Weltmeister – Und in 55 Tagen zum Team – Ups, Stern 4!

Jawohl, so macht man das, so einen Titel den holt man nicht eben so nebenbei. Und was haben diese Jungs uns 80 Millionen Bundestrainer für Nerven gekostet, was haben wir gemeckert, gefordert, zu erziehen versucht, aus der Ferne.

Und jetzt: Golden Glove und Golden Globe nach Götzes „Golden Goal“.

Und doch bleibt Wehmut, denn Brasilien hat nicht einmal eine schwarze Null.

Wir haben Entfesselung gesehen und eine neue Art den Ball zu treten, haben einen Torwart erlebt, der manches Mal das komplette Team ersetzen und sein Tor vernageln musste, und dann heute, da standen wohl 80 Millionen mit ihm im Tor.

Und ja, wir haben einen Bundespräsidenten erlebt, der sich freute wie ein kleiner Junge, der richtig aufblühte. Gut so, man sieht, auch Präsidenten sind eben menschliche Wesen mit Gefühlen.

Der einsame Götze, was für ein Bild! Einsam unter so vielen Menschen, das spricht Bände, und steht für das, was so ein Titel eben auch auslöst, eine tiefe Leere, weil man eben das Lebensziel, seinen Traum erreicht hat. Wie weiter, was jetzt, höher geht es nicht, niemandem war das so bewusst wie diesem jungen Mann. Da war tiefe Einsamkeit, das Gefühl sprang einen Zuschauer an wie eine Raubkatze, selbst vor dem Bildschirm.

Dann die, die das nicht fassen konnten, was da mit ihnen geschah, diese plötzliche, grenzenlose Freude so vieler Menschen, die auf sie einredeten, ihnen Fragen stellen, sie umarmen wollten. Wohin mit den Gefühlen?

Ja, sie haben es verdient, nach 55 Tagen, eben weil sie gereift, erwachsen geworden sind in dieser Zeit.

Danke, an alle, die daran gearbeitet, die an sich gearbeitet, gelernt haben. Auch die Fairness, mit der diese Mannschaft gespielt hat, sie war grandios. Botschafter sind sie geworden in diesen Tagen und haben uns so vertreten, wie man es erwartet hat. demut, die haben sie gezeigt nach fast jedem Spiel, sich keine Extravaganzen erlaubt.

Ja, jetzt kann man sich vor ihnen verbeugen, den Hut ziehen und sagen: Yes, they did it (again). Und ja, auch ich freue mich, denn für mich war es der dritte Stern, den eine deutsche Mannschaft vom Himmel geschossen hat.

Und Danke Brasilien, so viel Herzlichkeit und Freude, obwohl man nicht im Finale stand, das ist grandios. danke an die, die das team unterstützt haben, obwohl sie längst ausgeschieden waren.

 

Und jetzt ab nach Berlin, da wartet und steppt der Bär.

Gratulation!

 

©denise-a. langner-urso