Regierungserklärung Merkel – gut gepiepst, Mäuschen!

Vor ein paar Tagen erst konnte man sie sehen im schwarzen Kleid neben Barack Obama, unsere Kanzlerin. Vergessen war die Kamera, voller Glückseeligkeit himmelte sie ihn an wie ein Schulmädchen. Vor aller Weltöffentlichkeit, wie peinlich. Also wenn das der Gatte auch gesehen hat-hm, ich weiß nicht. …

Aber es geht ja um die Regierungserklärung zum Atomzickzack. Wovon sie wohl in der Nacht geträumt haben mag, niemand weiß das, aber sie sah müde aus, kraftlos, grün.

Das Plenum gelangweilt. Da wurde getwittert, telefoniert und gegähnt, weil einfach das fehlte, was man von so einer Ansprache erwarten darf, die Kraft den Zuhöhrer mitzureissen, ihn zu fesseln.

Die Grünen, wie sollte es anders sein, waren zu freundlich, wären des Raumes verwiesen worden und doch konnten sie sich das Lachen kaum verkneifen.

Die eigene Fraktion, gelangweilt ohne Ende, und doch, die Dame hat noch einen Fan, in der FDP. Der klatscht ihr Beifall, man weiß ja nie, ob man demnächt wieder im Bundestag sitzen darf, nutzt seine Chance auch einmal wahrgenommen zu werden.

Nur Röttgen scheint hingerissen von seiner Kanzlerin, schließlich war er fast der Einzige, der niemals zum Zuge kam, bevor Fukushima in sich zusammenschmolz.

Wie Ohrfeigen die Rede des Herrn Steinmeier aus der Opposition, und wirklich, etwas anderes hat die ergrünte Kanzlerin an diesem tage auch nicht verdient. Grün ist man aus Überzeugung und eben nicht aus Machterhalt und weil man Wählerstimmen verliert, schneller als die Schuldenuhr die Staatsverschuldung zählt.

Das Grauen des Tages tritt in Gestalt des bubihaften Herrn Rösler von der FDP-Titanic an das Pult, und spätestens als jemand aus der Opposition jetzt in den Raum wirft: „Da redet sogar Westerwelle besser!“, weiß der Zuschauer, dass diese Bundesregierung tiefer gar nicht mehr fallen kann in seiner Gunst.

©denise-a. langner-urso