Pegida und Urlaub im Ausland verträgt sich nicht!

Die erste Frage von Journalisten, die mit Pegidamitläufern reden, sollte demnächst lauten: Wo waren Sie im letzten Jahr im Urlaub? Auf die Antworten wäre ich wirklich gespannt.

Ach ne, Sie waren tatsächlich im Ausland? Man oh man, ganz schön mutig. Und dort hatten Sie keine Angst vor all den Fremden?

Ja, und was wäre eigentlich, wenn die Urlaubsländer nun sagen würden: Deutsche Angsthasen, nein Danke, darauf können wir gerne verzichten? Wenn Airlines anderer Nationen sagen würden: Deutsche befördern wir nicht, die ziehen anschließend über uns und das Urlaubsland, über unsere Kultur her?

Ja, was machen all die Pegidamitläufer eigentlich im Urlaub? Hocken die alle auf dem Balkon? Dresden ist eine Stadt voller Kultur, was, wenn Touristen sagen: Dresden, nein Danke, die haben Angst vor uns, gibt noch viele andere schöne Orte in Deutschland, fahren wir eben in 2015 anderswo hin?

Überfremdung in Museen? Ja, liebe Dresdner, die müsst ihr euch wirklich nicht gefallen lassen, soweit kommt es noch, dass Fremde die Bilder und Kulturgüter im Blauen Gewölbe anschauen.

Auch in der AfD sollte man einmal die Mitglieder fragen, wohin sie denn so in den Urlaub fahren. Nach Malle? Sorry, aber das liegt nicht in Deutschland, selbst wenn man oft meint, es sei derweil eingemeindet. Aber warum stören da die Spanier nicht? Ach der Italienorlaub war es, aber dann anschließend über die Italiener meckern. Ach, ihr wart in Griechenland? Ne, Leute, das geht aber mal gar nicht, dass ihr da noch zuzüglich euer Geld ausgebt und das tut, was die EU auch macht: Transfer leisten …

Achso, na klar, ihr habt nur Angst vor dem Islam, ich vergaß. Warum verflucht nochmal bucht ihr dann Urlaub in der Türkei oder in anderen Ländern, in denen ihr regelrecht vom Islam umwabert seid? Gespaltene Persönlichkeit oder wie? Die Angsthälfte bleibt daheim oder was?

Also ganz ehrlich, solange auch nur einer der bei Pegida mitläuft, Urlaub im Ausland und in völliger Überfremdung macht, seid ihr ganz schön unglaubwürdig. Urlaub im Ausland und Pegida, das geht gar nicht!

Und andere Ängste gehören auf andere Demos und unter andere Mottos gestellt. Ihr wollt Neuwahlen? Dann macht eine Demo unter dem Titel „Neuwahlen jetzt“, und da könnt ihr dann auch Forderungen nach Abschaffung der GEZ und anderes unterbringen. Alles aber nun hinter Pegida zu verstecken und das Maul nicht aufzukriegen, nicht mit normalen Parteien oder deren Vertretern reden zu wollen, das geht auch nicht. Fordert runde Tische, fordert mehr Demokratie, aber redet und sagt, was euch unter den Nägeln brennt und sucht euch Veranstalter, die politisch diskutieren wollen. Und wenn euch Dresden „überfremdet“ erscheint, dann fordert: „Keinen Tourismus in unserer Stadt“. Übrigens, die, die da Montags zu Pegidademos von überall anreisen, das sind auch Fremde, ich würde mir dreimal überlegen, ob ich so viel Überfremdung auf meiner Demo in meiner Stadt zulasse und ertrage und ob ich mich den vielen Fremden aussetzen will …

©denise-a. langner-urso