Integration und Bekämpfung von Hass sind staatliche Aufgaben

Der Überfall Jugendlicher mit arabischem Migrationshintergrund auf einen jüdischen Mitbürger in Berlin beweist einmal mehr, wie sehr unser Bildungssystem versagt, und für Bildung ist die gesamte Gesellschaft zuständig, sie beginnt mit der familiären Erziehung und setzt sich in Kindertagesstätte und Schule fort.

Hinzu kommt, dass man Erziehung und Bildung nicht trennen kann und darf, denn sie gehören unweigerlich zusammen, wenn man eine Gesellschaft formen will. Schulen werden in der regle staatlich organisiert, und der Staat, das sind wir alle, jener Souverän, der die dafür notwendigen Mittel über die Steuergelder zur Verfügung stellt, selbst dann, wenn jemand nur sehr geringe oder gar keine Steuern zahlt.

Jeder Mitbürger, egal woher er auch kommt finanziert unsere Schulen, bislang muss man diese alle als christlich geprägte Einrichtungen bezeichnen, denn Staat und Kirche verquicken sich dort, wo es eigentlich neutral zu gehen sollte, wo die Kirche nichts zu suchen haben dürfte.

Staat und Kirche sind nicht strikt voneinander getrennt, und wie die Integrationsversuche beweisen, führt genau das zu ersten Problemen zwischen den Kulturen. Die Kirche dürfte an sich in der Schule nichts zu suchen haben, sie hat Privatsache zu sein, gehört dort einfach nicht hin, nicht an diesen Ort, denn hier ergeben sich die ersten Probleme, denen Kinder hilflos ausgeliefert sind, wogegen sich unaufgeklärte Menschen, und das sind sie nun einmal, nicht wehren können.

Die erste Forderung um Fremdenhass, Hass auf fremde Kulturen zu unterbinden muss dauerhaft lauten, schafft endlich den innerschulischen Religionsunterricht ab, ersetzt ihn durch Sozialkunde ect. Nicht durch ein mühsam zusammengeschustertes Neufach gar, für das es Phantasienamen benötigt.Schule muss neutral auftreten, mitten in Europa.

Ein weiteres Problem, das längst bekannt ist, ist die unterschiedliche Kleidung, an der man oft den Kulturkreis, bedauerlicher Weise auch die Armut der Kinder erkennt, die aus sozial schwachen Familien stammen. Auch hier gehört endlich ein Riegel vorgeschoben und zwar schnell. Die bundesweite Schulkleiderordnung gehört umgehend umgesetzt, auch das entfernt Sprengstoff aus dem schulischen Alltag, baut Grenzen, Vorbehalte ab.

Stellen wir uns einmal vor, wir lebten in einem Staat, in dem eine Kleiderordnung gilt. Niemand käme auf die Idee, diese zu unterlaufen, sein Kind in einem anderen Outfit in die Schule zu senden, nehmen wir an, jemand lebt in Saudi Arabien, weil er dort mitsamt der Familie hinziehen musste, weil er dort gerade beruflich hin entsendet wurde, er käme wohl kaum auf die Idee, die halbwüchsige Tochter plötzlich stark geschminkt in Stöckelschuhen und Minirock in die Schule zu schicken, es gilt die dortige Kleiderordnung.

Warum also ist es hier in Deutschland, in Mittelland Europas also unmöglich, endlich staatliche Schuluniformen einzuführen? Wertneutral, alle gleich für Jungen und Mädchen, ohne irgendwelche Wappen der Schule und Kennzeichen, die erneut Schüler abstempeln würden? Hier herrscht Schulpflicht, basta, die Eltern haben das zu respektieren, kein Kind hat da aus der Reihe zu tanzen, und daran gewöhnt man sich, spätestens nach einer Schulgeneration. Warum also lassen wir es zu, das Kinder sich abwertend einander gegenüber verhalten, weil Religion und Kleidung bereits so früh zu erkennbaren Gruppenunterschieden führen? Wir selbst, die Gesellschaft will scheinbar Konflikte nicht wirklich beseitigen, Integration nur halbherzig betreiben, deutliche Religionszugehörigkeit früh aufzeigen.Und um gleich auf die Gleichberechtigung zu kommen, lasst sie Hosen tragen, denn die Hose ist geschlechtsneutral. Es gibt doch positive Entwicklungen, wie in Gießen!

