckenpost. Handy immer dabei? Vergesst es. Man kann auch später zurückrufen, wenn man nicht beruflich immer erreichbar sein muss, auch dann gilt, besser zwei Handys, eins privat, eins beruflich, gut ist. Sklave einer Maschine? Nö, bei mir nicht, ich gehe auch dann ans Handy oder Telefon, wenn es passt. Ich bin ja kein Hündchen.

Nur eine Mailadresse? Pustekuchen, ich habe für unterschiedliche Dinge auch unterschiedliche Mailanschriften. Beruflich und privat, gar irgendwelche Spiele, das gehört strikt getrennt. Und ja, befasst euch damit, wie man sein Postfach gegen Spam schützt. Ich lösche viel bereits auf dem Server. Wer das nicht einrichten will, bei dem landet es dann eben im Papierkorb. Und ja, nicht einfach unkontrolliert löschen, zuvor kurz schauen, was da gelandet ist, denn auch da geht mal was rein, was nicht hineingehört. Aber das erkennt man, wenn man nicht völlig neben der Rolle ist. Und was man nicht kennt, das gehört gelöscht, nicht geöffnet. Nie, niemals, nimmer, so hält man sich das vom Hals, wofür andere Echtgeld blechen, irgendwelche Anwälte, die keine sind. Ignore it! Wer tatsächlich meint, etwas von dir wollen zu wollen, der schickt das mit der Frau oder dem Mann in gelb oder grau.

Ich will überhaupt nicht wissen, wie riesig mein Mailaufkommen wäre, würde ich nicht meinen Spamfilter täglich erneuern.

Nein, über die Bundesregierung kann man nicht ständig meckern, wenn man nicht selber auch etwas tut. Und ich könnte jetzt viele Beispiele machen, die mit der Bundesregierung rein gar nichts zu tun haben. Nur das, wer selber seinen Müll nicht in den leeren Papierkorb im Park wirft, ihn wenn dieser überläuft, nicht mit nach Hause nimmt, der darf sich auch nicht darüber aufregen, wenn sich dort Müllberge türmen, wenn dadurch gar Kosten steigen, die nicht sein müssen, die uns als Steuern dann aufgehalst werden, uns allen. Und wer selber keinen Pinsel in die Hand nimmt, wenn das Klassenzimmer Scheiße aussieht, der braucht auch nicht zu meckern, wenn alles so bleibt wie es ist.

Übrigens gilt das auch im Straßenverkehr, aber darüber darf jeder, der sich dort täglich bewegt, gerne selber nachdenken …

Bitte also etwas nachsicht, bevor ihr wieder in irgendeinem Kommentar über die Bundesregierung motzt, wenn es um Sicherheit uns Schutz geht.

©denise-a. langner-urso