Snowden – Der Suppen-Trolle anzieht wie das Licht die Motte

Gestern gab es einen wunderbaren Kommentar von Bettina Röhl der die Überschrift trug: Politik mit „brauner Suppe“

Heute erscheint im Spiegel dieser Artikel: NSA-Whistleblower: Edward Snowden bekommt Alternativen Nobelpreis

Und betrachtet man beide gemeinsam, so wird spätestens in den Kommentarspalten zum zweiten klar, in Deutschland brodelt tatsächlich eine Suppe, aus der hin und wieder ein paar Fettaugen auftauchen, die man wirklich der braunen Szene zurechnen kann, auch in der AfD, die derzeit hoffentlich erfolgreich und ohne sich dabei völlig wie die Piraten zu zerlegen, versucht, diese abzuschöpfen. Das unterstelle ich ihr zunächst einmal, bis anderes bewiesen ist. Ich denke, jeder versteht, was damit gemeint ist. Denn natürlich ziehen Neugründungen von Parteien auch immer gewisses Potential an, das man in Deutschland nun wirklich nicht mehr sehen will und braucht.

Wer aufmerksam alle Kommentarspalten liest, zu den Themen, die die Bevölkerung interessieren, der stellt schnell fest, es herrscht eine tiefe Spaltung in der Gesellschaft. Es scheint keine gesunde Mitte, keine große Schnittmenge mehr zu geben, auf die man sich zu einigen bereit ist, es gibt nur noch schwarz und weis, gut und böse, rechts und links. Und eine der beiden Gruppen scheut sich heute auch überhaupt nicht mehr, unter Klarnamen zu posten, was die andere immer getan hat. Deutschland hat ein Problem und zwar ein gewaltiges!

Und mit dem Land haben es die gewählten Parteien eben auch, die gemeinsam eine immer größere Schnittmenge brauchen, sonst können sie dem „Krawallpotential“ immer extremerer Ansichten von beiden Seiten nämlich nichts mehr entgegenstellen. Und ein immer kleiner werdender Teil der Bevölkerung, der geht den Weg auch immer noch mit oder wählt gar nicht mehr.

Auf der einen Seite gibt es zwei Parteien, die man gerne als links abstempelt, die sich um die Belange der Ärmsten und Schwächsten der Gesellschaft und um die Zukunft von verarmenden Massen sorgen, die aber oft ihre eigene Klientel verraten müssen, wenn sie das zweite Thema, das ihnen am Herzen liegt, nämlich eine Welt zu erhalten, in der Menschen noch bezahlbares, sauberes Trinkwasser, Nahrung und atembare Luft finden, bearbeiten und Koalitionen eingehen wollen. Parteien, die versuchen eine Politik umzusetzen, die auch an Folgen politischen Handelns für nachwachsende Generationen denkt. Zuletzt gipfelte das in der Auseinandersetzung mit dem eigenen Kandidaten einer Partei: Kretschmann.

Politik der Ausgeglichenheit

Politik ist eine waage, die nicht aus dem Gleichgewicht geraten darf. Der ausführenden Politik darf kein Mittel zustehen, dem die regierten nichts mehr entgegenstzen können. Doch gewisse Überwachungstechniken tun genau das, sie machen „Herrscher“ wesentlich mächtiger als das Volk, dem sie dienen sollen. Und in den Parteien läuft es ähnlich, wenn man Menschen das gewissen verbietet, es durch das Wohl der Partei und der Parteiführung ersetzt. Im Alltag haben viele Parteien an Schrauben gedreht, die gewisse Dinge zu Gunsten wirtschaftlicher Interessen und Konzerne verschoben. Hier muss neu gedreht werden, denn die Dinge sind viel zu lange aus dem Gleichgewicht.

