Schuldenkrise – mit Blindheit geschlagen?

Wer sich einmal die Hilflosigkeit der Politiker anschaut, was die Schuldenkrise betrifft, der schüttelt nur noch verwundert den Kopf.

Man stelle sich einmal vor, man könnte in die Vergangenheit reisen und zusehen, wie ehrbare Kaufleute miteinander umgegangen sind. Da brauchte man keine Verträge, da zählte der Handschlag.

Geht der Kleinkunde zur Bank, weil er einen Kredit benötigt, so hat er Sicherheiten zu hinterlegen. Banken sind dem Privatkunden gegenüber stur.

Käme der Nachbar vorbei, würden Sie ihm Salz leihen, aber vermutlich nicht seine Schulden zahlen, selbst in Familien ist man eher vorsichtig damit, füreinander zu bürgen.

Was aber in Familien gilt, das hat umso mehr im Geschäftsleben zu gelten. Der Handel muss wieder ehrlich werden, wir müssen zurück zum Verhalten des ehrbaren Kaufmanns.

Wenn jetzt neue Stabilitätsfaktoren geschaffen werden, dann müssen sich diese vorrangig auf das Handelsverhalten der Staaten beziehen. Entweder handeln die Unternehmen gegen Barzahlung wie an der Currybude oder es gibt keine Wurst.

Braucht das Unternehmen „Staat“ hingegen Kredite, so sollte endlich die Zügellosigkeit abgeschafft werden. Sie sind genau auf die Kreditwürdigkeit zu prüfen, und wenn sie Kredite benötigen, dann zu höchstens 25% der Waren. Was ich mir nicht leisten kann, das erhalte ich nicht, Basta!

Braucht Griechenland wirklich Panzer? Nein, es sei denn, man wolle die Nato abschaffen. Verträge müssen in Krisenzeiten auch rückabgewickelt werden können. Der Verkäufer ist dann eben der Gelackmeierte, so einfach ist das! Und wen trifft es denn bei Panzerdeals? Richtig, die unnütze Waffenlobby. Es gibt ohnehin zu viele Waffen, speziell in Europa. Und lächerliche Verbalattacken und Pöbeleien aus Großbritannien sind höchstens Polpulismus, aber lange noch kein Krieg.

Großbritannien gehört allenfalls behandelt wie ein kreischendes Kleinkind, das seinen Willen nicht bekommt, nämlich mit Ignoranz gestraft. Erwähnen sollte man den Brechanfall des Boulevard allerdings nicht in der deutschen Presse, das ist dann ebenso Populismus, und streitende Kinder in der Buddelkiste, die keine Ruhe geben gehören ins Bett.

Goldkäufe, wenn man eben beim Nachbarn bettelt? Pustekuchen, auch hier muss eine Kontrolle dafür sorgen, dass umgehend der Ankauf rückgängig gemacht wird.

Kurz, wir brauchen eine Schufa für Staaten. Sobald die Verschuldung zu hoch wird, Staaten der eigenen Bevölkerung gegenüber ihrer Verpflichtung nicht mehr nachkommen, erhalten sie keine Kredite. Diese Institution ist anzusiedeln bei einer Kontrollbehörde, die jedes Handelsabkommen vor Zustandekommen abzusegnen hat, und diese sollte man möglichst bei der EZB ansiedeln.

Der Staat hat einzig und alleine den eigenen Bürgern verpflichtet zu sein, niemandem sonst, schon gar nicht der Wirtschaft und den Banken.
Und den Unternehmen muss umgehend erklärt werden, dass sie sich ab sofort nachhaltig zu verhalten haben, Insolvenzrettungen durch den Steuerzahler gibt es nicht mehr. Wer sich verschulden muss, um agieren zu können, der hat auch das alleinige Risiko zu tragen, wie der Privatmann auch. Es gibt keine systemrelevanten Unternehmen. Und das Märchen vom Arbeitsplatzabbau?

Es muss auch eine Behörde geben, die vor solchen Unternehmen die Bewerber warnt. Der Bewerber steht fast nackt vor dem zukünftigen Chef, demnach muss er erwarten dürfen, auch Auskunft über die Zukunftsfähigkeit seines Jobs zu erhalten und können, über dessen Liquidität.

Große Arbeitgeber, müssen ehrenhaft handeln, ansonsten haben sie am Markt nichts verloren. Die Zulieferer für Produkte, die unabdingbar sind, werden nicht in eine Pleite gehen, denn sie werden immer ihren Absatzmarkt finden.

Und die anderen, die meinen, sich durchwursteln zu müssen, um die ist es ebenso wenig schade wie um Friseure, die ihren Angestellten 3 Euro und weniger zahlen. Wir müssen zurück zu ehrlichem Handel, zu ehrlicher Arbeit, zu ehrlichen Löhnen. Ehrwidrige Kaufleute und Dienstleister braucht niemand, nur der Bürger braucht dafür endlich ein schwarzes Buch.

Und ganz ehrlich? Wenn drei Friseure sterben, wen stört es? Dafür schließen sich zwei gute, die Qualität bieten, zusammen.

Und der Bürger? Der muss endlich begreifen, billig ist ehrwidrig. Wenn die Arbeitgeber ihre Angestellten so schlecht bezahlen, dass der Steuerzahler sie über HartzIV auffangen muss. Dann zahlt der normale Bürger zuzüglich die Löhne von Saturn und Co, und dann ist billig eben nicht billig, der Bürger wird einfach von solchen Unternehmen nur eines, nämlich böse vera- ähm kohlt! Solche Unternehmen gehören geächtet und ebenfalls auf die schwarze Liste.

