FIFA und die Deutsche Bank

Und die Frage, wo es Gemeinsamkeiten gibt. Wo hast du nochmal dein Konto und wohin gehst du, taubblinder Stummer?

Was haben beide Unternehmen gemeinsam? Es gilt, ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs völlig ungeniert. Die einen schreiben die Aushebelung aller Arbeitnehmerrechte, was schon mal in die Sklaverei führen kann, offiziell in ihre Verträge, und machen dadurch Gewinn, dass sie den bevorzugen, der am unsichtbarsten zahlt, die anderen verticken Menschenrechte an der Börse, die sie manipulieren, indem sie dort die Lebensmittel anderer verzocken. Einen Unterschied kann ich nicht ausmachen, beide passen hervorragend zusammen, und ich frage mich, warum eigentlich die Deutsche Bank überhaupt sich nicht auf den Einzelkunden FIFA konzentriert.

In beiden Organisationen, und was ich als Wort davor setzen würde, das unterlasse ich lieber, wenn derweil schon Rabauke als Wort strafbewährt ist, sitzen die Vorstände fest im Sattel, dürfen ihren laden selber auf eventuell unsaubere Vorgänge hin prüfen. Welt 2015.

Manche würden es mafiös nennen, wenn in Italien solche Kleinigkeiten passieren würden, aber der rest der Welt, der benimmt sich natürlich so nicht, im Rest der Welt sind mafiöse Vereinigungen ja nicht-existent, denn die Mafia, die hatte mehr Ehre als jene, die in anderen Unternehmen tätig sind, und noch schlimmer kann es nicht sein, als im Herkunftsland, denn es geschehen ja dadurch keine Morde. Oh wait? Keine Morde? Was ist denn so anders, wenn Menschen auf Baustellen sterben, verhungern, versklavt gehalten werden wie Tiere in Käfigen, dass man ihnen die Pässe abnimmt? Daran trägt man keine Mitschuld, dafür trägt man als Verantwortlicher Auftraggeber und Ausstatter keine Verantwortung, weil man ja nicht wissen können muss, was auf eigenen Baustellen vor sich geht?

Gut, es mag keine Morde unter den anständigen Mitgliedern selber geben, niemand wurde bisher aus dem Umfeld Blatters aus dem fahrenden Auto heraus erschossen, das ist wahr, so wahr wie es ist, dass noch kein Vorstandschef einer gewissen Bank so ums Leben kam, und nur deshalb soll das besser sein? Entschuldigung, aber wer sich mit der Geschichte der Mafia befasst, der erkennt auch, da hat man seine Arbeitnehmer zumindest anständig behandelt und sich allenfalls gegenseitig um die Ecke gebracht, derweil die am Ende der Fahnenstange eigentlich ganz gut im System leben und ihre Familien ernähren konnten. Da hielt man sich innerhalb der Familie an gewisse Regeln, nämlich zum Beispiel an die, dass die da oben nur agieren konnten, solange unten die Kasse stimmte, es halbwegs menschlich zuging, wenn man das einfach einmal so umschreiben kann. Die Anfänge betreffend, versteht sich. Und ich weiß nicht, ob jemand versteht, was ich damit beschreiben möchte.

Und schaut man sich die Mafia in ihren Anfängen an, dieses zwar korrupte aber dennoch eher den Menschen dienende Gebilde, so kann man nur sagen, Mafia wäre noch viel zu gut als Beschreibung beider, der Name, dessen es hier im Falle von FIFA und der Deutsche Bank bedürfte, der ist noch gar nicht erfunden.

Und ich kann nur sagen, ein Staat, der seine Sportler unter solchen Umständen an einer WM teilnehmen lässt, wie sie in gewissen Staaten herrschen, wissend um die Zustände dort, eine Sportorganisation, die weiß, dass der Boden des Stadions von Blut nur so trieft, Sportler die wegen ein paar Münzen daran teilnehmen, wo man ahnen kann, dass dort wenn niemand mehr hinschaut eventuell Massenhinrichtungen von Oppositionellen, die vielleicht nur denselben Sport ausüben wollten, es aber nicht durften, weil sie das falsche Geschlecht hatten, stattfinden, wo zuvor Tore fielen, und wo man kurz zuvor für einen Pokal wissen musste, dass man über blutgetränkten Rasen stolperte, der ist wahrlich von allen guten Geistern verlassen!

Aber gut, so ist sie halt, die neue „marktgesteuerte“ Demokratie, die man längst nicht mehr soziale Marktwirtschaft nennen kann, in der der Mensch weniger zählt als das Recht auf Profit und eine dadurch erwirtschaftete Schwarze Null.

©denise-a. langner-urso