Phoenix, Propaganda für EU aus Deutschland zu Putins Reich

Wie Gehirnwäsche und Propaganda auf europäisch gehen, das bewies eben der Sender Phoenix. Ein Vergleich mit Zuständen in der EU und in Deutschland fand nicht statt, kein „auch hier bei uns“, kein Hinweis, wie ähnliche Dinge in europäischen Staaten gesehen, behandelt, bearbeitet werden. Einseitiger geht es nicht. Kein Aber. Nur ein „Hier ist alles in Ordnung, alles besser“. Von öffentlich-rechtlichen Sendern erwartet man mehr, Ausgewogenheit nämlich, Vergleiche sonst kann man sich eben keine umfassende Meinung bilden.

Da kann man nur den Kopf schütteln, wie unsere Medien über Russland berichten, frei nach dem Motto, der Westen sieht nur, was ihm missfällt. Zuerst steht natürlich im Vordergrund, dass in Putins Reich Politiker in den Medien sitzen und dort quasi bestimmen, was berichtet werden darf, was nicht, und wie man dort mit unliebsamen Redakteuren verfährt. Und wie ist das in Deutschland? Man sperrt unliebsame Berichterstatter nicht weg, sitzt aber in den Aufsichtsräten und bestimmt natürlich die Programmgestaltung mit, interveniert, wenn die Berichterstattung nicht passt, wechselt unliebsame Redakteure aus. Ein kleiner Unterschied also nur, und doch wenig demokratisch, man sollte sich also einmal an die eigene Nase fassen.

Wie geht das Reich im Osten mit Homosexuellen um? Das auch eine Frage, die Phoenix umtreibt. Tja, liebe Phoenix Redaktion, wie gehen denn Frankreich und Ungarn mit homosexuellen um, wie steht dazu die eigene Kanzlerin, die CDU, die CSU? Dürfen Homosexuelle hier gleichberechtigt leben, oder in den EU-Staaten Frankreich und Ungarn? Darüber zieht ihr keinen Vergleich.

Russland darf man attackieren, welcher Politiker aber sagt etwas zu den Problemen in Ungarn, zu dem unerträglichen Rechtsruck dort? Gibt es Sanktionen? Pustekuchen!

Dann, was ganz böse ist, Russland berichtet über Übergriffe von Protestanten auf Polizeibeamte, über Gewalt aus dem angeblich so friedlichen Klitschko-Protestlager, berichtet über Gegendemonstrationen, über Menschen, die den Weg in Richtung EU ablehnen. Und was berichten unsere Medien? Nur über Pro-EU-Demonstranten, ein ganzes Bild erhält der Zuschauer so eben nicht, die Proteste sind eben nicht so friedlich, wie man sie in deutschen Programmen sieht, und über Gegendemonstrationen erfährt man hier auch nichts.

Als nächstes stellt Phoenix auch noch die Frage, was denn Oligarchen seien, und siehe da, das sind Unternehmen und Unternehmer, die andere Unternehmen aufkaufen, zerschlagen, ausbeuten und sich dabei eine goldene Nase verdienen. Nein, die gibt es ja hier nicht, Die heißen nicht Bergengruen und hier werden auch keine Kleinunternehmen durch Lohndumping und andere Eingriffe zur Aufgabe gezwungen und ruiniert, hier nennt sich das Freie Marktwirtschaft, und die ist natürlich viel besser. Nicht, dass man berichten müsste, dass das vor einigen Jahren noch gesunden Unternehmen nach der Wende in der ehemaligen DDR passierte, noch heute ständig geschieht.

Und natürlich ist es in Russland ein Verbrechen, wenn Unternehmer in die Politik gehen, diese finanzieren, als Lobbyisten mitregieren und umgekehrt. Nö, hier gibt es keine Parteienfinanzierung, keinen Lobbyismus, keinen Schröder, niemanden, der von der Regierungsbank direkt in Konzerne und Banken und umgekehrt wechselt, hier doch nicht, in Deutschland, und über die EU spricht man gleich gar nicht.

Sorry, aber wenn der Bericht zu Putins Reich nicht massive unausgewogene westliche Propaganda im Sinne von CDU, CSU und anderer Parteien sowie der EU ist, dann weiß ich auch nicht. Igitt, aber solches fernsehen, so miesen Journalismus, den braucht wirklich niemand, das ist Populismus pur und weit unter der Gürtellinie. Das ist kein Journalismus, das ist Hofberichterstattung, wie selbst Putin sie sich nicht besser ausdenken könnte, und das ganz ohne Druck von oben. Mehr Schleimerei, Kriecherei und Rückgratlosigkeit geht wirklich nicht.

Unglaublich miese Bericherstattung ist das, und dafür werden auch noch Zwangsgebühren erhoben. Pfui!

©denise-a. langner-urso