Wulff und der ACP – Die Brücke zum „Rechten Rand“?

Ein Bundespräsident soll unabhängig sein, er soll mahnen, er soll Brücken bauen zwischen Politik und Volk, Politik verständlich machen, sie erklären. Ein Rammbock quasi, der dem Volk unter Umständen Halt gibt, einer, der das Land und seine Bürger repräsentiert. Staat und Kirche sollten getrennt sein, auch das hat er zu beachten, der Kandidat Wulff verletzt alle diese Kriterien. Er gräbt am rechten Rand.

Der ACP, vor dem Wulff sprach gilt als „Splittergruppe“ am Rande des Evangelikalismus, in dem Vertreter ultrarechter bis rechtsextremer Parteien und Organisationen zu Wort kommen, so z. B. 1998 der Bundesvorsitzende der Republikaner, Rolf Schlierer. Dort also spricht der vermutlich zukünftige Bundespräsident?! Ist das die Brücke, die uns erwartet?

Wie verseucht ist die Politik eigentlich derweil, wie durchsetzt mit Menschen, die vor dem ACP auftreten? Auch Frau Schavan hat das nämlich bereits getan. 2003 gab es dazu einen Antrag, weil man über das Auftreten der Frau Schavan im Blatt der ACP im Lantag entsetzt war. Es sei erwähnt: Nach Auffassung des Sektenbeauftragten der Evangelischen Landeskirche Hans-Jörg Hemminger handelt es sich bei der Zeitschrift des ACP um ein „Schmutzblatt erster Güte“, das am äußersten rechten Rand des Protestantismus angesiedelt ist, mit rechten Sektengruppierungen Kontakte unterhält und den so genannten „Republikanern“ ein Forum bot.Aber auch Hans Apel und der Ex-Bundespräsident Carl Carstens wussten den ACP zu schätzen. Ist also der ACP die Illuminaten-Sekte der Nation? Übrigens, auch Waldheim, Wörner und Scheel belobhudelten den rechts angesiedelten Verein.

Mag es früher nicht angekommen sein, was die politisch Mächtigen so nebenbei trieben, heute wird es gesehen, heute gibt es zum Glück das Internet und rechte Quertreiber werden enttarnt, Wulff scheint einer von ihnen zu sein, sonst würde er, der doch so gerne als präsidial gelten möchte, sich wohl nicht vor diesen schmutzigen Karren spannen lassen, oder doch, was also trieb Sie dazu, den Ochsen vor diesem Sudelgefährt zu geben, „Herr Möchtegern-Präsident“? Ist für das politische Fortkommen und für Wählerstimmen inzwischen wieder alles hoffähig? Sozial ist, was Arbeit schafft, politisch korrekt, was Stimmen schafft?

Ein Forist bringt das Wulffgeschwurbel hervorragend auf den Punkt: Dr. Jörg-Diether Dehm-Desoi | Die Linke Niedersachsen: Wulff Vorschlag kommt einer Benennung des Hofhunds zur Bewachung der Fleischwurst gleich. Ein schlechter Witz sei es. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Seine Kandidatur für das höchste Staatsamt, sie ist verheerend und sendet, sollte er denn wirklich gewählt werden, ein verheerendes Bild des Merkelimperiums nach aussen. Dass einige Politbarden der CDU/CSU immer wieder über Pöbeleien versuchen, am rechten Rand zu graben, ist spätestens seit Koch, der ja seinen Hut, nahm bekannt. Er versuchte mit Ausländerfeindlichkeiten zu punkten.
Dass es Frau Merkel aber wagt, als Repräsentanten des Staates einen zu auch nur in Betracht zu ziehen, der ganz offen vor rechtslastigen Vereinen spricht und dafür vermutlich auch noch kassierte, es ist ein Schlag ins Gesicht der Menschen in Deutschland, die wieder und wieder zeigen, was sie vom rechten Rand halten, es ist auch ein Schlag ins Gesicht Willy Brands, der den Weg der Aussöhnung ging und ein Schlag ins Gesicht aller Homosexuellen und auch der wieder erstarkenden jüdischen Gemeinden. Dem ACP wurden mehrfach extrem rechte Sichtweisen vorgeworfen, so auch Diskriminierung homosexueller Menschen, sagt Jürgen Schnare, Weltanschauungsbeauftragter der evangelischen Landeskirche in Hannnover in der NDR-Sendung “Niedersachsen 18.00″, die dort vertretene Haltung gegenüber Homosexuellen sei nicht die der Landeskirche.

