Rosberg – Wie man weltmeisterlich abtritt

Rosberg tritt also ab, und schon treten Trolle aus dem Dunkeln, die damit und mit dem Fahrer und seiner Leistung nichts anfangen können, die nie selber Entsprechendes geleistet haben.

Viele seiner Kritiker wurmt es, dass dieser Fahrer abtritt, und sie sehen das als Makel, was keiner ist, hier ein Beispiel aus den Kommentaren unter dem Spiegelartikel:

war:head heute, 14:32 Uhr
5.
Schlechte Entscheidung meiner Meinung nach. Damit wird er nie den Makel loswerden, dass er nur durch das Pech seines überlegenen Gegners Weltmeister geworden ist. Nächstes Jahr wäre seine Chance gewesen, klarzustellen dass er es auch im direkten Vergleich mit Hamilton aufnehmen und schneller sein kann. Durch seinen Rückzug vermittelt er nun eher den Eindruck, dass er sich das selbst nicht zutraut. Schade, aber letztlich seine Entscheidung.

Im Gegenteil sage ich mit größtem Respekt vor dieser Entscheidung. Rosberg hat sich seinen persönlichen Traum der Weltmeisterschaft erfüllt, warum also sollte er verflucht nochmal weiterhin Gesundheit und Leben riskieren, wobei ich an das tragische Geschehen um Michael Schuhmacher denke, der auch privat immer auf volles Risiko ging und wie das endete, das ist ja hinreichend bekannt. Aber auch viele andere Fahrer fallen mir an dieser Stelle ein.

Und nun zum angeblichen Makel. Wenn ich mir die Fahrweise eines Hamilton anschaue, so kann ich nur feststellen, der Herr ist auf der Strecke auch kein Heiliger, riskiert hin und wieder dadurch auch die Gesundheit anderer Fahrer, ist unerträglich arrogant im Auftreten bis fast unverschämt noch dazu, kaum zu ertragen.

Und ja, was für ein Kerl ist das eigentlich, der sich entscheidet, dass ein weniger aufregendes und gefährlicheres Leben im Umfeld seiner Familie wichtiger ist, als sich ständig mit anderen sinnbildlich prügeln zu müssen, um nicht entthront zu werden? Was das für einer ist? Einer, der weiß, was im Leben wirklich zählt, nämlich Zeit so zu gestalten zu können, wie es einem gefällt. Und was ist wichtiger, als mit seinem Geld schöne Zeit im Umfeld der Familie verbringen zu können? Nichts, auch wenn einige Zeitgenossen dem offenbar nichts abgewinnen können!

Und noch etwas will ich erwähnen: so ein Verhalten, wie das des Herrn Rosberg, wünsche ich mir übrigens von Politikern auch. Und jeder, der den Abgang des Herrn Rosberg so kommentiert, wie obiger Forist, der möge das Kleben von Politikern am Sessel bitte auch nicht mehr bemängeln und sich dazu auch nicht mehr empört äußern.

Ein schönes Wochenende wünscht

©denise-a. langner-urso