Und ich werde gleich begründen warum. Ich halte die SPD unter Schulz für sympatisch progessiv, ganz im Gegenteil zur Union, die ich für einen Wolf im Schafspelz halte. Derzeit mehr denn je!
Die Bundeskanzlerin macht für ihre Verhältnisse tatsächlich einen guten Job, aber das genügt nicht, denn sie ist eine, hinter der ihre Partei nicht wirklich steht, die hinter ihr steht, weil sie keine Alternativen hat, die sich gezwungen fühlt, sich nach links treiben zu lassen aus reiner Machtgier, und aus keinem anderen Grund. Man gibt sich einen sozialen Touch, doch mehr als darüber zu reden wäre entsprechend auch zu handeln. Und das kann die CDU in einer ewigen Zwangskoalition mit der CSU definitiv nicht.
Aber was hat der Mann Schulz, was die Kanzlerin nicht hat? Er verstrahlt menschliche Nähe und Wärme, derweil die Kanzlerin Konkurrenz weggebissen und vertrieben und dadurch der Union Talente genommen hat. Und dann dieses maschinenhafte Wirken, die Unsicherheit, die sie ausstrahlt, wenn sie plötzlich unter Kindern landet, das ist so spürbar, dieses dazu keinen bezug zu haben, nicht wirklich mitfühlen zu können. Das, und der Umgang mit eigenen Mitgliedern, die nachwachsen, denke ich, stößt mich immer mehr ab. So würde ein Schulz nicht agieren, da würde im Gegenteil eher gehört,mitgefühlt, gefördert, jedenfalls ist das mein Eindruck. Mit dem Mann kann man sich, sollte man ihn denn wirklich einmal treffen können, über Gott und die Welt unterhalten, und er würde dir zuhören, echtes Interesse rüberbringen. Ja, Mensch geblieben, der sich auch für mehr als den politischen Alltag interessiert, statt abgehoben zu wirken, das macht es, das wirkt.Jedenfalls ist das bei mir so.
Und ich persönlich habe die Nase voll davon, dass diese Zwangsvereinigung sich ständig kracht und Rücksicht auf einen Herrn Seehofer nehmen muss, ohne ihn keine Optionen auf so viel Zustimmung hätte.
Man merkt der Union an, wie unwohl sie sich fühlt, da wo sie derzeit steht, wie unwohl mit ihrer Kanzlerkandidatin, und dass eine CSU zwar zwei sehr wichtige Buchstaben im Namen trägt, genau das Gegenteil aber an Politik abliefert, das geht mir massiv gegen den Strich.
Warum also einen Wolf im Schafspelz wählen, der nicht kann wie er vielleicht doch lieber wollte, wenn ich mit Schulz das Original erhalten kann? Nein, mir ist die Union zu unberechenbar, zu beliebig, zu getrieben.
Die SPD hat aus meiner Sicht als kleiner Koalitionspartner mehr erreicht als vorstellbar ist, das rechne ich ihr hoch an, auch übrigens, dass diese Partei stets sagt, man habe nun eben einmal einen Vertrag unterschrieben, und dazu stünde man.
Und es ginge zumindest mit der CDU viel mehr, wenn ja wenn da eben nicht die CSU ständig im Weg stünde, und deshalb gehört die Union für mich des Platzes verwiesen, und wenn schon vielleicht vom Wähler doch nicht auf die Oppositionsbank verwiesen, dann zumindest in eine Regierung, in der sie der wesentlich kleinere Koalitionspartner ist. Das wünsche ich mir für unsere Kinder und Enkel.
Ich bin ganz einfach kanzlerinnenmüde, mich schläfert ein weiter so nur noch ein, und dieses Land hat viel zu lange geruht, sich ausgeruht, jetzt spätestens muss es voran gehen, vor allen Dingen auch Investitionen betreffend, und die bitte an richtiger Stelle, an dem, was Menschen brauchen um sich wohl und daheim fühlen zu können.
