Wowereit zerstört kollektives Gedenken, Kulturerbe Berlins

Was für die Arabische Revolution der Tahirplatz, das muss für die westliche Welt, für Europa, Deutschland und im Besonderen Berlin, der Flughafen Tempelhof und das Tempelhofer Feld sein. Dort kämpfte man für Freiheit und Demokratie, in Berlin taten das die Amerikaner mit der Luftbrücke und demonstrierten ihren Willen, eine halbe Stadt zu verteidigen. Ohne den Einsatz der Amerikaner, waghalsiger Piloten, die dafür ihr Leben ließen, wäre Berlin verhungert!

Wer nach dem Abzug der Amerikaner sich anmaßt, diesen Boden anzurühren, der schändet das Gedenken an jene Flieger, die für den Kampf um Freiheit und Demokratie starben, der vergeht sich an einer auch Gedenkstätte, die die Amerikaner nach ihrem Abzug dem befreiten Deutschland nach der Wiedervereinigung hinterließen.

Wowereit interessiert all das nicht, Hauptsache, er kann sich von Investoren feiern lassen. Was für einen Aufschrei würde es wohl in Ägypten geben, verscheuerte die neue Regierung die Mitte des Tahirplatzes an die Deutsche Bank!? Nichts anderes macht Wowereit mit dem Tempelhofer Feld.

Die Immobilienbewertung zählt mehr als die Erinnerung, also verscheuert man Anlagen, auf denen sich amerikanische Befreier erholten, koordinierten,Baseball spielten, an den meistbietenden Investor, auf dass er geschichtsträchtige Stätten, wie zum Beispiel die Baseballfelder, die jetzt von diversen Vereinen genutzt werden, abreißen und Lofts für Neureiche errichten kann. Das ist ein Sakrileg, lieber Senat!

Wir reden immer öfter über Zerstörungen von Stätten, die zum Weltkulturerbe zählen, derzeit geschieht dies gerade in Mali. Zuerst wurden wir aber aufmerksam, wie wichtig bestimmte Stätten für die Erinnerung sind, auch für die Erinnerung der ganzen Menschheit, als die Buddhastatuen in Afghanistan gesprengt wurden.

Aber auch hier in Deutschland wird kulturelles Erbe zerstört, erinnern wir uns nur an Dresden, mitten in Deutschland wurde einer Kulturstätte die Auszeichnung Weltkulturerbe aberkannt, weil der Verkehrswert, die Gier es so wollten.

Und auch in Berlin regiert derzeit ein Bürgermeister, Klaus Wowereit, der nach Gutsherrenart Tafelsilber und Geschichte verscherbelt, der auf dem besten Weg dazu ist, eine Kulturstätte, die wichtiger nicht sein kann, zu zerstören. Berlins Profilneurotiker nimmt damit der westlichen Welt eine der wichtigsten historischen Stätten, eine mehr als andere für den Kampf um Freiheit und Demokratie stehen, den Tempelhofer Flughafen, das Tempelhofer Feld.

Für Wowereit zählt nur der Profit, den das Verkehrswertgutachten errechnet, die Klientel, die ihn dafür feiert, die Gefühle der Menschen, der Berliner aber, tritt Wowereit mit Füßen, tritt die Berliner SPD mit Füßen. Adenauer und Willy Brand würden sich im Grabe umdrehen, bei solcher Geschichtsvergessenheit und Entehrung gefallener amerikanischer Soldaten!

Was man von FDP und CDU in Profitfällen für ihre Klientel zu erwarten hat, seit Merkel in Deutschland die Knute schwingt, das wissen wir zur Genüge, wie die SPD sich verhält auch, die dann regelmäßig zum Steigbügelhalter wird, und von den Grünen weiß man, sie würden, um am Sessel kleben zu bleiben, Berlin für nen Appel und nen Ei an jeden verschenken, der grün und neureich genug mit Dollars wedelt. Niemanden wundert es mehr, dass abwechselnd alle Regierungen die Stadt wie einen Schrottwagen gegen jede sich bietende Wand fahren, so dass sie sich wohl nie erholen wird, von ihrem Schuldenberg.

Dass aber alle Parteien den Bürgern ihre Geschichte auslöschen und zu erhaltende Gedenkstätten abreißen, das ist wohl weltweit einmalig! Und ganz ehrlich, das letzte Wort darf noch nicht gesprochen sein. Das Tempelhofer Feld gehört den Berlinern, es ist Sinnbild und Symbol für den Kampf der gesamten westlichen Welt um Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. Es wird Zeit, dass Denkmalschützer gemeinsam mit den Berlinern darum kämpfen, dass das auch so bleibt, dass sich übergeordnete Institutionen einschalten und den Ausverkauf und die Ausradierung von Geschichte und Kultur stoppen!

Was hingegen an den Ort gehört, ist nach der Gedenkstätte Topographie des Terrors die Gedenkstätte Topografie der Freiheit. Ein Museum, das aus zwei miteinander verbundenen teilen besteht. Auf der einen Seite die Geschichte Westberlins, mit besonderer Darstellung der Luftbrücke und der historischen Entwichlung nach der Teilung, von Ohnesorg bis zum Mauerfall.

Zwischen den Museumsabteilungen eine Mauer mit Grenzübergang, möglichst realistisch, eine Spielszene also. Man erwirbt einen Passierschein, wie es ihn ja gab, und geht durch eine Grenzkontrolle, nachdem man auch Geld gewechselt hat. Die Kontrolle realistisch, Menschen, die einen unvermittelt ansprechen, weil man hat Spielgeld dabei, Westgeld, Ostgeld. Die Folgen, die Sequent, der Geldabgabe beim Verlassen.

Unterdessen jene Dinge, die man im Ostteil erwerben konnte. Die Darstellung der Geschichte im Ostteil der Stadt, die Tristesse. Das, und nichts anderes gehört auf den Flughafen. Und kurz nach der Durchquerung ein weiterer Übergang, die offene Grenze, freundliche Zöllner, Bilder vom Tag des Mauerfalls. Das wäre ein Ort, der dem angemessen ist, was dieser Platz war und ist. Und ansonsten müssen die Flächen den Berlinern so erhalten bleiben, wie jetzt.

Es ist schon ein Unding, dass eine Gedenkstätte bereits vom eigentlichen Ort verschwand, der Rosinenbomber …

Das wäre ein Zeichen wahrer Größe, eine Würdigung des Kampfes um Freiheit und Demokratie auch derer, die dafür ihr Leben ließen. Alleine dafür hat sich der Senat einzusetzen, denn ohne die Freie Stadt Berlin, ohne diesen Westteil, wäre die Mauer vermutlich nicht in jener Nacht gefallen, das sollte eigentlich jedem klar sein.

 

©denise-a. langner-urso