Parteien, Wachstum, Fachkräftemangel, und weit und breit kein Sturm

 

Ich möchte meinen Artikel mit einem Statement beginnen, dass ich bei Twitter abgekupfert habe und welches ich hier vorab als Zitat markiere, und dem ich eine Antwortfrage angefügt habe, denn wir leben tatsächlich in Zeiten, in denen sich Dinge komplett verschoben haben:

Wilhelm Korth im ltnrw zum Antrag von CDU und FDP zu unerlaubten #Gülleimporten: „Wer Gülle unerlaubt importiert, schlägt damit seinen ehrlich arbeitenden Kollegen ins Gesicht. Ziel muss es sein, jederzeit den Weg der Wirtschaftsdünger lückenlos verfolgen zu können.“

sagen cdu und fdp -demnächst dann also mit gewerkschaften hand in hand in irgendeinen streik? merkwürdige zeiten sind das-das eine sollte die grünen auf den plan rufen, der fachkräftemangel gewerkschaften samt spd zum wohl ihrer mitglieder … doch es bleibt unfassbar ruhig.

Ja, ich stelle hier tatsächlich die Frage danach, warum zum Teufel in dieser wirtschaftlich guten Gesamtlage, Gewerkschaften und Parteien nicht das tun, was sie bis vor einer Dekade ganz selbstverständlich taten, wieso sie den Fachkräftemangel und die daraus entstandenen Probleme einfach nicht benutzen um Unternehmen zu zeigen, wem diese ihr Wachstum zu verdanken haben, nämlich ihren Mitarbeitern ohne massiven Einfluss auf die Unternehmensausrichtung.

VW passen gewisse Maßnahmen nicht in den Plan, auch RWE gehört in diesem Zusammenhang genannt, sie haben offenbar gar keine Lust irgendetwas unternehmensintern selber zu ändern, und drohen, wenn es nur ansatzweise dazu kommen könnte, ununterbrochen mit Arbeitsplatzabbau, derweil anderswo Fachkräfte händeringend gesucht werden, auch innerhalb der eigenen Branche, und niemand sagt laut und deutlich: „Na und, aber bitte gerne, macht doch? Wir liegen hier vor lachen am Boden, mal was vom Fachkräftemangel gehört?“

Weder aus den Parteien, noch aus den Gewerkschaften ein Wort dazu, ein deutliches, samt Begründung, warum die Drohung mal eben verpuffen sollte, dass Mitarbeiter solcher Unternehmen Fachkräfte sind, die nur klitzekleine Nachschulungen benötigen um umgehend anderswo tätig werden zu können. Stattdessen verfällt alles in Schockstarre, schreit: Hilfe und oh Gott und bekommt Panik, und die Bevölkerung ist verunsichert, als würde demnächst die komplette Wirtschaft den Bach runter gehen.

Die CDU und FDP erregen sich über illegale Gülletransporte, was Aufgabe der Grünen wäre, und die SPD sieht sich im Bundestag derweil als Helfer von VW und RWE. Irre ist das, total verdrehte Welt, derweil könnte man, sofern man sich an seine ursprünglichen Vorsätze hielte, diese Zeit nutzen um massiven Druck aufzubauen, auf die, die derzeit immer massiver profitieren, doch das geschieht nicht, denn man hat die Ursprungsklientel längst verloren und verprellt, selbst in den Gewerkschaften Mitglieder verloren, weil man da auch ununterbrochen lieber Kompromisse statt guter Lösungen für die Mitglieder sucht. Und die Parteien tauschen ihre Grundsatzziele von einst aus und bemühen sich über Kreuz die Mitglieder der einstigen Gegner für sich mit deren einstigen Zielen zu begeistern. Ich sags mal so, irre …

Massiver Personalmangel auch in der Pflege, und was passiert? Die, die vor einer Dekade noch als Lohndumper verschrien waren, die von den Zeitarbeitsunternehmen, die werden immer öfter zum besten Arbeitgeber überhaupt, zahlen Löhne und winken mit Bonusprogrammen, von denen andere Arbeitgeber und Unternehmen einst dachten, daran ginge ihre Welt unter.

