Unionsfrauen – Herdflüchtlinge der Nation

Es war einmal, so fangen Märchen an, eine Zeit, da emanzipierten sich die Frauen. Alice nannte sich ihre Vorkämpferin. Und doch sind wir in Deutschland an einem Punkt, wo wieder der Ruf nach der wurffreudigen Dame am heimatlichen Herd laut wird- oder nach ihrem Gatten -eventuell, man will sich nicht versprechen und verstottert sich doch, weil Männer nicht in das Familienbild der Union passen, wenn es um die K-Frage geht. Nicht, dass damit die Kanzlerfrage gemeint sei, weit gefehlt, es geht um die ach so wertvolle Küche und die darin tobenden Kinder. So deutlich sagt man das aber nicht, und deshalb verzettelt sich auch schon mal die jüngst ins Familienministerium gehievte kinderlose Karrierefrau Köhler, die ihr Wissen vermutlich eher bei ihrer Mama nachfragen oder erst aus diversen Elternratgebern erlesen muss. Wenn da mal vier Jahre reichen, als Elternteil weiss man, dazu gehört mehr, dazu gehört Herzblut.

Herzblut hatte ihre Vorgängerin, von der Leyen, aber sonst hätte sie sich auch schnell fragen lassen müssen, wann sie sich überhaupt mal zu Hause sehen lässt, wie sich der Papa befriedigt, weil schließlich gehört zu sieben Gören ja ein Papa, wobei man sich fragt, wie eine von der Leyen zu 7 Kindern kommt, wenn stets abwesend vom heimischen Herd und wer wohl in welcher Besenkammer in welchem Ministerium dabei geholfen hat, es wird ein Mysterium bleiben. Reicht ja auch, wenn der Ehemann sich das fragt, aber wer in Zeiten von Hartz4 gut versorgt ist, der fragt nicht, schon gar nicht, ob Frau die Kinder noch beim Namen kennt, die sie im Vorbeihuschen ablädt.

Trotz aller Herdfreiheit hatte die 51-Jährige aus Niedersachsen genug von dem Job, lebenslang abgestempelt als Mutter der Nation,wer will das schon? Bereits vor der Regierungsbildung im September waren ihr Ambitionen nachgesagt worden, dass sie gerne das Ministerium wechseln würde.
Die Ärztin bekommt nun etwas anderes, denn für ihren Berufsstand braucht es einen jüngeren, einen, der nah an der Ärzteschaft ist, Rösler eben, und nicht eine, die sich mit K- Fragen zu befassen hat. Rösler, den der es so unendlich schwer hatte sich zu integrieren, weil er als Baby in eine Familie adoptiert wurde, die es sich leisten konnte als adoptionsgerecht beurteilt zu werden, einen, der weiß, wie Ellenbogen funktionieren, einer, der eben nicht vor Kindern flüchten musste, einer, der selbst gerade erst Zwillingsvater wurde und sich lieber um anderes kümmert, kümmern darf, vielversprechend ist das, wenn man in der Koalition Karriere machen will, bei ihm stimmt das Rollenverständnis…

Nun also Köhler im Familienministerium, klar, welcher aufrechte Kerl aus den Reihen der schwarz/gelben Riege will sich schon um sowas kümmern, dass passt nicht zum Bild, schon das Entwicklungshilfeministerium ist mit Dirk Niebel (FDP) so fehlbesetzt wie ein Operationssaal mit einem Chirurgen wie Michael Meyer. Aber in dieser Koalition stört eine krasse Fehlbesetzung mit Köhler nicht, es gab zu wenig Frauen in der Regierung und irgendjemand, Hauptsache Frau musste da hin. Köhler, die laut ihrer eigenen Aussage Frauen zum Kinderkriegen animieren will- na dann gehen sie mal mit gutem Beispiel voran, wann ist es dann soweit? Oder sind sie auch abgehauen aus der Küche? Abgehauen um ein Ministerium zu übernehmen, nur weil ein Lückenfüller gebraucht wurde- abgehauen, weil es eben keinen Spaß macht Kinder zu bekommen in diesem kinderunfreundlichen Land? Abgehauen, weil Kinder meist Armut bedeuten in diesem Land, es sei denn die Familie habe schon goldene Löffel in Mengen. Warum das Ministerium nicht mit einem Mann besetzen? Sind sich die Koalitionsherren dafür zu fein?

Sehr aussagekräftig auch, was eine merkwürdige Familienschutzorganisation davon hält, und sehr aussagekräftig, wer so die neuen unterstützt, ein Familienbild aus der Nazizeit wird hier eindeutig verherrlicht, Menschen werden wie unter Cäsar mit Daumen hoch und Daumen runter bewertet. Aber Köhler behauptet selbst:
Junge Eltern sollen bessere Rahmenbedingungen für die Kindererziehung erhalten. Wer genau hinhörte überhörte nicht, damit sie Kinder bekämen… Dabei wolle sie sich auch den Problemen junger Väter widmen, wie auch immer sie das meinte.

Anerkennung vom Staat für Kinder, das will Köhler, man kann nur wieder und wieder warnen, zumindest, wenn eine Karrierefrau anderen Frauen das Werfen schmackhaft machen möchte!
Das ZDF durfte vorsichtig anfragen (rührend und bedrückend, denn Madame hat keine Kinder!, Brender konnte nun ja nicht mehr stören.

©denise-a. langner-urso
Quellen
ZDF,ARD- Interwievs
Bild und andere alle intern verlinkt
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