Wulff – Bell(e)vue zu vermieten, erste Berliner Proteste …

Seit heute steht es bei Immobilienscout in der Objektbeschreibung, das Haus der „CDU-Mietnomaden“. Das Wochenblatt berichtet darüber in seiner jüngsten Ausgabe.

Als Berliner muss man den Vermieter auf Folgendes hinweisen:

Die Miete ist zu niedrig angesetzt, sie deckt ja kaum die bei Umzugsschäden entstehenden Kosten, und man weiß ja nie, ob die Kaution guter Freunde im Zweifelsfalle gedeckt ist . Nicht jeder bekommt schließlich namenlose Bundesschecks eingelöst …

Außerdem weisen wir auf das Folgende hin, das Gebäude befindet sich in einer ruhigen Wohngegend und als Nachbarn wehren wir uns gegen ständige Flashmobs, wenn dort Partys stattfinden oder gar Proteste, weil der Mieter „ständig zu laut schweigt“.

Auch weisen wir hier darauf hin, dass das Grillen im Tiergarten verboten ist, auch darauf bitten wir bei der Vermietung hinzuweisen. Zelte von Occupy-Freunden auf dem Rasen sind ebenso wenig erwünscht, wie die Hütten oder gar ganze Dörfer von Atomkraftgegnern

Der Rasen darf unter keinen Umständen, wie in Berlin üblich, betreten werden. Hunde sind an der Leine zu führen und es gelten die üblichen Ruhezeiten. Das Spielen der Kinder auf Treppen und im Hof ist strengstens untersagt, denn Kinderlärm, das geht in Berlin schon gar nicht!

Auch bitten wir darum, dass der Besitzer seinen Müll selbst entsorgt, denn schon die überlaufenden Eimer, die sich ansonsten ständig im Sommer im Tiergarten selbstständig entleeren sind ein unschöner Anblick.

 

Wird all das beachtet, nehmen wir Berliner auch Rücksicht, wenn die ältere CDU-Wählerschaft die Straße vor dem Schloss überquert und versprechen, dort nicht schneller als 70 zu fahren …

Ansonsten aber steht der Vermietung nichts, aber auch gar nichts im Weg, ausser eventuell die Bundeskanzlerin, die sich ja am liebsten damit befasst, bei der Vermietung eigene Mieter unter die anderen Anwärter zu mischen und die Vermieter solange unter Druck zu setzen, bis sich ihr Kandidat als einziger auf der Liste befindet.
Und so wird bei Immobilienscout 24.de das Objekt beschrieben, wir zitieren:

Kaltmiete: 1,00 EUR
Nebenkosten: keine Angabe Heizkosten: in Nebenkosten enthalten
Gesamtmiete: = 1,00 EUR (weitere Kosten möglich)

Objektbeschreibung:
In Grünen gelegenes Wohnhaus als Dreiflügelanlage in der Nähe des Kanzleramts, Bezugstermin nach Vereinbarung. Eine Kleinfamilie mit einem Kind findet hier genügend Platz für die Besuche von zahlreichen Freunden sowie aus dem Familien-Patchwork. Bei Untervermietung wird ein Zuschlag von 150 Euro pro Nacht nicht erhoben. Bewerbungen bitte nur mit BILD ! Kaution in Höhe von 500.000 Euro kann auch durch gute Freunde übernommen werden. Bei Auszug großzügige Ablöse. Anfragen auf dem Anrufbeantworter bitte nur bis 5 Minuten.

Lage:
Besonderer Lagevorteil: ICE-Anschluß fußläufig mit stündlichen Direktverbindungen in die Metropole Hannover.

Sonstiges:
Die Kündigung des derzeitigen Mieters wird täglich erwartet. Soweit bisher bekannt, hat sich der bisherige Bewohner sich nichts Besonderes zu schulden kommen lassen, aber seinen Ankündigungen nicht immer Taten folgen lassen. Wir warteten vergeblich auf die angekündigten Antworten auf 400 Fragen zum Vorleben und die Veröffentlichung von Verträgen. Da der Mieter über ein weiteres Landhaus im geschmackvollen Stil der niedersächsischen Provinz verfügt, sollte eine evtl. Räumungsklage unkompliziert verlaufen.

Angebote sendet man am besten an die Bundeskanzlerin Angela Merkel persönlich, denn dadurch ergeben sich vermutlich die besten Aussichten, der nächste Bewohner des großzügigen Anwesens zu werden, ein weiterer Pluspunkt dürfte entstehen, wenn man Freunde in Niedersachsen hat, die auch die Personen Maschmeyer, Geerkens oder Herrn Gabriel von der SPD kennen.
©denise-a. langner-urso