An Schulen ist das aber fatal, führt früh zu Grenzen in den Köpfen der Kinder. Schuld daran sind wir selbst, aber auch all jene Parteien, die nach Integration schreien und doch nicht handeln!

Und die EU? Ebenso verlogen, längst hätte man die gesetzlich regeln müssen, wenn man glaubwürdig daher kommen will. Gilt nämlich striktes Verbot der Kirchen an Schulen für Gesamteuropa, gilt dort gesetzlich eine Kleiderordnung, wäre schon viel im Sinne der Gleichberechtigung, Akzeptanz und Integration gewonnen, wenn man die eigenen Sprüche so offensichtlich als Schutzschild vor sich herträgt, wie manche Parteien, die doch nicht wirklich handeln wollen, aus Angst vor Wählerverlusten.

Hier zumindest gehört parteiübergreifende Einigkeit her, so wie beim Euro, denn verlieren wir die Kinder, wegen Nichtintegration, Vorbehalten gegen Fremdes, dann stirbt Europa wegen steigendem Rechtsradikalismus, der Angst vor Überfremdung und an kirchlich-schulisch geprägtem Kulturhass schneller, als dass es Europa hinwegfegt, weil es den Euro oder vielleicht den einen oder anderen Staat vorübergehend als Mitglied der EU nicht mehr gibt!

Der Überfall auf einen jüdischen Mitbürger in Berlin muss endlich die gewählten Akteure aufschrecken lassen, nicht nur mit Mitleids- und Beileidsbekundungen, aus Worten müssen Taten werden, jetzt muss schnell gehandelt werden.

Schafft die gegenseitige Diskriminierung von Religion und Kultur in den Schulen, die Kinder mehr trennt als Freundschaften schließen lässt endlich ab, noch besser, beginnt damit im Kindergarten. Nehmt die spaltenden Symbole von den Wänden, erzieht Kinder endlich religions- und kulturneutral! Die Politik hat es in der Hand, das zu forcieren, wozu Eltern nicht in der Lage zu sein scheinen.

Und wer die Kommentar bestimmter Medien verfolgt, dem sträuben sich die Haare, wenn er erkennt, wie tiefer Hass in Erwachsenen stecken mag, die dem Opfer quasi die Schuld zu schieben dafür, dass er überfallen wurde:

 

Kommentare wie aus der Welt sind gemeint, die da auf die Frage, ob wir aus Solidarität Kippa tragen sollten, lauten:

 

Genau und demnächst lassen wir uns noch alle beschneiden und damit gleich auffällt, wer es nicht getan hat, lassen wir unser bestes Stück einfach durch den Hosenschlitz raus hängen.

„sollten die Nichtjuden in Berlin mit Kippa auf die Straße gehen“ Ja aber natürlich. Und orthodoxe Juden gehen dann mit Kreuzen als Halskette auf die Strauße, oder? So ein bisschen Solidarität wird man doch wohl noch verlangen können…

Was schief läuft ?
Wenn man millionenfach Leute importiert, die bereits als Kind die totalitäre „Schraube des Islam“ durchs Gehirn gebohrt bekommen, dann ist es eigentlich erstaunlich, dass noch nicht mehr derartige Sachen passiert sind.

Und ein weiterer Forist meint gar:

Ich sehe nur nicht ein, warum es etwas besonderes sein soll, wenn ein jüdischer Mitbürger zusammengeschlagen wird. Wenn doch tagtäglich deutsche in U-Bahnen und auf den Straßen angegriffen werden. Das erscheint nur als Randnotiz in den Medien. Betroffenheit fehlanzeige. Das erweckt in mir den Eindruck, dass es wohl weniger schlimm ist, wenn es einen Deutschen erwischt.

