Wer mit 340 Millionen Menschen sprechen kann ist besser dran

Nein, die Rede ist natürlich nicht von der NSA, jeder von uns könnte mit 340 Millionen Menschen sprechen. Und gerade aktuell gibt es ja ein Beispiel, das beweist, wie wichtig es ist, zumindest eine Sprache zu sprechen, die sehr viele Menschen beherrschen.

Die Suche nach einem verschwundenen Flugzeug ist ein gutes Beispiel dafür, wie nützlich Spracherwerb ist. Australien koordiniert ja die Suche und viele Nationen sind involviert. All die Schiffe, die Rettungsflugzeuge müssen miteinander reden und natürlich hat nicht jeder jetzt einen Dolmetscher an Bord. Und inzwischen suchen Hunderttausende Menschen ebenfalls über Tomnod mit, ganze Familien machen das in ihrer Freizeit, wie man in den Foren sieht. Ehepaare, Jugendliche, denn viele Augen sehen mehr. Englisch Sprachkurse in Kanada und anderswo erfreuen sich großer Beliebtheit und machen Sinn, wenn man sich ansieht, warum sich die Mühe lohnt.

Man greift also international auf eine weit verbreitete gemeinsame Sprache zurück um sich auszutauschen. Englisch, weil es so einfach zu erlernen ist. Alleine schon an der jetzigen Suche sieht man, in wie vielen Berufen es auch unumgänglich ist, zumindest diese Sprache zu beherrschen. Und das gilt ja nicht nur in diesem Fall.

Die vielen freiwilligen Helfer, die die Satellitenfotos auswerten bedienen sich des Englischen, besprechen die gefundenen Daten über Facebook, Linkedin und Twitter und die Erklärungen, die Bedienungsanleitungen, die stehen eben nicht in unserer Muttersprache zur Verfügung.

Je mehr Menschen dann das gleiche Satellitenbild auf Tomnod markieren, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass sich dort vielleicht ein wichtiger Punkt befindet. Die Auswertung erfolgt dann wieder an einer übergeordneten Stelle.

Kinder erlernen Sprache übrigens schnell und nebenbei, meist gehört sie zu den Lehrplänen der Schulen, oft schon der Kindergärten. Dort findet der Spracherwerb quasi umsonst statt, derweil man im späteren Leben dafür bezahlen muss, man sich berufliche Chance selber verbaut, wenn man in der Schule nicht aufgepasst hat, denn in einer vernetzten Welt gehört es einfach zum guten Ton, eine Fremdsprache zu sprechen. Die jetzige Suche ist vielleicht auch ein gutes Beispiel, an dem man Kindern beweisen kann, wozu der langweilige Unterricht gut ist.

Im Berufsleben oder nach dem Schulabschluss aber hilft später nur noch Eigeninitiative und nur wenn man auch anwendet, was man erlernt, dann macht es auch Sinn, wird klar, wozu es dient. Und wer will schon bei der Bewerbung feststellen, dass die Ausbildung im Traumberuf nicht angegangen werden kann, weil man in der Schule einfach keinen Wert auf das Fach gelegt hat, dass deshalb jetzt wichtige Kenntnisse fehlen?

Zudem lebt eine Sprache ja auch und entwickelt sich ständig weiter, eine Auffrischung im Ausland sollte also hin und wieder erfolgen und eine Beratung kostet gar nichts.

©denise-a. langner-urso