Bundestagsabgeordnerter: “Japanische Schrottreaktoren”

AKW2-300x225Solingen/Deutschland Nach und nach melden sich, nach dem tragischen Reaktorun- glück in Fokushima, politische Vertreter zu Wort. Der bergische Bundestagsabgeordnete Jürgen Hartdt (CDU), erklärte gegenüber dem Solinger Tageblatt, es handle sich bei japanischen Reaktoren um “Schrottreaktoren”.

Hardt wörtlich:

Bedauerlich dass unsere guten deutschen Reaktoren mit den japanischen Schrottreaktoren in einen Topf geschmissen werden.

Man nehme nun eine Auszeit und werde “mal sehen”, so Hardt weiter. Wie Hardt im Solinger Tageblatt weiter ausführt, diskutiere kein Mensch, wie man schnell aus der Atomenergie aussteigen könne.

Karsten Smid, Energieexperte der Umweltschutzorganisation Greenpeace, sieht die “guten deutschen Reaktoren” indes in einem ganz anderen Licht. Japanische Reaktoren sind westlicher Bauart. In Japan ist man aufgrund der Erdbebenhäufigkeit, sogar wesentlich besser gegen Störfälle vorbereitet als in Deutschland. Bis auf Erdbeben der Stärke 8,25 der Richterskala war man in Japan vorbereitet, mit entsprechendem Krisenmanagement.

Smidt führt an, dass es immer Situationen geben kann, die nicht vorhersebar sind. Zwar gibt es in Deutschland nicht das Risiko eines Tsunamis, aber mit einem solch enormen Beben der Stärke 9 hat in Japan auch niemand gerechnet.

Potentiell gefährdet sieht der Experte bei Sturmfluten und Orkan zum Beispiel die AKW´s Brockdorf und Brunsbüttel, die sich beide an der Elbe, vor den Toren Hamburgs befinden.

Das Unglück zeigt einfach, dass diese Technologie nicht beherrschbar ist, so Smidt. Die Atomindustrie aber auch die Bundeskanzlerin haben dies auch immer wieder durch die Verwendung der Vokabel “Restrisiko” indirekt bestätigt.

Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl wurde seitens der Atomindustrie immer wieder versichert, dass sich ein solcher Störfall in Deutschland nicht ereignen könne.

Bereits ein Jahr später kam es im Kernkraftwerk Biblis zu einem Störfall, bei dem es zu Problemen mit der Reaktorkühlung gekommen war. Der Vorfall wurde jedoch erst ein Jahr später der Bevölkerung bekannt. In der Folge wurde über die Möglichkeit eines Atomaren GAU´s diskutiert.

Die gesellschaftliche Diskussion ging jedoch nach kurzer Zeit wieder unter, zu früh, wie man heute sieht.

©carsten stoffel