Piraten versenken erste U-Boote

Man hatte es erwartet, und wusste, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis der erste auftaucht, der versuchen würde, die Piratenpartei zu unterwandern. Jetzt haben sie also die ersten U-Boote in Freising und Mecklenburg-Vorpommern entdeckt, wobei das in Mecklenburg-Vorpommern kaum jemanden verwundern dürfte, sitzt doch die NPD dort mit 5% im Landtag. Beide Boote versenkt, und das ist auch gut so. Wer nix wird, noch nicht einmal in der NPD zum Oberclown gekürt wird, der versuchts halt enttäuscht in einer Partei, die sich neu gründet. Das war so, und so wird das immer sein. Zudem hat Mecklenburg-Vorpommern mehr als 14,8% Arbeitslose, und solche Menschen geben jedem Fremdling in der Gemeinde, jedem Zuwanderer eher die Schuld, als sich selbst, man könnte ja, wäre man nicht so bequem, auch selbst migrieren, das mal nur nebenbei angemerkt.

Aber man darf getrost davon ausgehen, dass die Piratenpartei daraus schneller lernt, als andere Parteien, schließlich sind in Zeiten schnellen Internetzes Möchtegern-Selbstdarsteller und vergangenheitsbehaftete Neonazis schneller zu enttarnen als zu Zeiten der Postkutsche. Die Piraten müssen nur googeln, denn braune Ergüsse wütender Individuen, die nichts besser können als Hetzparolen zu verkünden, hier werden sie zum ewigen Fußabdruck.

Die Piratenpartei muss ohnehin vorsichtig sein, auch andere Parteien arbeiten mit fragwürdigen Mitteln, die Linke etwa. Hier ist es üblich, ganze Wahlen zu versuchen zu beeinflussen durch massive Mitgliederwechsel in nicht linientreue Ortsverbände, denn man wird, tritt man über in andere Ortsverbände, irgendwann stimmberechtigt. Es können so aber auch parteinahe Personen einer Fremdpartei in andere Parteien, in kleinere eintreten, um anschließend Ergebnisse zu beeinflussen, der Partei einen anderen Kurs zu geben. Neu ist das nicht.

Das Piratenschiff muss, will es seinen ursprünglichen Kurs dauerhaft beibehalten also eine gute Wachmannschaft haben, sonst landet es nach einer Meuterei unter Umständen nicht im Zielhafen sondern im Gegenteil am anderen Ende der Welt. Aber man kann den jungen Kapitänen sicher vertrauen, dieses Mal zumindest haben sie schnell und richtig reagiert, durch Kielholen, und das möge bitte auch so bleiben, damit man sich nicht so unglaubwürdig macht, wie die sarrazinierte SPD. Mitglied ist eben nicht Mitglied, nur, weil diesem sonst angebräunte Chaoten hinterherlaufen und die Partei ebenfalls verlassen, oder weil man meint, Wählerzahlen seien wichtiger als Ehrlichkeit. Angeschmort bleibt angeschmort, so einfach ist das.

©denise-a. langner-urso

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