Zum Start der Europawahl –mit EU-Klischees aufräumen

Alle wettern gegen die Europäische Union. Einige politische Parteien werben vor allem bei Kommunalwahlen mit der Stimmungsmache gegen Brüssel und Straßburg. Der Euro sei ein Teuro, Deutschland sei der Zahlmeister Europas und aus Brüssel würden ohnehin nur fragwürdige oder gar sinnlose Entscheidungen kommen. Die Europawahl nehmen wir zum Anlass, um mit einigen dieser Klischees aufzuräumen.

Wie profitiert Deutschland von der EU?

Möchte man sich über Europa und die EU informieren, kann man das zum Beispiel auf dem Portal leseuronates.eu tun. Dort erhält man auch Informationen über die Rolle Deutschlands in der Europäischen Union. Kein anderes Land zahlt mehr in den EU-Haushalt ein. Selbst wenn man die von der EU erstatteten Subventionen und Verwaltungsabgaben abzieht, sind es jährlich knapp 12 Milliarden Euro, die Deutschland in das europäische Bündnis investiert. Die Bürger werden indes medial gegen die hohen Zahlungen an Länder wie Griechenland aufgewiegelt. Letztendlich ist aber Deutschland auch einer der größten Profiteure der EU.

Unter den 28 Mitgliedsstaaten, die vor allem untereinander regen Handel treiben, gibt es niemanden, der so viel exportiert wie die Bundesrepublik. Durch Warenverkäufe in die EU verdienen wir jährlich satte 600 Milliarden (!) Euro. Dass sich Krisenländer schnell erholen und wieder als starker Handelspartner fungieren können, ist also im Interesse der Bundesrepublik Deutschland. Seit der Einführung der Gemeinschaftswährung hat sich unser Exportgeschäft übrigens verdreifacht. Soviel also zum Thema „Wir wollen die D-Mark zurück“.

Verabschiedet die EU sinnlose Gesetze?

So richtig sinnlose Gesetze gibt es vor allem in anderen Teilen der Welt – vornehmlich dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Wenn sich Frauen für Zahnersatz die Erlaubnis ihres Ehemannes einholen müssen, das Verleihen von Staubsaugern als Straftat gilt und Bienen bestimmte Straßen eines Ortes nicht durchfliegen dürfen, dann befindet man sich in einem der provinzielleren Teile Amerikas.

Doch auch der EU werden sinnlose Erlässe und Gesetze vorgeworfen. Das beliebteste Beispiel: die EU-Verordnung, die regelte, wie krumm eine in den Handel kommende Gurke sein durfte. Was viele Kritiker allerdings nicht wissen: Die Landwirte und Händler haben diese Handelsklasse selbst gefordert, um den Absatz zu erhöhen. Außerdem ist das Gesetz längst wieder abgeschafft.

 

©demi