Söder, Herrmann und Seehofer machen ganz Bayern lächerlich

 

Autos mit Aufklebern, die dem Plakat für irgendein Raumfahrtprojekt entnommen sind, das Internet und der Rest Deutschlands lacht über Söders tumben Versuch irgendwie modern, hipp und cool zu wirken. Doch das kann man nicht irgendwie erzwingen, Coolness hat man, oder man hat sie eben nicht, es schaut alles verbissen aus, gekünstelt, Möchtegern-Like.

Und ja, das beobachtet man derweil immer öfter, quer durch alle Parteien allerdings, denn wenn man sich einmal damit befasst, wie die Parteien mit dem Internet und den dortigen Plattformen umgehen, dann fasst man sich als jemand, der das Internet und seine Entwicklung quasi mit der Muttermilch aufgesogen hat, immer öfter an den Kopf.

Internetplattformen wie Twitter sind nämlich keine Wahlplakate, die man aufstellt und dann vergisst, solche Plattformen wollen dauernd bespielt werden, hier ist der Raum, wo Wähler leben, reagieren, kommunizieren, und es gibt nur sehr wenige Parteien, Politiker und Parteiableger, die überhaupt begriffen haben, dass das die beste Werbeplattform überhaupt und besser als alles andere zur Auseinandersetzung mit Bürgern und dem Dialog mit ihnen geeignet ist.

Kein Ortsverband, keine Geschäftsstelle kann das leisten, was ein gut bespielter Account an Möglichkeiten bietet. Doch was machen die Parteien überwiegend daraus? Sie setzen einen Auftritt in die Welt, der dann dauerhaft vermeldet, er habe nichts zu sagen, und sehr viele Politiker bleiben stumm.

Aber Hauptsache den Anschein erwecken, man gehe mit der Zeit, nutze alle möglichen Medien, wolle kommunizieren. Glauben die Parteien und ihre Akteure tatsächlich, die Bürger begreifen nicht, was da läuft, nämlich die Angst sich auseinandersetzen zu müssen?

Glauben solche Akteure tatsächlich, es genüge der Schein verstanden zu haben, dass die Bürger sich entwickelt haben, moderne Medien nutzen, derweil die Politik anscheinend vor Angst erstarrt, wenn sie sich im Netz bewegt? Ja, sorry, aber hat jemand schon irgendwann einen Politiker sagen hören, er spiele irgendwelche Onlinespiele?

Also ich nicht, und so langsam denke ich tatsächlich, die wissen wirklich nicht mehr, was ihre Mitbürger so in der Freizeit treiben. Ist das Angst sich lächerlich zu machen? Und ich habe immer gedacht, die, die da gewählt werden, seien ein Abbild der Gesellschaft.

Derart verkniffen stelle ich mir Volksvertreter eigentlich nicht vor, und warte bisher noch immer vergeblich darauf, dass irgendeine Partei oder einige unserer Abgeordneten einfach einmal ihre Mitmenschen zu einer Lan-Party am Wochenende in den Bundestag oder auch nur in eine Geschäftsstelle einladen würden.

Oder ist das zu cool-verrät man dann zu viel über sich? Outet man sich dann und demnächst wird man von den anderen Parteimitgliedern abgewatscht, weil eigentlich das Spielen doch viel zu kindisch ist, und man sich anständig und erwachsen zu benehmen hat?

In jedem Fall wäre mir das wesentlich lieber als jener Versuch Söders besonders hipp auftreten zu wollen und sich dabei total lächerlich zu machen, weil das unendlich verkrampft wirkt, was er da gerade versucht. Wer einen Stock im Hintern hat, der sollte ihn schnellstens aus dem Allerwertesten ziehen und sich besser beraten lassen.

Ganz ehrlich, lasst euch dahingehend schulen, was das Netz so alles kann, außer als es quasi als stumme Werbeplakate zu benutzen. Eure Bürger sind euch um Dekaden voraus, und wenn ihr eure Accounts nicht bespielen wollt, und sei es nur mit einem guten Morgen oder Katzenfotos, dann löscht sie gefälligst, ansonsten seid ihr nämlich unglaubwürdig und ihr hinterlasst den Eindruck, dass ihr überhaupt nicht versteht, was möglich ist.

Und ja, Herr Söder, Lederhosen stehen ihnen tatsächlich besser als moderne Medien und verkrampfte Jugendlichkeit. Möchtegerne werden schneller entlarvt als sie meinen. Sie sind einfach nur uncool, verkrampft und lächerlich albern.

Und niemand außer ihrer Partei, der CSU, und ihrer Vertreter in Bund und Bayern, die bis heute nicht in 2018 angekommen sind und längst verlernt haben, wie die Menschen ticken, und die versuchen, sich auf billigste, populistische Art und Weise mit dem Holzhammer den Wählern anzubiedern, hat daran Schuld, dass sich die Umfragewerte wie mit einem Schlagbohrer in den Untergrund jagen. Niemand anderes! …

©denise-a. langner-urso