Merkel ist gerade dabei, mit einem Kandidaten nicht nur die Menschen, die endlich hier auch in gleichgeschlechtlicher Lebensweise friedlich leben dürfen sowie die Nachkriegsversöhnung ad absurdum zu führen.

Merkel, die damit Macht zeigen will, ein Kandidat gefunden im Schnellverfahren mit der FDP, Merkel hat die Macht, und die FDP lässt sich so vorführen, will einen rechtslastigen CDU/CSUler nur wegen des Machterhaltes mitwählen, einen mit Flugaffäre am Hals? Verrat ist das am Volk, am Wähler. So etwas gehört sich nicht, auch Gegenwehr muss überstanden werden in einer Koalition, spätestens am Wahltag ist dafür der Zeitpunkt. Geben Sie als standfeste Demokraten Gauck ihre Stimme, liebe FDPler, sofern Sie es mit der Liberalität jemals Ernst meinten, sofern Sie noch Anstand haben als Politiker, glaubhaft und nicht Hampelmänner- und frauen der Merkel sein wollen. Wulff ist nicht der, den Deutschland an seiner Spitze gebrauchen kann, dieses ehemalige Kriegsdeutschland.

Und auch der bildung tun Sie keinen Gefallen mit einem ACP Wulff, die ACP will schließlich die Sexualkunde in derSchule zugunsten von „Lehmerschaffungstheorien“ des Menschen abschaffen.Einen Menschen, der vor einer solchen Vereinigung redet, der sich nicht informiert, er darf nicht diesem Staate vorstehen!

Dass aber Gerade die angeblich so freiheitliche FDP das miese Postengeschachere der Kanzlerin in diesem Falle mitträgt, ist absurd. Sollte doch wenigstens sie mit ihrem Vorsitzenden einmal genau schauen, wo der Kanzlerinnenkandidat so in seiner Freizeit umherhüpft, wo er spricht. Oder ist die Machtgier inzwischen auch ihr so viel wichtiger, als der Anstand?

Wulff ist einer, der offen am rechten Rand gräbt, der dort Vorträge hält, die selbst auf NPD Seiten Erwähnung und Rechtfertigung finden.

Der ACP ist ein Verein über den wieder und wieder verlautbart wird, er sei“Vermittlungsorgan für Extremismus”. Am 19. Mai 2010 trat Niedersachsens Ministerpräsident Wulff (CDU) bei einer Veranstaltung des “Arbeitskreises Christlicher Publizisten” auf und geriet deshalb in die Kritik. Der Weltanschauungsbeauftragte der evangelischen Landeskirche in Baden-Württemberg, Hansjörg Hemminger, hält es laut Norddeutschem Rundfunk für problematisch, dass sich seriöse Politiker aus dem bürgerlichen Lager auf Kontakte zum ACP einließen.“Insofern ist der ACP ein Vermittlungsorgan für Extremismus und Fanatismus aus der rechten Ecke, aber auch aus dem Kreis der Sektierer”, sagte Hemminger dem NDR. Danach habe der ACP auch keine Probleme damit gehabt, ein Interview mit dem Chef der Partei der “Republikaner” abzudrucken, als diese noch als Rechtsextremisten vom Verfassungsschutz beobachtet worden seien.

Auch der NDR hat über den problematischen Auftritt des Herrn Kandidaten Wulff vor dem umstrittenen Verein berichtet.

Und Wulff hat daraus nicht gelernt, die Kritik lies er abprallen, und doch, der ACP gehört zum Nebelumfeld des Rechtsextremismus. Es ist schon eine Zumutung, was Frau Merkel sich da als Kandidatenvorschlag überlegt hat, zumal ja Wulff auch die Flugaffäre am Hals hatte und damit gegen das Ministergesetz verstieß.

Frau Merkel liebt ja Fußball angeblich so sehr, für Wulff, sollte sie die Sprache des Volkes doch noch verstehen, gibt es nur eines, die Rote Karte! Deutschland hat wirklich besseres verdient, als diesen Kandidaten? Armes Land!

©denise-a. langner-urso

Foto-Pixelio:Torsten Bogdenand

Pro Crist und Kuratoriumsmitglied Wulff

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Religionen – Religiöse Bewegungen – Weltanschauungen – „Sekten“

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Faschismus „religiös“: Rechtsextreme Sekten, „Neue Rechte“ und New Age

Spiegel: Gauck-Der Demokratielehrer

Welt: Der Ehrliche:… Gauck lässt auf mehrfache Art einen Ton anklingen, der ungewohnt wie wohltuend ist. Floskeln oder Ausflüchte sind nicht einmal ansatzweise zu vernehmen

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Foristenmeinungen zu Wulff