Das hat einen Unmut erzeugt, der die Menschen der Politik entfremdete, denn gleichzeitig ist fühlbar und oft nachvollziehbar mit gesundem Menschenverstand eine Justiz entstanden, die ebenfalls in Schieflage sich befindet. Man muss dazu nur sehen wollen, was Menschen denken, wenn sie sehen wie ein Herr Hoeneß, der nun eben einmal auch nur ein verurteilter Straftäter ist, behandelt wird, der muss begreifen wollen, was grinsend zum Victoryzeichen erhobene Hände im Gerichtssaal für den normalen Steuerzahler bedeuten, was es bedeutet, wenn irgendwo Menschen totgetreten werden und die Täter sich vor Gericht aufführen, als sei das ein kavaliersdelikt, mit Haftstrafen davon kommen, die einem den Atem verschlagen, weil man zuerst schaut, wie es denn dem armen Täter geht, was ihn dazu getrieben haben mag, Verständnis zeigt, das der Täter dem Opfer selbst ohne völlig besoffen zu sein, vermutlich nie entgegengebracht hätte, weil auch ein versteckter Rassismus und eine merkwürdigeige Auslegung gewisser Bücher in ihm stecken, die mit kurzen Haftstrafen kaum auszutreiben und zu korrigieren sind. Doch es ändert sich in der Justiz nichts, weil man auch hier den Eindruck hat, es wird aus falscher Besorgtheit gehandelt, man könne selber rassistisch sein. Eine falsche Besorgtheit, in der auch die Politik verfangen scheint, eine, die der von Rotherham entspricht.

Das Volk und Realpolitiker werden zerrieben wie Mehl

Derweil weiß der Bürger auch nicht mehr, was politisch korrekt ist, wie es Politik und Justiz auch nicht wissen. Und politisch korrekt heißt derweil vermutlich, bist du nicht für uns, bist du gegen uns, entweder bist du rechts oder links, entweder stimmst du mit uns, oder du verlässt uns. Schuld daran sind die Parteien selber, denn so tragen sie zu Radikalisierung selbst bei, zum Zerfall der Parteienlandschaft, zum eigenen Verfall, weil all das, dass sich entweder Fundis oder Realos durchsetzen müssen, keine Kompromisse mehr eingehen wollen und eingehen, nichts mit Profil zu tun hat. Parteien leben aus ihrer Vielfalt vorhandener unterschiedlicher Meinung und dem daraus entstehenden Kompromis, wie eine komplette Gesellschft eben auch. Nicht durch Sturheit weniger, die nur blind ihre eigenen Ziele verfolgen. Solche Kräfte sprengen all das, was einst eine partei ausmachte, ihr Wähler verschaffte, Vertrauen schuf, Konstanz aber im eigentlichen Ziel hatte. …

Und die Union brach zuerst mit ihrem Konzept

Weil eben aber auch auf der Seite der Grünen und der SPD gewisse Kräfte wie einst bei der Union sich radikalisieren, Standpunkte sich durchzusetzen drohen, die mit dem, was sich Kompromiss nennt, nichts mehr am Hut hatten, entstanden immer kleinere Grüppchen, die sich selber dienten, innerhalb aller Parteien, alleine bei der Linkspartei waren sie von Anfang an vorhanden.

Auch auf dieser derweil als links verrufenen Seite des Bundestages gab es jetzt massive Fliehkräfte, derweil sie auf der anderen in der Neugründung AfD sich bündelten, allerdings auch solche auffingen, die sich einst in Schnittmengen aller Parteien hatten finden lassen. Auch diese Seite hat also ein massives Problem, es sei denn, es gelingt der AfD auch diese so einzuarbeiten, dass sie dort eine vernünftige Partei vorfinden, gemäßigt, liberal, demokratisch, mittig und bürgerlich. Weil alles andere Brei geworden ist. Derzeit ist das aber noch nicht erkennbar, und doch sind sich die Kräfte sehr ähnlich, die sich dort finden, könnten in einer neuen Mitte wahrlich einen Großteil dessen auffangen und bündeln, was sich ansonsten als links und rechts beschimpft. Denn sie sind im Grunde das, zumindest, wenn man sich die Ursuppe und gewisse Köpfe der Partei einmal genauer anschaut, was man einst das Bürgertum nannte, das einst Volksparteien wie der Union, Stimmen erteilte . Ob sie es bereits wissen, daran arbeiten, das kristallisiert sich derzeit hingegen noch nicht heraus.