Die Verachtung

Auf der anderen Seite steht der Vorwurf, die Bundespolitik und somit natürlich die Bundesparteien verstünden die Basis und die Wähler nicht, was durchaus ein berechtigter Vorwurf ist. Denn was passiert denn in den Bundesparteien wirklich? Die, die aus den Landtagen und somit verschiedenen Bundesländern in den Bundestag streben, die vergammeln auf den Hinterbänken, vermutlich, weil sie zu radikale Standpunkte im Gegensatz zum Bundesvorstand haben, und an keinem Beispiel ist das für mich deutlicher zu erkennen, weil ich seine sehr weisen Reden mag, als an Dr. Volker Ullrich,auch Sensburg ist weit unüberschätzt, derweil nur jene es in die erste Reihe schaffen, die genau das aussprechen, oftmals noch verschärft, was die Elite des Vorstandes vorgibt, das bewahrt werden müsse, und dafür führe ich einmal den für mich unerträglichen, – Entschuldigung-, Speichellecker Amthor an, der allenfalls das Bild einer schlagenden rechten Burschenschaft statt moderner Studenten vermittelt, und bei dem es mich überhaupt nicht wundert, dass die Union ihn nicht gleich als Kanzlerkandidaten gegen die Kanzlerin hat antanzen lassen, Dieser unge Unionspolitiker kommt mir immer so vor, als sei er direkt in einem Genlabor der Partei gezüchtet worden, der er angehört …

Dann sehe ich, wie in vielen Fällen auf Landesebene die Hände zur fast schon Abwehr in die Luft gehen, wenn Bundespolitiker dort Wahlkampfhilfe leisten wollen, denn die Musik spielte schon immer anderswo als in der Bundespartei, denn hier unten im Land fallen je nach Bundesland völlig andere Probleme an, als auf Bundesebene, und die, die werden da oben im Bund einfach ebenso wenig gesehen, wie was die Bürger beschäftigt.

Da sind dann einige, die meinen, sie können, vielleicht doch in der Bundespolitik irgendwie sich unterstützende Abgeordnete schaffen, die ihnen spätestens dort unter die Arme greifen, wo so viel, was die Länder betrifft, beschlossen wird, und die scheitern spätestens im Bundestag, weil der längst zum Abklingbecken und quasi zum Rentnerkurort verkommen ist und total betriebsblind zudem. Der Bundestag ist für die Parteien das, was die EU auch für sie ist, eine Beruhigungspille für engagierte, damit diese nicht über das Ziel hinausschießen und zu viel Unruhe im Land schaffen. Und die, die am gefährlichsten werden könnten, wie eine Frau Barley, die macht man gleich zu Ministern, denn dadurch kann man sie einhegen, und sehr oft, dürfte hinzukommen, dass man nichts lieber sähe, als ihr Scheitern.

Nein, liebe Altherren und -damen, ihr habt überhaupt nichts verstanden, nur, dass ihr euch plötzlich über die Zahlen der Grünen wundert und über die der AfD, das wundert mich dann doch sehr, und wenn die Grünen nicht aufpassen, die ja derzeit gerade einen Aufschwung erleben, eben weil man ihnen nicht wirklich Machtgier und Aussitzen nachsagen kann, da sie sich, wie die SPD ja noch auf kleineren Koalitionspartner zurückziehen können, wenn es irgendwo knirscht, dann wird es ihnen schneller als sie sich umgucken können, ergehen wie den anderen seit Dekaden im Bundestag sitzenden beiden Parteien CDU und SPD.

Nein, die Parteien auf Bundesebene haben rein gar nichts verstanden, Null, Nada, Niemte , sie haben allenfalls ihre Zuständigkeiten über Kreuz ausgetauscht, sonst nichts, und die Gewerkschaften sind eher ihre Helfershelfer, weil es auch da an Weitsicht fehlt, und weil sie auch nicht mehr verstehen, wie man so einer wirtschaftlichen Bestlage mit fehlenden Fachkräften wie heute so richtig fein nutzen könnte um tatsächlich etwas für gute Arbeitsbedingungen, bessere Renten und,und, und zu nutzen, um richtig massiven Druck aufzubauen. Nä, zu helfen ist denen eher auch nicht mehr…

©denise-a. langner-urso