Stellenabbau und der möglichst langsam, weil dann merkt man ihn vielleicht nicht. Die Ukraine, unser neues Griechenland. Sie werden sich freuen, die Menschen, die ja, wenn es nach Rösler geht, unendlich über ihre Verhältnisse gelebt haben müssen. Zynischer kann man nicht ausdrücken, was Rösler andeutet.
Die Menschen, die angeblich über ihre Verhältnisse gelebt haben, durften unter russischer Betreuung von Gaspreisen profitieren, von denen man ansonsten träumt! Sie hätten sich das teure Gut sonst nämlich überhaupt nicht leisten können! Auch was Putin tat war eine Art von Wirtschaftshilfe, allerdings eher auf die Menschen bezogen.
Was der geniale Herr Rösler will, dass bedeutet Arbeitslosigkeit, was die EU plant, bedeutet, Steuerzahler aus allen Teilen der EU dürfen den Ukrainern nicht nur ihre Schulden bei Putin begleichen, nein, es bedeutet, wer nicht zahlt, weil er sich die unsubventionierten Preise eines EU-Liferanten nicht leisten kann, dem dreht man einfach im Winter das Gas ab. Denn so locker wie gedacht fließt das Geld dann eben doch nicht. Jedenfalls nicht in deren Taschen, die es brauchen. Neoradikale Marktwirtschaft einprügeln, über Kältetote im Winter und Arbeitslose marschieren, wegsehen, wenn es weh tut. Und weiter sparen, noch mehr sparen.
Sie werden es noch zu spüren bekommen, dass das, was ihnen die EU verkauft, Leid für die Ärmsten, die normalen Lohnempfänger, bedeutet, denn die Löhne, die da gezahlt werden, die entsprechen nicht irgendeinem halbwegs tragbaren Mindestlohn. Da muss man sich eben entscheiden. EU, Wohnung weg, Essen im Müll sammeln und eventuell ein Job, der nicht einmal für medizinische Versorgung reicht oder eben kriechen, ducken, hinnehmen, hoffen, dass es doch irgendwie genügt, weil man Beziehungen oder Verwandte irgendwo anders in der EU hat, die einen über Wasser halten, spätestens demnächst, wenn es ein paar Wochen nacheinander schneit. Aber was soll es, Hauptsache man kann „Wirtschaftseliten“ bedienen, wie Herr Rösler jetzt so freundlich Oligarchen vom Kaliber Timoschenkos nennt. Der Wolf im Schafspelz könnte schöner nicht umschrieben werden, lauernd auf fette Beute, als mit dem Wort Röslers!
Ja, und wie wäre es denn, wenn die Ukraine endlich ihre Gasschulden bei Putin bezahlt? Kein Wort davon, Verträge kann man also nach Belieben brechen, wenn es Konzernen der EU zum Umsatz verhilft? Nein, so läuft das nicht, liebe Leute, Lieferung gegen bar, das hat ab sofort zu gelten, besser früher, besser im Sommer, mal sehen, was der Maidan davon im November hält.
Rösler spricht auch von der Stahlindustrie der Ukraine, von internationalen Investoren. Aha, sieh mal einer guck, der Ausverkauf beginnt, so wie einst nach dem fall der Mauer er in der ehemaligen DDR geschah. Was nicht passt, zerschlagen, was noch Profit abwirft an amerikanische Konzerne verscheuern, was gut läuft, ignorieren, lohnt sich nicht, erst mal plätten, sonst zu teuer. Das ist das miese Spiel, dass wir in Deutschland seit der Wende kennen, das also hat man vor in der Ukraine! Ganz ehrlich, wer etwas von Geschichte verstanden hat, der sieht, wohin der Weg führen soll und die Menschen müssten schon ziemlich dämlich sein, wenn sie ihn nicht erkennen.
Sturmreif schießen für EU und US Investoren unter Verlusten von Arbeitsplätzen, das soll der Weg sein, den Rösler plant, den man den Griechen einfach übergestülpt hat. Aber Hauptsache, die neuen alten Wirtschaftsoligarchoeliten verdienen wieder prächtig, bleiben genau deshalb bei ihrem Ziel, mit Korruption genehmigt von einer EU-Troika, lebt es sich hervorragend, wenn man selbst beste Beziehungen hat.
Auferstanden von den Untoten ist er, der Herr Rösler, dieser abgewälhte Amtsprofiteur. Und demnächst wird auch Herr Rösler, wie der Autor des verlinkten Artikel, uns erklären, Ungarn sei plötzlich „links“-„radikal“, wie es eben gerade der EU gerade passt. Und hinten ist übrigens in der EU schon länger vorne, wenn Sie verstehen, was ich meine. Die zeigt nämlich den Bürgern den Allerwertesten schon länger, allenfalls. Und das Recht benutzt man da als Klopapier.
Gut, also dass Rösler auch mal wieder zu Wort, besser Unworten, kam. Und dann diese Ehrlichkeit …
©denise-a. langner-urso