Zurück zu Snowden und den Trollen

Zuerst findet sich dieser Kommentar:

9. Wie kann
dori67 heute, 15:43 Uhr
jemand der sein Land verraten hat einen Preis bekommen ?

Hingerotzte Provokation. Und ja, ich spüre dabei auch eine Menge Neid. Snowden hat nicht sein Land verraten, er hat, folgt man dem Vorwurf überhaupt, alle beteiligten westlichen Staaten und deren Geheimdienste verraten, beginnend bei England, nicht endend in Deutschland. Snowden hat aufgezeigt, wie über gewisse Mechanismen der Unschuldsvermutung gegenüber den eigenen Bürgern ausgehebelt wird, man sie unter Generalverdacht stellt, wie man als Staat mit den Daten seiner Bürger Geschäfte machen kann, indem man ohne Kenntnis und Zustimmung der Bürger ihre persönlichen Daten der eigenen Wirtschaft zur Verfügung stellen und ihnen Schleichwerbung andrehen kann, die zu Wachstum führen soll, gewisser Unternehmen, deren Lobby dafür sorgt, dass man selber nach dem politischen Leben auch weiterhin aussorgt, indem man gewisse Posten in der vormals politisch mit Daten versorgten Wirtschaft in Aufsichtsräte und Vorstandsposten ernannt wird.

Und es ist ein gewaltiger Unterschied, ob der Staat Überwachungskameras auf unseren Straßen und zwar mit unserem Wissen darüber auch in Bussen und Bahnen solche installieren lässt, um meine körperliche Unversehrtheit zu garantieren und Verbrechen schnell aufdecken zu können, oder ob er ohne mein Wissen und meine Zustimmung mit meinen Daten die „hauseigene“ Lobby bedient gar quasi mit staatlichem Segen in anderen befreundeten Staaten deren Unternehmen ausspionieren und Wissen stehlen lässt.

Und noch besser, deren Bürger und deren komplette Daten missbraucht, wodurch jeder Bürger, der jemanden kennt, der wieder jemanden kennt, der einen Freund hat, der jemanden kennt, unter Generalverdacht stellt. Und dann wundert man sich, wie es dazu kommt, dass man selber irgendwann irgendwo ein Einreiseverbot erhält. Und der totale Wahnsinn wird offensichtlich, wenn dann Banken wegen eines Namens den Hunderttausende auch tragen, eine Überweisung nicht ausführt, weil ja umgehend eine Glocke schellt, denn irgendwo auf der Welt heißt ein Terrorist so wie dein Enkel. Und du sendet dem ein Geldgeschenk, weil er sich das so gewünscht hast und musst der Bank, damit sie ihm das auch gutschreibt, die Farbe seiner Unterhose nennen.

Und das gipfelt darin, dass westliche Staaten, die angeblich die Menschenrechte gepachtet haben, es auch noch zulassen, dass solche Überwachungsmittel aus reiner Profitgier an Staaten geliefert werden kann, wo nur einer Rechte hat, der Diktator, die Königsfamilie oder gewisse menschenverachtende Sittenwächter.

Noch bösartiger aber ist dieser Kommentar
:

34.
chmb heute, 15:59 Uhr
Ein sehr mutiger Schritt des Komitees des Alternativen Nobelpreises, denn ich kann mir gut vorstellen, dass die Regierung der USA Druck ausgeübt hat, um die Preisverleihung an Snowden zu verhindern.
Warum sollten sie das getan haben? Der Right Livelihood Award ist ein ziemlich unwichtiger „linker“ Preis. Schon beim Preisgeld und den Unterstützern wird das klar: Ca. 50.000 Euro im Vergleich zu ca. 1.000.000 beim Nobelpreis.

