US-Botschafter für Norwegen, steinreich und strohdoof?

Wer einmal die Chance hatte und hat, sich mit Amerikanern zu unterhalten, die hier in Deutschland ins kalte wasser geworfen wurden, sei es in den 70er Jahren, früher oder später, dem gehen die Ohren auf über das, was er da so zu hören bekommt. Sie alle kannten das Land nicht, dachten wirklich, man ginge mal eben um die nächste Ecke und jeder Deutsche liefe in Dirndl oder Lederhose umher.

Das Bildungsniveau war bei Ankunft erschreckend. So wundern auch Aussagen darüber nicht, warum sie noch immer hier sind, die da oft lauten, man gehe ja irgendwann zurück, wolle aber seinen eigenen Kindern das amerikanische Bildungsniveau nicht zumuten, es sei erbärmlich, Amerika befasse sich in Schulen nur mit sich selbst, Bildung im Bereich europäischer Geschichte und Geografie die Gebiete außerhalb der USA lägen, gingen tatsächlich gegen Null. So wie auch all das, was Gesellschaftsformen außerhalb der Staaten beträfe so gut wie gar keine Beachtung im Lehrplan finden würde.

Wer sich jetzt anschaut, wen Obama zum nächsten Botschafter Norwegens machen will, weil dieser Herr unendlich viel für dessen Wahlkampf getan und diesen übermäßig finanziert hat, der schlackert mit den Ohren. Jener Anwärter, auf den Botschaftsposten, George Tsunis, nämlich hat von Norwegen und von Geografie und Historie des Landes, mit dem ihn sein Präsident für äußerst großzügige Spenden belohnen möchte, absolut Null Ahnung, ist sogar Chef der Chartwells-Hotelgruppe, wobei alleine schon das, also ein Job in der Tourismusbranche so ein Wissen ja wohl voraussetzen müsste. Macht nix, Hauptsache reich, egal wie doof.

Und man fragt sich auch immer öfter, wozu Amerika überhaupt Botschaften außerhalb seiner Grenzen unterhält, wenn doch nicht einmal das Prinzip, wir holen euch da raus, wir lassen niemanden zurück, nicht zu zählen scheint.

Was ist gemeint? Nun, seit ein paar Tagen sitzt eine verzweifelte Familie, der Ehemann ist laut Pass auch US Amerikaner in der US Botschaft. Und kommt der dortige Botschafter seiner Aufgabe nach, einer wegen ihres Glaubens im Sudan politisch verfolgten, amerikanischen Familie zu helfen? Das nämlich wäre ja wohl jetzt oberstes Gebot, und bei uns in Deutschland würden die Medien Sturm laufen, geschähe das nicht.

Doch weiß der dortige Botschafter überhaupt, was ein Botschafter zu tun hat? Man kann es bezweifeln, nach dem, nach welchen Prioritäten US Präsident Obama seine Botschaftsposten zu vergeben scheint, nach der Spendenhöhe im Wahlkampf, womit er das tut, was unsere Parteien auch tun, jemanden wir Frau Schavan auf einen Posten zu loben, der eigentlich ein abgeschossenes Studium bräuchte.

Aber was soll es, die Zugehörigkeit zur richtigen Partei und zur richtigen Kirche, die scheint derweil in Deutschland Qualifikation genug zu sein. Ich will ja gar nicht wissen, mit was für strohdummen reichen Stullen wir demnächst unsere Botschaften besetzen, denn wir lernen ja gerne von Freunden.

Vielleicht vertreten uns ja demnächst die Geissens aus Köln, die Monacco als Wohnsitz zum Steuersparen bevorzugen, in den USA, das wäre dann zumindest ein Ausgleich, denn das Volk hätte wenigstens eine Menge zu glotzen und zu lachen und für die nächsten Spenden an die Republikaner im Wahlkampf wäre politisch korrekt aus Deutschland gesorgt. Guten Freunden hilft man ja gerne …

©denise-a. langner-urso