Streitigkeiten? Umboð schafft wieder Frieden

Ja, und einige Leser werden sich jetzt fragen, Was denn da in meiner Überschrift für ein merkwürdiges Wörtchen mit was für einem komischen Buchstaben steht, und das will ich zuerst erklären. Umboð kommt aus dem altnordischen und bedeutet eigentlich nichts anderes, als dass man einen Ombudsmann oder Schlichter aufsucht, denn eine Streitschlichtung hat den Vorteil, dass sie wesentlich günstiger kommt, als jedwede Bemühung von Anwälten und Gerichten.

Der Schlichter wird oft bei Tarifverhandlungen bemüht, wenn die Parteien sich verfahren haben, aber es gibt sie auch in anderen Bereichen, bei Streitigkeiten mit Banken etwa oder unter Geschäftspartnern, und dort wird der Begriff Ombudsmann/Ombudsfrau ( vermutlich demnächst OmbudsX, weil man weiß ja oft nicht mehr, was man ist ) verwendet.

Selbst bei Streitigkeiten wo es um mehr geht, als um unsere Sparanlagen, nämlich um so richtige große Summen, greift man untereinander lieber auf Schlichtung zurück, eben weil sie Geld spart, das anderweitig besser angelegt werden kann, gebraucht wird. So nutzen solche Einrichtungen selbst Förderbanken, die ja am ehesten daran interessiert sind, sich den Ruf nicht zu ruinieren, und treten dabei ziemlich transparent für ihre Verhältnisse auf, indem sie direkt mit dem Ombudsmann/ – frau/ -dingens für sich werben. Was ja schon einmal bei Banken nicht ganz selbstverständlich ist.

Allerdings hat so eine Werbung auch einen entscheidenden Vorteil, sie wirkt seriöser, gibt dem zukünftigen Partner ein besseres Gefühl, dass man eben im Falle bestimmter Streitigkeiten bereit ist, auch im Sinne des Geschäftspartners den kostengünstigsten Weg zu suchen, ohne gleich mit einem Heer von Anwälten agieren zu wollen.

Was die Übersichtlichkeit und Transparenz betrifft, da muss allerdings speziell die EZB an ihrer Webpräsenz noch etwas arbeiten, denn was man da so findet an Unübersichtlichkeit, speziell in der Bedienungsanleitung dieser Seite, das ist wirklich noch nicht das Gelbe vom Ei, jeder andere Finanzdienstleister schlägt das locker, ist übersichtlicher, aber wer wie heißt es doch so schön? Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein, und über Übersichtlichkeit von Internetseiten kann man vortrefflich streiten, unsere Seite will ich da gar nicht ausnehmen.

Zudem hat die EZB ja wohl die besten Schlichter überhaupt, die schwebende, schweigende Bundeskanzlerin und Juncker, der sicher schon dabei berät, wie man aufgekaufe Schrottpapiere steuernsparend wem unterjubelt – grins.

Wer sich also streitet, der sollte sich trotzdem überlegen, wie man Kosten vermeiden kann, an denen im Schlimmsten Fall Dritte sich dumm und dämlich verdienen, man selber viel zahlt und trotzdem anschließend das Gefühl hat, man habe nicht das beste für sich erreicht, es hätte mehr dabei herauskommen können. Am besten also, man versucht die Gerichte zu umgehen und sucht sich jemanden, der als ehrenamtlicher Schlichter tätig wird, denn der Umboð, der Ombudsmann/ -frau ist weit besser, kommt zu zufriedenstellenderen Ergebnissen als jedes Gericht, und billiger als umsonst (wenn man von Zeitaufwand und Nervenaufreiberei, die man bei Gericht auch hätte, einmal absieht) kommt man nicht davon!

©denise-a. langner-urso