SPD Frankfurt – Wo Wahlkampf Leib und Leben gefährdet

Ich habe gerade ein Déjà-vu. Ganz böse Erinnerungen werden wach, an meine eigene politische Zeit. Wie gut ich das kenne! Wie froh ich bin, nicht mehr einer Partei anzugehören. Und nein, es war nicht die SPD damals, wo mit solchen Methoden wie sie in Frankfurt derzeit wohl an der Tagesordnung zu sein scheinen, der Gegner aus den eigenen Reihen eingeschüchtert werden sollte.

Platte Reifen nach abendlichen internen Sitzungen, Nägel in den Reifen, beschädigte Motorhauben, Telefonterror, all das kenne ich nur zu gut. Auch einer der Gründe, warum ich mich davon zurückgezogen habe, wer Kinder hat, der macht so miese Spiele nicht lange mit, die eigene Gesundheit ist definitiv wichtiger. Und ja, witzig ist Wahlkampf nicht, wenn ein Kandidat ständig die Polizei um Hilfe bitten muss, um Polizeischutz bitten muss, ständig Anzeige gegen Unbekannt erstatten muss. In Frankfurt scheint das bei der SPD Alltag zu sein. Widerlich!

Was aber soll man von einer SPD halten, die es billigt, dass sich die Basis mit solchen Mitteln bekämpft, ohne, dass das die SPD-Spitze auf den Plan ruft? Da wäre ein Einschreiten in Frankfurt wohl dringend angebracht, denn es geht nicht um Kinkerlitzchen, solche Manipulationen wie dort, können Leben kosten.

Verbale Auseinandersetzungen, Handgreiflichkeiten, darüber kommt viel zu wenig ans Tageslicht, doch ist hinreichend bekannt, mit welchen Mitteln parteiintern gegen Kritiker im harmlosesten Fall vorgegangen wird, ich erinnere an die Fresse, die da jemand nicht mehr ertragen konnte, und das dürfte nur die Spitze dessen sein, was die Öffentlichkeit zu sehen bekommt, denn es geschieht relativ öffentlich, geht um uns allen bekannte Personen. Umso wichtiger ist es, genau hinzuschauen, was auf Ortsebene, was auf regionaler Ebene passiert.

Die Presse hat speziell was Frankfurt betrifft, eine wichtige Aufgabe, und die sollte sie viel ernster nehmen, zeugt doch das was dort passiert davon, wie es wirklich zu geht in den Parteien, wie sich an die Macht gekämpft wird, mit welchen Mitteln. Und ja, wichtig auch für die Wähler, was tut die SPD Spitze dagegen, denn irgendwo ist sie mitverantwortlich für das was dort passiert. Niemand möge wenn in Frankfurt jemand zu Schaden kommt sagen, das hätte man nicht ahnen können.

Was also ist da los in Frankfurt, Herr Gabriel? Ist das die Art, wie man in der SPD sich in die Führungsspitze kämpft? Ist das verbreiteter Alltag auch anderswo? Na dann: Gute Nacht. Wer so etwas nicht kommentiert, der sollte nicht in der Führungsspitze einer Partei sitzen.

Nein, Herr Gabriel, Schrauben in Autoreifen, wie es Kandidaten und ihre Unterstützer der SPD in Sachsenhausen derzeit erleben, das geht gar nicht. Bleibt zu hoffen, dass mehr Medien als die Frankfurter Rundschau das aufgreifen und einmal genau schauen, was in anderen teilen des Landes bei der SPD so für Machtkämpfe toben, die Leib und Leben gefährden!

Derweil zählt eins, und darüber sollten sich die Wähler wirklich Gedanken machen, so eine Partei, die das anscheinend akzeptiert, ist absolut unwählbar.

Und ein Tip nach Frankfurt, die beste Möglichkeit sich zu schützen ist für mediale Aufmerksamkeit zu sorgen, nach jedem Vorfall, bei jeder Sitzung. Bei solchen Vorfällen gehört ein Pressevertreter (und sei es nur einer einer kleinen Zeitung oder eines Wochenblattes) vor den Saal, sofern man ihn im Raum nicht akzeptiert. Was in Frankfurt passiert, das geht gar nicht!

©denise-a. langner-urso