Wulff oder wie man sich einen Jesus „baut“ – eine Bauanleitung…

Der Bundespräsident schweigt, man hat auch nichts anderes erwartet, und er wird seine aufgezeichnete Stimme erst zur Weihnachtsansprache wieder erheben.

Bezeichnend auch, dass Journalisten bei der Aufzeichnung ausgesperrt blieben. Nichts soll den Mann in Schwitzen oder Stottern bringen, zu groß die Wahrscheinlichkeit, er könne sich unter Umständen im Spinnennetz der Unwahrheiten verheddern, denn auch eine halbe Wahrheit wird eben keine ganze, sie bleibt, was sie ist, Lüge.

Es ist wie immer, nur eben etwas festlicher, die Krankheit unter der das politische System leidet scheint unheilbar, allesamt leiden sie am Intransparenz Syndrom, sobald im Amt, dann gilt es zu verschleiern, zu verwischen, zu verheimlichen, dann gilt einzig und alleine nur noch die unter Politikern gängige Meinung, dass es besser sei, Parlament und Volk zu belügen.

Einen netten Kaspar hat uns die Kanzlerin da serviert, der erst schwer zu schlucken war, weil es eben nicht der Kandidat der Bevölkerung war, und der jetzt, ausgerechnet zu Weihnachten, sich als schwer verdaulich erweist, ja schon als Gift, denn er verdirbt durch sein Geschmäckle noch mehr den Polithunger, als es zuvor der Fall war.

Ob Wulff jetzt seine Theaterrede hält oder nicht, wen interessiert das schon noch, denn wer an Weihnachten einen Märchenerzähler benötigt, den kommt über die Jahre gerechnet ein studentischer Weihnachtsmann billiger, als dieser überteuerte Schmarotzer von Merkels Gnaden, von ihr weggelobt, weil er ihr hätte gefährlich werden können.

Ohnehin ist es unter dem Weihnachtsbaum gemütlicher, wenn der Fernseher aus bleibt, und wer den Studenten bestellt, der wählt sich das Märchen von der unbefleckten Empfängnis, an die ohnehin kaum ein vernünftiger Mensch glaubt, wohl wissend, dass es eben ein Märchen ist, und weil es eben zur Familientradition gehört, die niemand missen möchte.

Einer wie ein Münchhausen hingegen, irgendein Politiker, von dem man ohnehin weiß, dass er einen auch ansonsten nur wegen des Machterhaltes der Bundeskanzlerin hinter die Tanne führen will, den braucht an Weihnachten niemand, den genießt man an all den anderen Monaten, Wochen und Tagen des Jahres ohnehin für teures Steuergeld. Dessen Märchen von Liebe, Zuversicht und Zusammenhalt, von angeblicher Moral will man nun wirklich nicht hören.

Wen interessiert es schon, wenn sich zuzüglich noch zur Weihnachtsstimmung ein Schwein hinzugesellen will, damit es am Baum kratze, am Baum der Moral und des Anstandes, niemanden. Da lässt man den Politiker draußen und lädt sich ein paar Freunde, die Familie ein.

Wulff ist wie jener Mann im weißen Bestattungshemd, dessen Geburt man jetzt feiert, nur überlagern die Osterfeiertage in diesem Jahr das Fest, wurden sie vorverlegt. Weihnachten könnte eigentlich ausfallen, oder man könnte bereits die Eier mit an den Baum hängen, denn ein faules Ei ist es, dass man mit diesem Präsidenten der Bevölkerung ins Nest gelegt hat, ein Ei 3.Wahl zumal, und das der Bürger jetzt erst gefunden hat, vielleicht finden sollte.

Der 24.Dezember, das ist der neue Karfreitag, und die Bundeskanzlerin hält am Präsidenten fest und hofft, auch er werde nach ein paar Tagen, irgendwann, etwas verspätet, wenn seine Vorweihnachtsgeschichte vergessen ist, um den 27.Dezember glanzvoll auferstehen, dieser scheintote Präsident.

In welchen Himmel er hingegen auffahren will und wie, das wird wohl bis dahin Merkels Geheimnis bleiben, aber vielleicht schießt die Kanzlerin ihn dann ja dann auch endlich auf den Mond, dann zumindest muss niemand mehr seine Kinder belügen, wenn er ihnen die Geschichte vom Mann im Mond erzählt, und das hätte dann ja auch was Gutes. …

Eines wissen wir aber jetzt ganz sicher, Feiertage müssen keinen Namen haben, man kann sie willkürlich verschieben, wenn es der Politik in den Kram passt, und für uns zählen an solchen Tagen Freunde und Familie.

Die angeblich ach so „christlichen“ Parteien hingegen haben in unseren Häusern an diesen Tagen nichts verloren, und eigentlich überhaupt nichts mehr, in ihrer verlogenen Scheinheiligkeit und auch ihr Präsident hat uns nicht zu belästigen mit seinen Halbwahrheiten.

Und leider bleibt als Moral von der Geschichte nur eines, das Bundespräsidentenei kann die Presse kochen solange sie will, er wird dadurch allenfalls immer ungenießbarer, wie eben ein Ei, und irgendwann so hart, dass man das Volk damit totwerfen aber nicht der Politik näher bringen kann. Und die Sesselkleberei bis zur nächsten Wahl, egal was je wieder über einen Politiker ans Licht kommen wird, steht spätestens 2012 im Wahlgesetz, eingebracht von Merkels Parteisoldaten und verabschiedet von diesen samt der Opposition, die keine mehr ist, in trauter Einigkeit.

Da hat man zuerst jemandem einen Heiligenschein aufgesetzt, dann lässt man ihn ans Kreuz nageln und anschließend wird sie beginnen, die Hetzjagd, nur, das diesmal die „Pressefreiheit“ der Schuldige sein wird. Also freuen wir uns darauf, dass wir Ostern an Weihnachten erleben dürfen und bereiten uns schon einmal darauf vor, dass vielleicht Politiker und politisches Handeln dieser Kaste demnächst seitens der Medien als Unberührbare gelten könnten. Denn eins ist offensichtlich, die Mainstreampresse duckt sich jetzt schon weg und wird verhaltener, warum auch immer, aber Nachtigall, ick hör die trapsen. …

©denise-a. langner-urso