Wahnsinn Brexit und Medikamentenengpässe

Was im Umfeld des Brexit passiert, beobachten viele Menschen sehr genau, umso trauriger ist es, dass man immer öfter feststellt, um die Menschen geht es eigentlich nicht, weder beim Eintritt in die EU, noch beim Austritt, die Menschen scheinen im Gegenteil erst ganz am Ende zu stehen und damit auch wie es ihnen geht. Es geht um Wirtschaft, um nichts anderes.

Ich höre sehr genau zu, wenn zum Brexit und über ihn gesprochen wird, und ich gehe einfach einmal davon aus, dass nicht alles, was Oppositionsparteien sagen, Unsinn, Unfug oder gar Falschdarstellungen sind, denn ich denke im Gegenteil, Personen, die Parteien beitreten denken nicht zuerst an sich, dazu ist der Weg an eine Parteispitze viel zu steinig, und da möchte garantiert nicht jedes Mitglied einer Partei hin. Ich rede jetzt allerdings nur über alle Parteien, die bereits viel öfter im Bundestag saßen. Was gemeint ist, darüber darf sich jeder Leser selber den Kopf zerbrechen. Mir geht es besonders um die heutige Rede von Alexander Graf Lambsdorff, FDP. Da wurde nämlich auf ein Problem verwiesen, dass viele kranke Menschen in der EU aber auch in Großbritannien treffen dürfte, wenn es zum Brexit kommt, um dadurch entstehende Medikamentenengpässe.

Also gut. Der Brexit ist inzwischen Dauerthema, und man denkt, was haben denn Medikamentenengpässe damit zu tun, dass ein Land aus der EU austritt? Geht es um Zölle, weil noch nicht feststeht, wie diese sich dann gestalten? Geht es darum, dass Medikamente plötzlich zu teuer werden, um die Preisgestaltung, die Lieferwege?

Nein, es scheint tatsächlich um etwas viel grundlegenderes zu gehen, darum nämlich, und das muss tatsächlich Angst machen, dass alle jemals in der EU und in Großbritannien zugelassenen Medikamente am Tag des Austritts gegenseitig die jeweilige Zulassung verlieren.

So, Medikamente verlieren also urplötzlich ihre Zulassung, einfach mal eben so. Ich aber frage mich, wie ist das denn beim Beitritt, da erhalten plötzlich Medikamente einfach mal so die Zulassung innerhalb der EU? Ich sage dazu, ich vertraue den Medikamenten, frage mich aber doch, wie wird denn getestet, gibt es beim Beitritt tatsächlich eine Überprüfung? Wie sicher waren denn Medikamente, die zugelassen wurden zu dem Zeitpunkt?

Und ich frage mich auch, wieso bei einem Austritt Medikamente ihre Zulassung verlieren sollen. Sind die eigentlich noch ganz sauber im Kopf, die, die da verhandeln? Wird Paracetamol aus Großbritannien an dem Tag wirkungslos oder gar tödlich? Und ja, die Bürger verkommen zur Verhandlungsmasse und ihre Gesundheit scheint tatsächlich nicht zu zählen. Sie sind doch nicht plötzlich Menschen zweiter Klasse.

Viel wird gefaselt über Menschenrechte, doch was sind diese eigentlich wert, wenn ein EU-Austritt dazu führen kann, dass man damit Medikamente für nicht zugelassen erklärt, die vielleicht Dekaden grenzübergreifend verschrieben wurden und gewirkt haben. Und ist das tatsächlich so, dass Kranke,, ältere Menschen und Kinder, die gewisse Medizin benötigen derart wenig zählen?

Mich wundert es nicht, wenn die Bürger immer öfter das Vertrauen in Politik und Parteien verlieren, wenn man sie derart zum Spielball macht. Medikamentenengpässe durch Zulassungsverlust, weil irgendjemand aus der EU austritt, das kann man sich nicht ausdenken, das ist tatsächlich Irrsinn. Darf man überhaupt derart mit Menschenleben spielen?

Denn das betrifft ja auch überlebenswichtige Medikamente. Und wenn dem so ist, so gehört das tatsächlich vor ein Gericht, dann gehört dagegen geklagt, vor dem internationalen Gerichtshof für Menschenrechte. Jedenfalls ist das meine Meinung, wenn der einzelne kranke Mensch derart geschädigt werden kann, dass ihm ein lebenswichtiges Medikament demnächst nur fehlt, weil die EU sich nicht mit einem Mitglied einigen kann, das die EU verlässt.

Damit wird doch gerade bewiesen, welche geringe Rolle der einzelne Mensch zählt, sobald er nicht Mitglied der EU sein kann, und wie wenig sein Leben wert ist, wenn er auf Medizin, die immer vorhanden war, angewiesen ist, die nur bei einem Ex-Partnerland eventuell erhältlich ist. Entschuldigung, aber das ist ein Armutszeugnis für beide Seiten, für die EU und auch Großbritannien, wobei ich der EU in diesem Fall die größere Schuld gebe, denn sie hat die weitaus besseren Verhandlungsvoraussetzungen.

Ich hätte in dem Bereich gerne eine Antwort, was hier eigentlich zählt: Rechthaberei einer Gruppe oder der Mensch, ich wüsste gerne viel mehr über Zulassungen bei Beitritten im Bereich Medikamente und natürlich, wie es denn sein kann dass …

Ja, ich frage einfach einmal dreist: wie sicher sind die in der EU zugelassenen Medikamente tatsächlich, wenn sie aus Staaten kommen, die der EU neu beitreten, wovon hängt deren Zulassung, wovon ihre Wirksamkeit oder Schädlichkeit ab? Von Beitritt und Austritt?

©denise-a. langner-urso