Rudelbumsen auf deutschen Bühnen

Selbsterkenntnis ist der erste Schritt auf dem Weg zur Besserung, und zumindest einer hat das endlich erkannt, einer, der Kunst macht. Es geht um Daniel Kehlmann, der wie die Welt berichtet abrechnet, mit dem, was so Kunst genannt wird. Er rechnet ab, und endlich macht einer die Klappe aus, einer aus den eigenen Reihen, andere würden ihn Verräter nennen, zumindest die Mafia. Ist es ja auch, das, was er da so abkanzelt, eine gewaltige Mafia!Der fliegende Holländer neu aufgearbeitet, man will Jugend an das Theater bringen. Toll.

Hässlich ist er geworden, grauenvoll, die Tagesschau hat gezeigt, wie heute verhunzt wird. Der fliegende Holländer aber ist noch harmlos, da gibt es inzwischen alles bis zum Rudelbumsen, wenn man Bühnen besucht und sich nicht vorher anschaut, wer da das Bühnenbild und so weiter verbrochen hat. Die deutsche Oper in Berlin ist das beste Beispiel dafür, man muss sich so einiges bieten lassen.

Wo aber ist da das Urheberrecht, wer vertritt die toten Künstler, jene, die uns grandiose Werke hinterlassen haben? Verdi würde sich im Grabe umdrehen, würde er sehen, was mit seinen genialen Werken so angestellt wird. Dem modernen Theater, modernen Ballett, modernen Opern und ihren Intendanten und Regisseuren möge man gefälligst eigene Bühnen zur Verfügung stellen, damit den Kunden nicht das Grauen über den Rücken läuft, wenn der Schwanensee mal wieder zur Nacktorgie verkommt, denn besonderen Spaß haben die Häuser daran Ballett zu verschandeln.

Natürlich bleibt das Publikum sitzen, es gibt Menschen, die gehen 1 Mal im Jahr, im Jahrzehnt, im Leben in solche Veranstaltungen. Sie bleiben sitzen, denn ihnen wurde das Geld bereits genommen, sie haben bezahlt, lange gespart. Einmal in die Oper, und dann so eine Enttäuschung, so eine Unverschämtheit. Nie wieder-nicht jeder kennt sich aus. Es ist Betrug auch am Kunden, da hängen wunderschöne Fotos außen am Haus und innen spielen sich Szenen ab, die im Fernsehen nach Mitternacht laufen, wo man abschaltet, weiter schaltet, da gibt es wenigstens mehr Programme.

Betrug ist das, Betrug und nochmal Betrug, diese Zerstörung großer Werke, diese Fälschung, ja, das ist Kunstfälschung! Wer große Maler fälscht, der landet im Knast, wer Banknoten fälscht auch, Betrüger ebenfalls, wenn man sie erwischt. Ganze Abteilungen gibt es für Fälscher bei den Polizeien und Betrug ebenso; aber im Bereich Oper und Theater, da dürfen Menschen ungestraft fälschen und betrügen? Da werden sie für Verbrechen teuer und übrigens mit Steuergeldern bezahlt?

 Würde so etwas anderweitig passieren, wer würde da nicht klagen, Verbraucherschützer gibt es für alles, nicht für Oper und Theater- bedauerlich, vermutlich hätten sie viel zu tun, sehr sehr viel. Interessenverbände gibt es viele, warum nicht für den Erhalt des Originals? Wer achtet eigentlich darauf, was geschehen darf mit diesen Werken? Wer hat sich nicht schon einmal betrogen gefühlt, in Oper und Theater? Geld zurück, das sollte es geben, wenn ein Werk nicht gefällt, mehrfach habe ich Gebuhe erlebt, mehrfach bin ich aufgestanden, gegangen. Andere machen es nicht, es ist ihr einziger Abend, der einzige, den sie je werden sich leisten können, der, für den sie gearbeitet, bezahlt haben, teuer bezahlt, da geht man nicht…

Muss man nicht, es gibt zwei Häuser in Berlin, Man sollte eine Spielperiode lang einmal einen Versuch starten in diesen beiden Häusern, im einen führt man das Original auf, im anderen die Verhunze, und dann werden wir ja sehen, wer wofür bezahlt. Ich jedenfalls kenne mich aus, ich gehe, selbst mitten in einer Arie, ich buhe und schimpfe, mich interessiert es nicht, ob es den Artisten stört, der sich gerade zum Mittäter macht, zur Regisseurs- oder Intendanten-Hure wird, ich will nur eines, das Original!

©denise-a. langner-urso

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