Dazu gehören eine gute Infrastruktur und soziale Sicherheit. Es braucht keine vor Waffen starrende Abschottungspolitik und Überwachung, keine überbordende Bürokratie, wo Menschen zufrieden mit ihren Lebensumständen sind, wo es grünt, blüht und friedlich ist, wo jeder seinen fairen Anteil am Steueraufkommen zahlt und sich nicht drückt, wo auch ärmere Menschen am Leben teilnehmen können, weil ihre Renten und Löhne und niedrige Mieten und geringe Kosten für Energie das auch hergeben, wo Menschen sich nocht gebraucht fühlen, auch wenn sie eigentlich bereits Renten beziehen, und man ihnen das zuzüglich erworbene kleine Einkommen nicht massiv weg versteuert, da ist genug Sicherheit, da entsteht Frieden von selbst, da entsteht Miteinander statt Ellenbogengesellschaft.
Wir brauchen vor allen Dingen auch eine verbesserte Wohnungspolitik, die es mit der Union als größter Partei nie geben wird, und wie ich sie bereits beschrieben habe, und eine Politik, die es nicht erlaubt, dass bei Todesfällen etwa dies passiert: der hinterbliebene weit über 80jährige Ehepartner muss die genaue Zimmergröße seines geerbten Häuschens oder der kleinen Eigentumswohnung millimetergenau erneut vermessen und beschreiben, grade so, als wüchse eine Zweizimmerwohnung im Todesfall des Ehepartners wie aus dem Nichts um 100%! Das ist ekelhaft, widerlich, abartig. Doch genau so passiert es. Was soll das? Das ist irre!
Ich will eine Steuerpolitik, vor der man nicht Angst hat, die Partner ist, eine wo Vernunft herrscht und nicht das Vorurteil, jeder normale Arbeitnehmer würde es rund um die Uhr darauf anlegen den Staat bescheißen zu wollen.
Eine Steuererkläung die einfach ist, die gehört auf den Tisch, eine, für die ältere Menschen und stinknormale Arbeitnehmer keine Steuerberater brauchen, denn wo der gebraucht wird, das hebelt man die Unschuldsvermutung aus! Das ist eine Zumutung auch für jeden normalen Kleinunternehmer, das kostet zu viel Zeit und Geld, was beides in solchen Unternehmen anderweitig benötigt wird und Familien die kleine Unternehmen haben auch belastet. Ich will massiven Bürokratieabbau, Vernunft, Vertrauen.
Ich möchte in einem Staat leben, der mir vertraut, und dem ich vertrauen kann, denn vertrauen, dazu gehören eben immer zwei. Und ich habe die Nase voll von einem Staat unter dieser Kanzlerin, der seinen Bürger so sehr misstraut. Ich will Schulz wagen, es ist definitiv einen Versuch wert. Ich wage Vertrauen, denn nur das bringt uns weiter. Ich will kein: „Weiter so, wir schaffen das“, das schafft nämlich mich und so schaffe ich gar nichts und wir auch nicht …
Und anders als die Phoenixkommentatoren auf dem SPD Sonderparteitag, die zu wenig Angriff rufen, will ich einen Wahlkampf, der sich um Programme herum abspielt, einen, der die Würde des anderen Wahlkämpfers respektiert und ihn nicht persönlich angreift, und dafür ist Schulz geeignet wie kein anderer.
Ich will als Wähler Programme vergleichen und nicht Frisuren, Kleidung oder persönliche Schwächen aus längst vergangenen Tagen aufgetischt bekommen, dafür gibt es Typen wie Trump und hin und wieder leider auch bei uns gewisse Herrschaften bei CDU und CSU, und hin und wieder auch in allen anderen Parteien.
Legt auf den Tisch was Regierungshandeln werden soll, daran werdet ihr gemessen, zumindest von mir, und was heute vorgetragen wurde, gefällt mir als Ansatz schon sehr gut. Ich beurteile nicht an der Lautstärke von Pöbeleien gegen und über andere Wahlkämpfer. Und da hat Schulz vielen anderen viel voraus. Ich jedenfalls lasse mich gerne auf das Schulz-Experiment ein. Ich halte die SPD unter Schulz für sympatisch progessiv, ganz im Gegenteil zur Union.
©denise-a. langner-urso