Was schimpfen und pöbeln die Deutschen nicht gegen integrationsunwillige Menschen anderer Nationen! Das ist teilweise unerträglich, teilweise haben sie Recht, denn zur Schau gestellte Religion und die damit verbundene Symboloptik, das passt nun eben einmal nicht im täglichen Straßenbild zueinander, das ist so abwegig, wir wenn im Ausland ein Deutscher eine deutsche Flagge als Rock tragen würde, denn das Deutschsein ist nun einmal die Religion der Deutschen. Mag sein, dass es Anlässe gibt, bei denen das gerade so eben noch zulässig ist, bei einer Fußballweltmeisterschaft, aber das muss es dann auch schon gewesen sein.
So aber , als sei er Übermensch und Weltmeister, führt sich eben der Deutsche oft auch auf, wenn er als Urlauber oder gar als Auswanderer auftritt. Sein Gewand ist der deutsche Nationalstolz, der dann zum Tragen kommt, sein Überheblichkeit anderen gegenüber. Das ist so, ganz ehrlich.
Während zum Beispiel ein Amerikaner bescheiden ist, wenn er auswandert, umzu lernen, so wandert der Deutsche oft aus, und erwartet, dass man ihn mit offenen Armen ihm anpasst. Der Amerikaner zum Beispiel, und dafür gibt es einiger Beispiele, sagt offen, warum er hier gerne lebt, unter uns, die wir jedem unseren Stempel aufdrücken wollen.
Er bleibt, weil er meint, er könne hier seinen Kindern ein besseres Weltbild verschaffen, als daheim, wo einen in den Weiten der Staaten der Überblick fehlt, weil man sich engstirnig mit der Unterhose des Nachbarn befasst aber nicht mit der Weltpolitik. Man spielt sich selbst am Nabel und die Kinder bekommen eine äußerst einseitige und zudem oft zu republikanische Weltsicht verpasst. Werden eben nicht wirklich zu freien Amerikanern, weil eben dazu auch Systemvergleiche und Weltoffenheit gehören, nicht nur der Blick auf ausgebrochene Ochsen und Kirchen.
Die Amerikaner sind was das betrifft sehr ehrlich verlassen die Heimat der Zukunft der Kinder zuliebe, bleiben quasi, damit diese zu selbstständig denkenden Menschen und nicht zu hirnlosen Zombies werden.Oft gehen sie dann auch, wenn die Kinder ins Studienalter kommen wieder zurück.Hinzu kommt es, dass Amerikaner mit einer anderen Einstellung in die Welt ziehen, als wir Deutschen. Die Amerikaner haben es gelernt, auf eigenen Füßen zu stehen, sich selbst zu helfen, kennen nicht das gespannte Sozialnetz wie wir, vertrauen auf sich selbst, und wenn sie scheitern, dann schieben sie dafür nicht anderen die Schuld zu sondern sich selbst, schon gar nicht erwarten sie, dass dann der Staat ihnen hilft.
Der Deutsche Auswanderer hingegen wandert, weil er meint, er könne sich mit seinem Kapital anderswo mehr kaufen. Er erwartet, dass er zuerst einmal sein Handtuch auswirft und so seinen Platz markiert. Im Urlaub wie oft auch als Auswanderer. Um ihn herum muss alles funktionieren, sonst lamentiert er, beschwert sich. Viele Deutsche tun genau das, scheitern, kehren zurück.
Wer einmal nach Spanien schaut, der bemerkt, die Deutschen haben es geschafft, sich ganze Gemeinden zu verdeutschen, sie sind selbst für deutsche Auswanderer peinlich, die dorthin wanderten, weil sie eben nicht als Rentner den Ruhestand sich bequem gestalten wollten, sondern, weil sie sich dort etwas aufbauen wollten, vor vielen Jahren.
Deutsche, die Deutschland hinter sich ließen und das, was eben am Leben in Deutschland stört, die Geschwindigkeit, der Druck, die Überheblichkeit, die Überempfindlichkeit, die Protzerei mit dem besseren Fahrzeug, das Kleinbürgertum. Menschen, die eben kulturell anders leben wollen, die der deutschen Bürokratie und Engstirnigkeit den Rücken kehrten, die das Mañana mañana lieben und leben wollen.
