UNO, Waffenembargo – Ein zahnloser Papiertiger

Wenn man Nachrichten liest, in denen von einem Waffenembargo die Rede ist, das sich gegen irgendwelche Rebellen oder Milizen richtet, wie jetzt wieder gegen die Huthi-Rebellen im Jemen, dann kann man eigentlich nur noch lachend unter sein Sofa fallen. Waffenembargos gegen Rebellen, mit denen ansonsten wer verhandelt? Eher niemand. Waffenembargos gegen Aufständische im Dschungel oder einer Wüste?

Kinder ist das komisch, denn es klingt gerade so, als wären ununterbrochen zum Beispiel Diplomaten bei ISIS und Co unterwegs um mit deren selbsternannten Märchenbossen zu verhandeln. Im Ernst, solche Meldung ist lächerlich. Offiziell ist da ja niemand unterwegs und die Wege der Waffen sind unergründlich, denn die will ja nicht irgendjemand ernsthaft aufklären, viel zu viel Einfluss hat die Rüstungsindustrie, die sich im Zweifelsfall immer total unwissend und dämlich anstellen wird, wenn irgendwo ihre Waffen auftauchen.

Beispiele vom amerikanischen Kontinent beweisen doch immer wieder, notfalls kommen solche Bauteile als Bastelset genau in die Hände, in denen sie nie gelangen sollten und die Rüstungsindustrie und die Staaten, aus denen die Waffe ursprünglich stammte, die stehen mit weißer Weste da, höchstens kommt als Strafe dabei heraus, dass irgendwelche Manager mal eben verantwortlich gemacht werden, weil man einen Buhmann braucht, der nach der Stellvertreter-Verurteilung umgehend gefragter ist als vorher, so ähnlich wie Trainer in der Bundesliga, die umgehend zum nächsten Verein wechseln, egal, wie schlecht sie auch gewesen sein mögen, nur wirklich arbeitslos werden sie nie, und wenn sie ihre Gelder vernünftig angelegt haben, fallen sie auch nicht ins Bodenlose wie jeder andere Arbeitnehmer, der über 50 seinen Job verliert und anschließend keinen neuen mehr findet, eagl was er anstellt. Das Unternehmen derweil zahlt ein paar Dollar oder Euro an Strafe und macht weiter wie zuvor, nur zu fassen bekommt man die wirklich Verantwortlichen nie, denn die sitzen ganz woanders. In der Politik nämlich.

Wobei, mit der Politik ist das derweil auch so eine Sache. Ich zum Beispiel habe keine der derzeitigen Regierungsparteien gewählt, und viele, die SPD gewählt haben, haben auch nicht bekommen, was sie gewählt haben, denn das Versprechen, nicht Steigbügelhalter der Union zu werden, das wurde gebrochen. Und wenn man es ganz genau nimmt, ist das Betrug. Allenfalls also der Wähler bräuchte eine Klagemöglichkeit gegen den Missbrauch seiner Stimme, den er nicht hat. Und von hier aus denke ich weiter. Mitgefangen, mit gehangen, aber wer hält sich heute schon noch an Verträge, zumindest in Regierungen? Niemand.

So, da haben wir nun also eine Große Koalition und die schafft es, besser eines ihrer Mitglieder, dass sich die Bundesregierung die Klage eines Rüstungskonzerns einfängt, und ich also als Mitgefangene gleich mit. Ich habe quasi auch jene Verleumdungsklage einer Waffenschmiede an der Backe, was ich als bodenlose Unverschämtheit empfinde. Aber das nur nebenbei, denn ich darf mich dagegen nun nicht wehren, obwohl ich von der Auseinandersetzung als Steuerzahler direkt betroffen bin, wenn die Regierung diese Klage verliert. Frau von der Leyen hingegen, die steht nach wie vor als eventuelle Nachfolgerin der Bundeskanzlerin zur Debatte. Und da klagt ja nicht eine Einzelperson gegen eine andere, denn, -oh- Wunder, in solchen Fällen kann System gegen System klagen. So, wie es im Rahmen des TTIP auch kommen wird, wenn das Handelsabkommen mit Geheimgerichten sich durchsetzt.

Wobei, eigentlich sollten verantwortliche Einzelpersonen gegeneinander antreten müssen, hier also Frau von der Leyen als beklagte und der Chef der Waffenschmiede oder der höchste verantwortliche, und haften sollten die wie jeder andere Bürger auch zu haften hätte. Ist so aber nicht, zum Nachteil der Bürger und Steuerzahler.

Aber zurück zum Anfang, zurück zur UNO. Die spricht also ein Waffenembargo gegen rebellen aus und ich lache mich schlapp. Die UNO sperrt auch Konten, was noch niedlicher ist, denn kaum ein Rebellenführer wird so dämlich sein, Waffen über sein eigenes Konto kaufen zu wollen, echte Rebellen benutzen dafür Drogen im Tausch oder Schwarzgeld, gesammelte Spenden von Unterstützern, die nirgendwo verzeichnet sind. Und die Waffen werden garantiert auch nicht von DHL und Co geliefert, die liegen irgendwo zwischen irgendwelchen Hühnerhälsen der EU gut versteckt in irgendeinem LKW oder einem Container, wie hier Drogen in Bananenkisten anlanden.

Für wie dämlich hält man hier eigentlich uns Wähler? Und, landet dann eine Waffe eines Konzerns in den falschen Händen, so sollte man sich auch fragen, wer den wem wohin zuletzt offiziell Waffen geliefert hat, denn Waffen kann man Toten auch abnehmen, sie fallen in die Hände von Rebellen, wenn die irgendwo ein Waffenlager überfallen oder Polizeistationen und so weiter. Und Waffen werden hin und wieder auch weiterverkauft, und niemand wird behaupten, wenn ich heute mein Auto verkaufe und in 5 Jahren überfährt damit jemand seine Frau um sie so umzubringen, ich sei dafür ursprünglich verantwortlich. Und so wie ich mich dagegen wehren würde, dafür verantwortlich gemacht zu werden, so wird jede Waffenschmiede das auch tun. Und die hat im Zweifelsfall immer die besten Karten, denn die wird dann plötzlich zur „tragenden Wirtschaft“, die ja so unendlich sozial ist, Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen, wo es ansonsten keine geben würde.
Wer es richtig machen will, der löst solche Konten auf, ja, das nennt man Enteignung, und stellt das Geld den Opfern der Waffenindustrie zur Verfügung oder großen Hilfsorganisationen, was nicht geschehen wird, denn Geld regiert die Welt und nicht Menschlichkeit und Verstand, denn der hat bei einigen Akteuren längst den Geist aufgegeben.

Ein UNO-Embargo also jetzt gegen die Huthi-Rebellen? Ich glaube, an solchem Tag sollte ein Angriff gegen diese „Truppe“ erfolgen, denn die kringelt sich mit mir vor Lachen am Boden und hat vielleicht ihre Waffen derweil gar nicht im Blick …

Ein Embargo kann sich gegen halbwegs funktionierende Einzelstaaten richten, dort gegen einen einzelnen Staatschef und seine Kreise, wie im Falle Russlands, ansonsten aber ist das was da beschlossen wird allenfalls eins, lächerliche Augenwischerei, und die Nachricht höchstens Volksverblödung.

Die UNO ist ein zahnloser Papiertiger, das Waffenembargo kann lächerlicher nicht sein.

©denise-a. langner-urso