Slomka vs. Gabriel – Kadavergehorsam jetzt, Amt in Gefahr …

Mitglieder unter massivem Druck und Medien abgebügelt. Dann haben Sie nicht zugehört, wir sind doch nicht blöd, so das Motto der SPD. Wir haben beschlossen, ihr habt Ja zu sagen, das grenzt derweil schon an Erpressung. Da darf sich die Opposition schon jetzt auf eine Basta-Politik einstellen, die sich gewaschen hat, wenn die Basis so massiv bearbeitet wird. Friss oder stirb.

Nein, sie war nie ehrlich gemeint, die Demokratie, wie die SPD sie versteht, und wie die aussieht, das wissen wir aus der letzten Legislaturperiode, wo die Partei ständig mit der Union stimmte, als Mitregierung. Und jetzt, wo es vermutlich zur Großen Koalition kommen wird, da hat das Gewissen sich ganz hinten anzustellen, wird durch die SPD-Spitze ersetzt.

Nein, Kadavergehorsam ist jetzt gefragt, Nachfragen unerwünscht, jetzt schwingst man die Peitsche, denn geht der Mitgliederentscheid nach hinten los, Gabriel weiß das, kann er seinen Hut nehmen. Da wird den Gemossen quasi die Hand geführt, und letztlich, wenn Lindner und die Gewerkschaften, die sich ja bei Arbeitgebern einschleimen, wo immer es geht, den Koalitionsvertrag gut heißen, dann haben die SPDler das auch so zu sehen.

Und Verfassungsrechtler, die überhört man, ignoriert man. Diskussion unerwünscht. Jene medien, die kritisch fragen, die bestellt man am besten ab.

Da dürfen wir uns ja freuen, auf das, was der Bundestag demnächst als Farce abliefern wird. Gabriel gibt vor, alle im Gleichschritt marsch, es sei denn, irgendwann kommt man Merkel in die Quere.

Nein, Gabriel, er hat wohl das merkwürdigste Demokratieverständnis, das der Bundestag je gesehen hat. Andere Meinungen Quatsch. Ab sofort hat die Basis das zu tun, was die SPD 4 Jahre lang eben auch tat, abnicken, und so stimmen, wie es der Vorstand verlangt. Schließlich rennen ja der SPD tausende von Mitgliedern die Türe ein, weil sie so gute Arbeit abgeliefert hat Seit an Seit mit Merkel, und jetzt soll die begeisterte Basis die Regierungsbeteiligung, die die SPD ohnehin, ohne Ämter zwar, hatte, offiziell abnicken.

Ein Haufen Opportunisten 4 Jahre im Bundestag als Mitregierung, den Gabriel da gerade um die Basis vergrößert, und wofür man als Mitglied auch noch Beiträge zahlen muß, Beiträge um nicken zu dürfen. Unfassbar …

Und ja, Frau Slomka hat einen wunden Punkt getroffen, Gabriel weiß das, wenigstens eine Nachrichtensendung, die nicht einknickt vor jemandem, der nichts will, außer sein Plätzchen neben Angela Merkel. Und nein, abbügeln lassen, sich wegducken, das dürfen sie nicht, die Medien, denn genau das wirft man ihnen ansonsten immer vor.

Derzeit aber gilt, da wird in ein Wespennest gestochen all derer, die ohnehin Kadavergehorsam zu leisten bereit sind, ungefragt, und das ist auch gut so. Wenn es schon keine schlagkräftige Opposition gibt, eine auf wenige Prozente reduzierte zudem, dann muss die 4. Macht in die Bresche springen, und das wird Herr Gabriel wohl erst noch lernen müssen.

Und wo wird sie stehen in vier Jahren, die SPD, mit so einem rechthaberischen Gabriel? Bestimmt nicht an der Seite einer Regierungspartei, ganz sicher nicht, soviel ist sicher, denn wenn Frau Slomka mit etwas Recht hat dann damit, dass alle Gewalt vom Volke ausgeht und bestimmt nicht von einem SPD-Vorstand, der meint, andere Meinungen abbügeln zu dürfen.

So nicht, Herr Gabriel, ihre Partei wird höchstens einen Sommer lang tanzen. Solche Parteien braucht niemand! Aber so ist sie eben, die Arroganz der Macht.

Und das lässt Angela Merkel sich bieten? Unglaublich. Na viel Spaß auch schon mit ausländischen Journalisten, dagegen ist Slomka nämlich ein Schmusekätzchen …

©denise-a. langner-urso