Spaniens Banken auf Erholungskurs

Der spanische Arbeitsmarkt sieht nach wie vor nicht gut aus. Immerhin: Die Banken scheinen auf Erholungskurs zu sein, was künftig wieder bessere Kreditmöglichkeiten für Privat- und Geschäftspersonen bedeuten könnte.

Nicht nur ein spanisches Problem

Finanzjongleure, Kredithaie, Gier-Banker – die Finanzbranche musste sich in den letzten Jahren viele Bezeichnungen gefallen lassen und die meisten davon waren alles andere als positiv. Das ist kein Wunder, waren Finanzkrise und Co den Menschen doch ein klares Zeichen. Das war vor allem in Spanien so, die Fast-Pleiten der Großbanken sprechen schließlich für sich. Erfreulicherweise zeigen nun einige Branchenvertreter in Deutschland, dass es auch anders geht als mit den altbekannten Mustern. Zum Beispiel auf der Seite der Ethikbank unter diesem Link hier: Neben KMU-Krediten mit transparenten Rahmenbedingungen steht vor allem die Förderung von Projekten aus den Bereichen Frauen, Ethik und Umwelt im Mittelpunkt. Die Forderung der Ethikbank nach einer Finanztransaktionssteuer sorgt außerdem für eine klare Abgrenzung zu den globalen Rendite-Jägern.

Positive Zahlen als Wegweiser?

In der Breite sind solche moralischen Pfeiler jedoch noch lange nicht angekommen. In Spanien wäre das derzeit auch kaum möglich, schließlich kämpfen die Banken immer noch gegen die Krise an, und das anscheinend mit Erfolg. Wie die Nachrichtenagentur Reuters Ende Januar berichtete, konnten die führenden Geldhäuser Santander und BBVA ihre Gewinne verbessern, Grund dafür waren weniger faule Kredite als im Vorjahr. Der Überschuss konnte somit auf 2,2 Milliarden Euro gesteigert werden, ein Plus von etwa einem Drittel. News wie diese mögen Grund zur Hoffnung geben, aber keinesfalls zur Euphorie. Denn die Lage bleibt angespannt, nicht zuletzt wegen der erneut gewachsenen Zahl der Arbeitslosen.

Vorsicht: nicht täuschen lassen

Ohnehin sind die guten Zahlen von Santander und BBVA durch den Binnenmarkt zustande gekommen. Entscheidend war das Auslandsgeschäft, in dem beide Banken sehr aktiv sind. Für die BBVA gilt das insbesondere in Mexiko, während Santander auch in Europa weit verbreitet ist. Das rot-weiße Logo ist auch in Deutschland kein Unbekannter. Es wäre also vermessen, den Aufwind der Banken als Indikator für eine Besserung der spanischen Wirtschaft zu sehen. Dennoch gibt es 2014 Grund zur Hoffnung, denn zum ersten Mal seit Krisenbeginn wird mit einem Wirtschaftswachstum von etwa 1,0 Prozent gerechnet, das wiederum neue Arbeitsplätze mit sich bringt. Von einem Ende der Krise kann somit noch lange nicht die Rede sein, doch immerhin zeichnet sich ein erstes Licht am Ende des Tunnels ab.

©mikale