Ein „linker“ Preis also, somit völlig wertlos, weil sind ja nur Peanuts damit verbunden …
Da halte ich entgegen, man schaue sich die verschiedenen Nobelpreise und Sparten in denen diese vergeben werden und wurden, einmal an. Da sind eine Menge dabei, die sollten wahrlich alle Kommentarspalten und Server zum Rauchen bringen, speziell in der Medizin. Denn was da so geehrt wurde, da hätte so mancher empört gerufen, wie kann man nur einen Preis an jemanden verleihen, der gegen „Gott“ forscht. Der, der da gerade gewürdigt wird, kann doch nur aus der linken Ecke gekrochen und von da aus unterstützt worden sein, alles „rote-linke“ Socken in Komitee.
Alleine schon das Wort Alternativ in Zusammenhang mit Nobel scheint ja hier die Seele eines Besserrechtsgutmenschen, wenn man die anderen schon immer aus solchen Ecken als „Gutmenschen“ beschimpfen darf, zum Überkochen zu bringen.

Und dann schauen wir auf das, was Alfred Nobel eigentlich wollte, was für Menschen damit ursprünglich geehrt werden sollten. Dazu findet sich hier ein Beitrag.

Und folgt man dem, was in diesem oben verlinkten Text und bei Wikipedia zu Nobel steht, wird klar, der normale Nobelpreis wäre eine Beleidigung für einen Mann wie Snowden, und folgt man seinen bisherigen Schritten und dem, wie er bisher handelte, er würde ihn, wegen der Verlogenheit derer, die die Preisträger „auskungeln“ und wegen gewisser Träger, die ihn bisher zu Unrecht erhielten, vermutlich ohnehin ablehnen, so wurde der „Nobel“-Preis inzwischen immer wieder missbraucht!

Suppen-Trolle sind gefährlich!

Und wie gefährlich Trolle werden können, jene unzufriedenen, die jahrelang nicht beachtet wurden, weil sie sich durch nichts hervortaten, weil sie normale Dinge nicht zustande brachten, in dem was sie fanden, keine Befriedigung fanden, weil nicht sie selbst im Vordergrund standen, das sieht man dann an diesem Beispiel:

Angebliche Nacktbilder: Emma Watson und der enttarnte Troll

Andere ziehen in Heilige Kriege, wieder andere versuchen ein Pöstchen in einer neu gegründeten Partei zu ergattern, oder möglichst laut zu pöbeln, gar manchmal zu prügeln,, gegen die Nachbarn, die eigene Familie, im Internet, auf der Straße, um überhaupt einmal im Leben im Rampenlicht zu stehen, Aufmerksamkeit zu haben, anderen, oft Fremden zu zeigen, wo der Hammer hängt,  und noch andere verkaufen sich an billigste Fernsehproduktionen wie Superstars und Dschungelcamps oder an noch unmöglichere Formate mit Supernannys und Olympiaden, wie man als Tönnchen dünner wird als das, das neben einem steht …

Nur, wenn sich die mehr oder weniger schweigende Mehrheit eines Landes in Neuparteien oder im Netz auslässt, man sie lässt, oder nicht in den Griff bekommt, und man sie weiterhin nicht beachtet, dann wird die dort sich abkühlende Suppe irgendwann schlecht, und genau das passiert gerade mitten unter uns, vor den Augen von Parteien wie sie im Bundestag sitzen. Und am Ende bleibt zurück der Otto aus „eins, zwei, drei“, der nach dem Untergang seine Hacken noch immer zusammen knallt, und der von sich fröhlich sagt, er sei im Untergrund gewesen, womit er die U-Bahn meint, der wegschaute, als seine Nachbarn abtransportiert wurden, der aber natürlich ein ganz anderer zu sein vorgibt, als er war, bis er selber starb. Und mit Ottos Urenkeln haben wir es heute zu tun und mit seinen vielen neuen Freunden, die einen wie Otto ganz toll finden, denn der versteht sie, und weil sie selber die Zeiten in denen Otto im „Untergrund“ lebte nie kennen gelernt haben und das, was daraus resultierte. Nur haben diese Trolle eine gefährliche Waffe, die sie zu nutzen wissen, ein Werkzeug, das ihnen hilft sich zu verstecken und im Dunkeln zu wirken, es sei denn sie trauen sich mit Klarnamen ans Licht, das Internet …

 

©denise-a. langner-urso