Wenn Tradition Geschichten erzählt: Holzkunst aus dem Erzgebirge

In dem in Sachsen und Böhmen gelegenen Erzgebirge wird seit Jahrhunderten eine Tradition gepflegt, die sich bis heute gehalten hat. Das dort produzierte Kunsthandwerk ist besonders reich an markanten Holzfiguren, die weit über die Region hinaus bekannt sind. Mit den hergestellten Figuren werden Geschichten tradiert, die es wert sind, dass weiter von ihnen berichtet wird.

Holzkunst zwischen Lebenswelt und märchenhaftem Flair

Entstanden ist das Holzhandwerk bereits vor Hunderten von Jahren. Als Kunst der breiten Bevölkerung schillerte sie zwischen dem Alltags- und Arbeitsleben der hart arbeitenden Landbevölkerung und einer Märchenwelt mit allerlei Abenteuergeschichten. Eine künstlerisch bezeichnende – und zugleich ganz besondere Kombination. Sie führte dazu, dass sich das Handwerk um 1800 in seiner Verarbeitungstechnik eng an die Arbeit der Bergarbeiter anlehnte.

Die Torbögen, wie wir sie bis heute aus dem bekannten Weihnachtsschmuck aus Holz kennen, finden sich in ähnlicher Form auch im Bergstollen wieder. Und so sind nicht nur die mit Kerzen geschmückten Schwibbögen (Lichterbögen) aus Holz, sondern auch viele weitere Elemente der Holzkunst aus dem Erzgebirge einer ausgesprochen harten Lebenswelt abgerungen. Der älteste bekannte Schwibbogen stammt übrigens aus dem Jahr 1740. Eine Jahreszahl, die das Alter der Kunst aus dem Erzgebirge eindrücklich vor Augen führt.

Schmuck und Spielzeug – für Feste und für das ganze Jahr

Ihre Verwendung als Schmuck und Handwerk findet die Holzkunst aus dem Erzgebirge freilich über das ganze Jahr hinweg. In der Vorweihnachtszeit bereits kommt die berühmte Figur des Nussknackers zum Einsatz. Er hat einen handwerklich praktischen Zweck, indem er Nüsse knackt. An den Nussknacker – wie an so viele andere seiner Kollegen aus Holz – knüpfen sich zudem aber auch märchenhafte Geschichten. Im Fall des Nussknackers gaben sie Inspiration bis hin zu einer berühmten Oper von Tschaikowsky.

Und auch die weltweit bekannte Weihnachtspyramide, die von Kerzenflammen angetrieben wird und mit einer Vielzahl weihnachtlicher Figuren geschmückt ist, entstammt dem Erzgebirge.

Daneben ist die Holzkunst aus dem Erzgebirge bekannt für ihre Bergmannsfiguren, Räuchermännchen und Spieluhren. Bei beiden handelt es sich um Equipment, das zu Festen gerne verschenkt wird. Spieluhren und Bergmännchen kommen zudem ganzjährig in Kinderzimmern zum Einsatz. Sie werden hier zum freien Spiel verwendet. Das schöne Holzmaterial mit der hochwertigen Verarbeitung ermöglicht ein besonders fantasievolles Spiel. Im Kinderzimmer werden damit die alten Geschichten weitererzählt und von Kindern auch immer wieder neu erfunden.

Fazit: Schöner Schmuck und geschichtsträchtiges Spielzeug zum Anfassen

Die Unterstützung des Holzhandwerks aus dem Erzgebirge lohnt sich in mehrfacher Hinsicht. Es muss nicht jedes Spielzeug aus Plastik sein. Geschichtsträchtige Holzspielzeuge wie die aus dem Erzgebirge sind erstens schön und regen die Fantasie an. Durch den Kauf von Original Volkskunst aus dem Erzgebirge lässt sich außerdem zweitens das regionale Handwerk unterstützen. Auf diese Weise ist Holzspielzeug doppelt nachhaltig. An die verschiedenen Figuren sind drittens wunderbare Geschichten und alte Märchen geknüpft. Sie werden mit den Holzfiguren weiter tradiert. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Plagiaten auch im Bereich der Holzkunst. Das Siegel „Original Erzgebirgische Volkskunst“ verbürgt jedoch die Echtheit des Materials. Auf dieses Siegel freilich sollte beim Kauf geachtet werden.

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