Viele Auswanderer aber erwarten, dass man sich ihnen anpasst, versuchen anderen ihr deutsches Leben aufzuzwingen, was darin gipfelt, dass sie derweil ihre Kanzlerin gleich mitbringen, die der gesamten EU den deutschen Stempel aufdrücken will, über deutsches Kapital, deutsche Wirtschaft, die als Retter getarnt die Fettaugen absiebt, über Banken. Ob dieses Geld nun DM hieß, heute Euro ist, spielt dabei absolut keine Rolle, die Deutschen wollen anderen Staaten die Kultur, das Sozialgefüge abkaufen, sich die Filetstücke sichern, sich die Welt so zurecht biegen, wie sie ihnen gefällt. Der Urlauber mit dem Handtuch eben, der gnädig sich zu Trinkgeldern herablässt.
Oft sind ja die Deutschen auch so unwillig, dass sie „ihre Städte“ derweil so beherrschen, dass man dort eigene deutsche Bürgermeister wählt, dass Deutsch als Amtssprache gilt, man eventuell eben noch ein Gracias in deutscher Tonart hinbekommt, dass es aber am Abend zum: Gracias a la vida, que me ha dado tanto, schon gar nicht mehr reicht.
Stellen Sie sich nur für einen Augenblick vor, Sie wanderten nach Saudi-Arabien, den Iran oder Afghanistan aus: würden Sie dort die deutsche Fahne im Garten hissen oder aus dem Fenster hängen? Sehn Sie… und genauso, wie Sie sich dorthin begeben würden, weil sie Verfechter jener Kultur wären, sollte man sich auch in der EU oder in anderen Teilen der Welt als Migrant verhalten. Mit den Menschen leben wollen, was man im Innern tut, hinter seinen Mauern und seiner Haustür, das bleibt einem selbst überlassen, dort kann man sein Brauchtum, seine Kultur, seine wie auch immer geartete Tümelei pflegen. Dort und nicht nach außen, sie in überheblicher Art vor sich hertragend.
Würden Sie dort auf die Idee kommen, eine Eckkneipe oder ein Eisbeinrestaurant zu eröffnen, so durch die Straßen zu marschieren, wie der Deutsche am Ballermann, dort öffentlich ein Komasaufen zu veranstalten? Na, wieso nicht? …
Irgendwie ist das auch eine Art von Krieg, der da über eine Münze geführt wird. Irgendwie erinnert auch diese Deutschtümelei, dieser Bürokratismus, den man ausgebreitet sehen will wie ein Handtuch, diese Gier nach Besitztum und gleichzeitiger Eingerostetheit an Söhne, die das Hotel Mama einfach nicht verlassen wollen.
Wer auswandert, der muss sich anpassen, ansonsten kann er, wohin immer er auch geht, gleich daheim bleiben, denn ansonsten schafft er dort, wohin er ging ein neues kleines Deutschland, dem er doch entgehen wollte, oder etwa nicht? Und man geht doch, weil einen etwas anstinkt und nicht, weil man da landen will, wo man herkam.
Demnächst also bitte selbst einmal die Klappe halten, als Deutscher, und auch jeder, der hier leben möchte sollte das tun, und darüber nachdenken, was er hier gesucht hat, und was er selbst an sich ändern muss, damit er akzeptiert wird. Denn wenn jemand nur geht um anschließend sein eigenes Mutterland anderswo neu zu gründen, zu fotokopieren. Weder bei Deutschen im Ausland, noch bei den Menschen, die nach hier ihren eigenen Staat samt eigener Tradition, Kultur und Sprache verpflanzen wollen.
Typisch Deutsches Übermenschentum, und wir sollten uns öfter einmal an die eigene Nase fassen, bevor wir andere kritisieren, und auch jeder, der woanders heimisch werden möchte, sollte sich vorher genau überlegen, ob er das zu liefern bereit ist, was der Gastgeber erwarten darf!
Deutsche sind nicht dazu auf der Welt, diese mit dem Euro einzukaufen und ihr ihre Weltsicht aufzudrücken! Oder anders gesagt, Migranten haben Verantwortung anderen kulturellen Gepflogenheiten gegenüber, diese zu würdigen und an diesen sich zu bereichern, ihr Weltbild zu erweitern, nicht es anderen Menschen als Dogma zu verkünden, als alternativlos und unabänderbar. Dann klappt das auch demnächst mit der Integration.
©denise-a. langner-urso