Geboren wurde sie 1915 als Édith Giovanna Gassion und starb 1963 als Edith Piaf. Dem wohl größten weiblichen Star der Franzosen des 20. Jahrhunderts. Klein an körperlicher Statur, aber groß in dem was sie tat: Singen! Ihre unverwechselbare Stimme, ihr Timbre, ihr rollendes „R“ in ihrer klaren französischen Aussprache sind unverkennbare Merkmale, die sie unsterblich werden liessen. Die Franzosen vergöttern ihre Piaf bis heute.
Am 11. Oktober 1963 starb die große Chansonsängerin in Paris an den Folgen einer schweren Krebserkrankung und auch an den Folgen eines Lebens, welches von Alkohol, Tabletten und Drogen geprägt war. Sie wurde als „Spatz von Paris“ weltweit gefeiert und als Chansonsängerin international zu einer Legende.
2007 wurde ihr Leben verfilmt. Der Film mit dem Titel „LA VIE EN ROSE“ wurde ein Welterfolg. Die Darstellerin der Piaf in diesem Film, die Französin Marion Cotillard, wurde für ihre schauspielerische Leistung zu recht, neben weiteren internationalen Preisen, mit dem OSCAR ausgezeichnet. Für viele Kinobesucher stellte sie das Lieben, das Leiden, den frühen Tod aber auch die einmaligen Höhepunkte im Leben der übergroßen Edith Piaf höchst eindrücklich dar. Ihre Darstellung ging so weit, das sie selbst in diesem Film die Lieder der Piaf gesungen hat. Und das bemerkenswert, wie vor allem die Schlussszene dieses Filmes beweist.
Ist man in Paris kommt man an dieser Volksheiligen nicht vorbei. In den alten Quartiers von Paris ist die Piaf allgegenwärtig, insbesondere im Viertel Montmartre, in dem so viel an Edith Piaf erinnert. Der Name Edith Piaf wird immer untrennbar mit Paris verbunden sein.
Unvergesslich bleiben ihre Chansons. Sei es „Milord“, oder „Mon Dieu“, „La vie en rose“ oder die heimliche französische Hymne „Non , je ne regrette rien!“. Das letztere sang sie ein Jahr vor ihrem Tod vom Eiffelturm herunter auf ein ergriffenes Publikum. Der Titel heißt in der Übersetzung „Nein, ich bereue nichts“ und war das Lebensmotto der legendären Chansonsängerin. Edith Piaf sang oftmals vom menschlichen Leben, und sie sprach mit ihren Texten Themen wie Liebe, Glück, Tod, Wiedersehen oder Abschied an. Ihre Balladen waren oft voller Tragik und Dramatik und getragen von einer ausdrucksstarken Stimme und einer Gestik und Mimik, die vieles ausdrückte. Wenn sie allein auf der Bühne des legendären Pariser Olympia-Theaters stand, brauchte sie keine Effekte, sie zog das Publikum allein mit ihrer Stimme und den ihr eigenen Armbewegungen in den Bann.
Bis heute schaffte das keine andere Chansonsängerin mehr. In puncto Stimme, Ausdruckskraft und Gestik kommt ihr heutzutage Patricia Kaas sehr nahe, aber erreichbar ist die Piaf für sie nicht. Was sie auch vermutlich nicht will.
Als Edith Piaf starb, nahmen über 40.000 Menschen an ihrem Begräbnis auf dem Cimetière du Père Lachaise teil. Noch heute ist ihr Grab eine Art von Pilgerstätte für die immer noch Millionen Fans weltweit dieser kleinen, großen Frau aus Paris. Edith Piaf zählt noch heute zu den Künstlern mit den weltweit meistverkauften Tonträgern. Viele ihrer Chansons sind nach wie vor bekannt und werden es wohl noch sehr lange bleiben.
* Aufnahme von „Non, je ne regrette rien…“
Detlef Obens