SPD – Steinbrücks Kür ist eiskalter Betrug der Basis

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So also geht Demokratie in der SPD.

Eine interessante Analyse der Kandidatenkür findet sich heute in der FAZ unter dem Titel:

SPD-Kanzlerkandidat Steinmeier nicht, schon gar nicht Gabriel.

Eine sehr gute Analyse, wohlgemerkt, sehr zurückhaltend formuliert, wie es sich für so eine große Zeitung gehört. Nun, wir sind keine große Zeitung, wir kommentieren, und so lautet das Fazit: das war eiskalter Betrug an den Mitgliedern, Wählern und der Basis, undemokratischer geht es nicht.

Wer soll Menschen überhaupt vertrauen, die so vorgehen, die plötzlich ohne ihre Mitstreiter zu informieren, nach vorne sprinten und die Debatte so beenden, wie Steinbrück es gestern tat? Und das auch noch, indem man den Parteichef quasi vor einen einfahrenden Zug stößt?

Es mag ja Menschen geben,Duckmäuser, die sich mit allem und jedem abfinden, es wird aber ebenso vielen anderen sauer aufstoßen, denn so ein Verfahren gehört sich nicht, schon gar nicht, wenn man sich demokratisch schimpft!

Gut, Egoisten werden das Egoisten nicht vorwerfen, aber Menschen sind eher soziale Wesen, die gemeinsam bestimmen wollen, welchen Weg sie gehen, und das hier ist genau das Gegenteil dessen, man prescht vor, unabgesprochen und poltert ein Basta in den Raum.

Speziell die SPD leidet unter Mitgliederschwund, die älteren Mitglieder sind in die Jahre gekommen, aber es sind genau jene, die andere Umgangsformen gewöhnt sind, sie verinnerlicht haben. Auch dürfte solcher Egoismus Wähler eher verprellen, kennt man ihn doch derweil zur Genüge von Schröder und Merkel.

Steinbrück aber scheint genau zu wissen, was er tut, das scheint also die neue Art zu sein, wie man sich Ämter und Listenplätze sichert, Mitbestimmung unterbindet. Und das, nachdem die Troika ja wohl auch das Thema einer Urabstimmung bei der Kandidatenkür diskutiert hat. Welche Schmierenkomödie!

Verständlich, wenn sich jetzt Mitglieder und Wähler abwenden, müssen sie sich doch nicht nur veräppelt, durch den Kakao gezogen sondern auch zuzüglich verarscht vorkommen, nach diesem plötzlichen Urknall der Troika.

Wer solche Troika hat, der braucht wirklich keine Feinde, der sitzt schlicht in falschen Verein, – mit gefangen, mit gehangen! Demokratie ein Fremdwort …

Da weiß der Wähler wenigstens, wes Geistes Kind er da auf dem Wahlzettel stehen hat, auch gut!

Und sollte es zur großen Koalition kommen, dann ergibt das Merkel plus Echo, wahrhaft grausam solche Vorstellung, dass doppeltes Basta durch die Republik tönt!

Und dieses wäre dann nicht gegen die Koalition sondern zunehmend gegen unzufriedene Wähler und Bürger gerichtet. Die Entwicklung der EU jedenfalls lässt das vermuten. Und dann fehlt eine entschlossene, starke Opposition, die für die Burgerrechte sich einsetzt. Das zumindest sollte man am Wahltag im Auge haben!

©denise-a. langner-urso