Wie viele Flüchtlinge finden in Deutschland eigentlich einen Arbeitsplatz?

 

Laut der Deutschen Arbeitsagentur sind – auf Grund der großen Zahl von Flüchtlingen – rund 10.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Doch nicht nur Deutsche profitieren von den neu geschaffenen Arbeitsplätzen; auch 30.000 Flüchtlinge stehen bereits in einem Dienstverhältnis. 150.000 Stellen sind zudem noch, für gering qualifizierte Flüchtlinge, offen. Hier herrscht das größte Potential, denn das IAB-Forschungsinstitut ist überzeugt, dass noch mehr freie Arbeitsplätze für Geringqualifizierte entstehen werden.

10.000 neue Arbeitsplätze – vorwiegend werden Sprachlehrer und Sozialarbeiter gesucht

Ob Sozialarbeiter oder Sprachlehrer – die Flüchtlingswelle hat für mehr als 10.000 neue Jobs in Deutschland gesorgt. Nimmt man die Vorjahreszahlen zum Vergleich, sind vor allem zahlreiche neue Jobs in der Baubranche entstanden. Es werden aber auch mehr Lehrer gesucht, Personen für die öffentliche Verwaltung, Sozialarbeiter und auch Personen für den Bereich Objekt- und Personenschutz. Über neu entstandene Stellenangebote kann man sich auf vielfache Weise informieren. Die Statistiken zeigen, dass immer mehr Arbeitssuchende das World Wide Web nutzen, um eine neue Anstellung zu finden, weshalb viele Arbeitgeber freie Stellenangebote im Internet veröffentlichen. Im Januar gab es 27 Prozent mehr Stellengesuche für Sprachlehrer; einen Anstieg von 17 Prozent gab es in den Bereichen Haus- und Familienpflege und 10 Prozent mehr freie Stellen im Bereich Personen- und Objektschutz.

Auch Flüchtlinge finden Jobs

Die Zahlen zeigen aber auch, dass auch die Flüchtlinge Arbeitsplätze finden. Seit dem letzten Frühjahr haben 30.000 Flüchtlinge einen Job gefunden. Dabei handelt es sich einerseits um sozialversicherungspflichtige, aber auch um sogenannte Mini-Jobs. Der Großteil der Asylwerber ist jedoch noch ohne Beschäftigung. Im April waren und 96.000 Flüchtlinge berufstätig – 22.000 Menschen mehr als im Jahr zuvor. Das entspricht einem Plus von 29 Prozent. Würde man auch die Mini-Jobs berücksichtigen, könnte die Zahl auf 30.000 Beschäftigte gesteigert werden. Zwischen dem April des Vorjahres und dem März 2016, sei jeder vierte Flüchtling, der einer Arbeit nachgegangen ist, in einem Leiharbeitsverhältnis gestanden. Vorwiegend sind die Flüchtlinge heute bei Gebäudereinigungsfirmen, Wachdiensten sowie im Gastgewerbe und KFZ-Werkstätten beschäftigt.

In Deutschland gibt es 154.000 Jobs für Geringqualifizierte

Doch nicht nur gut gebildete Flüchtlinge haben eine Chance auf Arbeit: Auch Flüchtlinge, die keinen Berufsabschluss und nur bedingt gute Deutschkenntnisse haben, können sehr wohl in den Arbeitsmarkt eingebunden werden. Derzeit würde es 154.000 Jobs geben, die auch von wenig qualifizierten Flüchtlingen ausgeübt werden könnten. Vor allem in den Branchen Reinigung, Logistik, Verkehr und Bau- sowie Ausbau, gibt es einen Mangel an Arbeitskräften. Experten gehen davon aus, dass die Zahl der offenen Stellen steigen wird – noch im Jahr 2016 ist ein Anstieg um nochmals 20.000 freie Plätze möglich, sodass mit Anfang 2017 174.000 offene Stellen für wenig qualifizierte Flüchtlinge zur Verfügung stehen könnten.

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„entstanden durch Kooperation“ mit einreicher