Billig und geizig, womit man so wirbt, auch das heißt Lohnabbau, nichts anderes!

Der Bürger muss aufwachen, so, wie es die Schmuddelplakette für Restaurants gibt, so gehört ein schwarzer großer Punkt an die Türen der Billigheimer, und dann werden wir ja sehen, wer da noch arbeiten oder einkaufen will. Und die Unternehmen haben demnächst ebensolche Rücklagen zu bilden wie Banken, ansonsten haben sie am Markt nichts zu suchen. Und sie haben faire Löhne zu zahlen, die dem Lebensstandard der Stadt angemessen sind und müssen um 10% über dem staatlichen HartzIV Satz liegen. So einfach ist das, und dies ist dann der Mindestlohn, der für eine Vollzeittätigkeit gezahlt werden muss. Und wer damit nicht klarkommt, der hat als Arbeitgeber nichts am Standort zu suchen.

Und Sozialleistungen? Nun, was für die Rentenkassen gilt, das sollte auch für andere Leistungen gelten. Sozialleistungen greifen eben erst, wenn man eine gewisse Zeit als Arbeitnehmer tätig war, und gut ist es. Dann kommen auch Zuwanderer nicht mehr in den Verdacht, wegen Leistungen hier zu sein. Und wenn dann noch Zuwanderungsvorschriften wie zum Beispiel in Canada oder den Staaten gelten, dann hat sich das Thema Zuwanderung auch relativiert, denn wer dann kommt, der meint es Ernst mit Deutschland.

Die Politik ist nämlich auch EU weit in diesem Bereich blind. Als Zuwanderung gebraucht wurde, da hatten die Menschen gute Arbeit, von der sie leben konnten, da war man an der Schwelle dazu, rechtes Gedankengut zu verbannen. Jetzt aber blüht genau das verstärkt auf, und schuld daran sind zu großen Teilen die ungleichen Lohnverhältnisse der EU. Banken und nicht zuletzt die Wirtschaft und Politik, die so die Menschen unterschiedlicher EU-Staaten gegeneinander hetzen, weil eben Lohnunterschiede, Bildungsunterschiede, Steuerunterschiede, Unterschiede in Sozialleistungen und bei Renten ect. in der Währungs – und Handelsunion hingenommen werden. Wer eine Union wie die EU samt Euro will, der baut richtig oder gar nicht!

Wir werden ja sehen, was wirklich zählt, der Gewinn oder der gute Name, wenn man es bewerkstelligt, eine wirkliche Friedens- und Handelsunion mit einer Währung zu vollenden, die Frieden schaffen und Menschen zufrieden nebeneinander leben lassen soll. Und wenn Bedarf vorhanden ist, dann lässt man sich als ehrbarer Kaufmann dort auch nieder. Und sonst? Sonst beweisen Unternehmen doch nur eins, sie sind ausbeuterische Kostensozialisierer, und damit muss endlich Schluss sein!

Schafft den schwarzen Punkt für solche Ausbeuter und Kostensozialisierer, und dann trennt sich die Streu vom Weizen.

Hinzu kommt dann eventuell auch eine Verteuerung von Produkten, die der Kunde aber gerne zahlt, wenn er dafür endlich wieder haltbare und verlässliche Qualität und ein Produkt erhält, welches nicht direkt nach Ablauf der Garantie den Geist aufgeben.

Dazu ist es unumgänglich, die Garantiezeit auf mindestens 5-10 Jahre zu verlängern, dann lohnen sich auch wieder Preis und Leistung und der Kunde zahlt gerne etwas mehr.

Und es gehören Steuerprivilegien abgebaut, denn auch hier gilt, was der Unternehmer spart, zahlt anschließend der Kunde. Er erwartet zurecht, dass Eigentum auch zu sozialer Fürsorge verpflichtet, dass Steuermittel für Schulen, Straßenbau vorhanden sind, für Renten und andere notwendige Leistungen, nicht aber, um Unternehmern den billigen Standort und seine Mitarbeiter zu finanzieren.

Die Politik muss endlich aufwachen, sie ist ja scheinbar mit totaler Blindheit geschlagen. Frau Merkel und ihr Regierungsbündnis müssen ihre Brillen putzen, oder sich neue Kontaktlinsen anschaffen. Dann klappt das demnächst wieder mit dem Abbau unserer Staatsschulden, und die Unternehmen, die hier nicht ansässig sein wollen, weil der Bürger es nicht mitfinanziert, die haben hier auch nichts verloren. Und wenn man eine funktionierende EU will, dann haben auch EU weit für gleiche Arbeit gleiche Löhne zu gelten und gleiche Steuern, fast gleiche Bodenpreise. Und dann werden wir ja sehen, welche Unternehmen EU weit verlagern. Man will ja schließlich nahe am Kunden sein, und wer lange Transportwege hat, der hat auch hohe Kosten, sprich hohe Preise.

Wenn die EU darüber Einigkeit findet, wohin wollen Unternehmen denn dann gehen? Glaubt wirklich jemand, dann bricht der Arbeitsmarkt hier total zusammen? Lasst es endlich darauf ankommen. Wer dann hier bleibt, auf den kann sich Deutschland, auf den kann sich die EU auch verlassen, der hat dann ein soziales Gewissen und will nicht nur Arbeitnehmer und ganze Regionen ausbeuten und gierig und unter Bruch aller Menschlichkeit Gewinne scheffeln. Und dieser darf sich ehrlicher Kaufmann nennen, und alle anderen braucht die EU nicht.

©denise-a. langner-urso