Es ist unglaublich menschenverachtend, was so unzensiert geäussert werden darf, und das sind noch die“ harmlosesten“ Auszüge …

Der Hass ist einfach widerwärtig, nach allen Seiten hin, und wenn man schon nicht bereit ist, solche Kommentare zu löschen, so sollte man eine Diskussion erst gar nicht zulassen! Man kann sich vorstellen, was passiert, wenn solche Kommentatoren Eltern und Lehrer sind, dann Gnade uns Gott, dann erleben wir in Deutschland irgendwann eine/n neuen starken Frau/Mann, die durch unser eigenes Wegsehen, Nichthandeln, falsche Bildungspolitik und Erziehung entstehen.

Erziehung, Integration und Bildung gehören zusammen, dass sei hier nochmals gesagt, und diese müssen so früh wie möglich angegangen werden. Das ist die Verpflichtung dieser Gesellschaft, und solange wir Schulen haben, haben diese dem nachzukommen und nicht gesellschaftlich zur Frühspaltung beizutragen. Basta! Schulen gehören umgehend einer Reform unterzogen, die Integration fördert, dazu beiträgt und nicht kulturell spaltet, und zwar zackig! Und die Volksvertreter haben das als oberste Priorität auf den eigenen Stundenplan zu setzen, in ihre Wahlprogramme aufzunehmen, besser umgehend gemeinsam noch vor der Bundestagswahl im Bundestag zu beraten, bevor ihnen radikale Wähler einen Strich durch die Rechnung machen. Was Regierung beim Euro in Tagen abstimmen und bescheiden können, sollte auch hier sofort noch möglich sein, wo die Opposition sich so oft mit der Bundesregierung einig ist. Noch wichtiger ist es den Schutz der Menschen zu verhandeln, deren Zusammenleben zu definieren, über den Bildungs- und Erziehungssektor!

Hier ist es um ein Vielfaches wichtiger, trägt zum Zusammenhalt mehr bei, als jede zusammengewürfelte EU, der Euro an sich. Eine Währung definiert sich auch über ihren kulturellen, integrativen Wert im Zwischenmenschlichen, nicht nur über eine Münze und materielle oder wirtschaftliche Werte, Wachstum.

Eine Währung ist so stark, wie das Volk, dass sie verbindet, dessen Kultur, und in Deutschland und Europa sind es Völker und Kulturen. Von daher ist es umso wichtiger, jetzt schnell zu handeln, denn mit den Menschen und ihren Vorbehalten, ihrem Hass, fällt irgendwann auch Europa. Europa ist nur über die Werte in den Köpfen der Kinder aller Kulturen und Religionen zu erschaffen, über deren Akzeptanz füreinander, darüber sollte sich jeder im Klaren sein! Deshalb muss gelten, schafft die Mauern in den Köpfen ab, indem ihr aus den Bildungseinrichtungen Trennendes verbannt, macht sie endlich neutral!

Denn Religion und Staat gehören strikt getrennt, haben endlich reine Privatsache zu sein. Und wenn eine neue Bildungsgesellschaft geformt ist, dann stört sich auch niemand mehr an Kippa, Kreuz oder gar Burka im öffentlichen Raum, dem Straßenbild, das zur Freizeitgesellschaft dazu gehört, den sich aufgeschlossene Menschen teilen, wo sie sich hoffentlich in ihrer Andersartigkeit und ob der kulturellen Vielfalt respektieren, wenn sie erwachsen sind. Vielleicht aber schwinden dann auch jene trennenden Symbole von ganz allein, vielleicht bedarf es dann endlich nicht mehr erst spontaner Solidarisierung, wie eines Kippa-Flashmobs, wenn das Kind in den Brunnen gefallen, ein andersdenkender, andersgläubiger Mensch verletzt und beschimpft wurde, denn damit stellt die Gesellschaft, der Souverän, die Politik sich selbst ein Armutszeugnis aus, bezeugt ihr Versagen …

©denise-a. langner-urso