Von Wirtschaft und legalen Drogen

Sehen wir einmal über das Argument der Selbstbestimmung weg. Warum sollte ein legaler Drogenverkehr aus wirtschaftlicher Sicht verkehrt sein?

Die Drogen und der Lobbyismus.

Das es einen Lobbyismus in Deutschland gibt, ist klar. Das es diesen allerdings auch in der Drogenindustrie gibt, über diese Sachlage machen sich die wenigsten Gedanken. Wir reden hier erst einmal explizit von der Spirituosenindustrie. Das jede Lobby einen starken Einfluss auf die Politik hat, wird nicht angezweifelt. Kommen wir an dieser Stelle zum momentan legalen Drogenlobbyismus zurück. Welche Nachteile hätte die Spirituosenindustrie von einem komplett legalen Drogenverkehr? Die Frage ist leicht zu beantworten. In den seltensten Fällen konsumieren Menschen viele Drogen gleichzeitig. In dieser Betrachtung beachten wir erst einmal den „normal“ Konsumenten und sehen über die Drogenabhängigen hinweg. Der normale Konsument ist hierbei der Durchschnittskonsument. Also, ein durchschnittlicher deutscher Bürger, der immer mal wieder etwas Alkohol zu sich nimmt. Was passiert nun, wenn die Drogen Hanf erlaubt ist und die Menschen über die Schädlichkeit dieser Droge aufgeklärt werden? Die Gruppen der Konsumenten verteilt sich. Da es nun zwei erlaubte Drogenarten gibt, wägt der Konsument ab, welche er für die besser hält. Das ganze kann man in etwa mit einem Autokauf vergleichen. Gäbe es nun nur eine Automarke, so wäre der Konsument gezwungen diese zu wählen. Gibt es allerdings zwei, so kann er seiner Individualität freien Laut lassen und sich für eine entscheiden. Was bedeutet das nun aber für die Spirituosenindustrie? Sie bekommt eine Konkurrenz und wird Marktanteile verlieren. Wie viel das sein wird, kann pauschal nicht genannt werden. Das dies aber passieren könnte, versteht jeder vernünftige Mensch. Ein Unternehmen, welches auf den Verkauf von Alkohol spezialisiert ist, wird wenig Interesse haben, eine Konkurrenz zu bekommen. Wie kann man diese Konkurrenz allerdings ausschalten? Man erklärt andere Drogen für schädlicher und steigert die Akzeptanz der eigene Droge. Außerdem sorgt man dafür, dass andere Drogen weiterhin verboten bleiben. Das Unternehmer und auch Lobbyisten sich mit diesen Gedanken beschäftigen, wird jeder verstehen. Schlechter Absatz bedeutet schlechter Umsatz, und ein schlechter Umsatz könnte den Job kosten. Klingt sinnvoll und stellt zurzeit die Realität dar.

Kommen wir einmal zum Hanf zurück. Die erste Jeans wurde aus Hanf gefertigt und die Unabhängigkeitserklärung der USA auf Hanfpapier gedruckt. Mit diesen Informationen und etwas Hintergrundwissen, wird jedem klar, dass nicht nur die Spirituosenindustrie ein Desinteresse an der Legalisierung der Drogen Hanf hat. Papier kann mit weniger Chemikalien verarbeitet werden. Außerdem ist Hanf widerstandsfähiger als Baumwolle. Viele weitere Argumente sprechen für den Hanf als Nutzpflanze. Was steht gegen den Hanf? Der Lobbyeismus, die Subventionierung und der nicht stark ausgeprägte Massenanbau. Dabei könnte die Legalisierung der Droge die Marktfähigkeit der Nutzpflanze maßgeblich erhöhen und den Preis senken.

Das Hanf und die Umwelt.

Fassen wir noch einmal zusammen. Hanf kann für die Papierherstellung genutzt werden, dient als guter Dämmstoff und hat zudem eine bessere CO2 Bilanz als alle anderen Konkurrenzstoffe. Hanf kann in Deutschland angebaut werden und ersetzt somit den Import von Konkurrenzstoffen aus anderen Ländern. Dadurch können maßgeblich neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Das sind nur einige Argumente. Würde ich alle aufzählen, wäre ich noch einige Tage beschäftigt.

Die Geschichte mit der Niederlande.

Viele werden sich nun eines denken: Warum ist das alles nicht schon in der Niederlande passiert? Der Anbau von Hanf ist in der Niederlande verboten. Die Bürger der Niederlande haben eine hohe Akzeptanz gegenüber der Droge Hanf, doch der Anbau und Konsum dieser Droge ist und bleibt verboten. So sieht die rechtlicher Lage in der Niederlande aus. Die bekannten Coffee Shops versorgen sich mit Drogen vom Schwarzmarkt.

Warum, weshalb und wieso?

Ich möchte das Thema einfach kurz aufgreifen und in den Köpfen der Menschen verankern. Mach dir Gedanken über das Thema und informiere dich selbst. Sei kritisch und lasse dir nicht alles vorkauen. Aus diesem Grund ist der Artikel als Denkanstoß zu sehen, nicht als vollständiger Aufklärungsversuch.