Würzburg: Axt-Angriff – Frau Künast, Sie irren!

 

Es ist ja unfassbar, in einem Zug schnetzelt sich ein durchgeknallter Flüchtling durch die Fahrgäste, verletzt mehrere Menschen schwer, traumatisiert viele andere, und Frau Künast macht den Einsatzkräften des SEK Vorwürfe, weil sie den Angreifer endgültig ausschalten mussten.

Renate Künast Verifizierter Account ‏@RenateKuenast
Tragisch und wir hoffen für die Verletzten. Wieso konnte der Angreifer nicht angriffsunfähig geschossen werden???? Fragen! #Würzburg @SZ

Nein, Frau Künast, sie sind im falschen Film. Ich stehe bei den Opfern, und ich kann mir vorstellen, wie es ausschaut, wenn ein Wahnsinniger in einem fahrenden Zug mit einer Axt wütet. Wir können froh sein, dass dort überhaupt jemand so geistesgegenwärtig war, dass er die Notbremse zog, statt wie vermutlich viele andere Menschen unter Sitzen Schutz zu suchen, versuchen in den nächsten Waggon zu gelangen.

Und am Ende haben wir einen vermutlich sehr beweglichen Täter, der auf bewaffnete Einsatzkräfte zustürmt, die mehrere Kilo schwere Ausrüstungen tragen und dann auch noch, wenn es nach ihnen geht, ganz in Ruhe zielen sollen. Nur der Körperschutz im Brustbereich dürfte 12-15 Kilo betragen. Ich weiß nicht, ob Sie schon selber einmal so eine Ausrüstung angezogen haben. Das zuerst. Eigensicherung geht in jedem Falle und immer vor. Punkt!

Und wissen Sie, was mich noch bewegt? Wie sich die Pflegeeltern fühlen. Geht es denen überhaupt gut, oder fing der Terrorakt dort an? Und vielleicht haben diese Menschen ja Nachbarn, die die Aufnahme von Flüchtlingen niemals für gut befanden. Und wie wird das denn demnächst sein? Das spricht sich ja rum und plötzlich werden die vielleicht zuzüglich noch angegangen, von wem, darüber dürfen Sie gerne nachdenken …

Nein, mehr als so wie dieser junge Mann kann man Gastrecht nicht missbrauchen, darüber denke ich nach.

Zum zweiten, und ich plädiere in keinem Fall außer in solchen, für einen Todesschuß. In diesem Fall aber sollte er generell eingesetzt werden um solche Irren ein für alle mal auszuschalten. Zuerst: war der Angreifer radikal, so wird er im Knast sicher kein besserer Mensch, und zweitens bin ich auch hier bei den Opfern, denn in der Regel, und noch dazu in diesem Alter, kommt vor Gericht doch umgehend die ach so schwere Kindheit zum Zug und die Strafe dürfte im Verhältnis zum zugefügten Leid an so vielen Opfern unter jedweder Gürtellinie liegen.

Das hier könnte ein radikalisierter Mensch gewesen sein, der dann so irre war, zu glauben im Namen irgendeines Gottes jedes recht gehabt zu haben, willkürlich jeden um die Ecke bringen zu dürfen, der ihm in die Nähe kommt.

Hinzu kommt, dass dieser Mann jede nur denkbare Chance hatte, hier eine gute Zukunft zu haben, da er sogar im Verhältnis zu vielen anderen minderjährigen Geflüchteten, bei einer Pflegefamilie untergekommen ist. Was für ein Glück. Und welche Undankbarkeit!

Nein, Frau Künast, sie sind falsch gewickelt. Kein Einsatzbeamter muss vorab nach dem Geburtsdatum fragen, ewig verhandeln oder abwarten, bis er selber zum Opfer eines Irren wird, der bereits viele Menschen schwer verletzt hat, er muss auch nicht genau zielen, denn der Angreifer kann diese Zeit nutzen um zuerst abzudrücken.

Wie gesagt, für mich geht es darum, den Opfern alles erdenklich Gute zu wünschen, und der finale Schuss hilft auch den Verletzten und Traumatisierten, denn sie müssen dem Täter nicht nochmals vor Gericht in die Augen schauen und vielleicht ertragen, dass er mit einer Strafe davon kommt, die unter Umständen zu weiterer Radikalisierung führt. Und die Einsatzkräfte, an die denke ich übrigens auch, auch die haben es nicht leicht, die müssen nach so einem Vorfall acu zum Psychologen, zu Pfarrern oder Priestern. Niemand feiert ab, wenn er in einem Einsatz jemanden erschießen musste, da bleiben auch Narben.

Nein, nein, nein und nochmal nein, Frau Künast, sie liegen gewaltig falsch! Es gibt keine Fragen, nur Dank, dass Schlimmeres, vielleicht sogar in der Zukunft Liegendes, durch richtiges und schnelles Eingreifen verhindert werden konnte, und die Hoffnung, dass alle Verletzten und Traumatisierten, jedwede Hilfe bekommen, auf die Opfer ein Anrecht haben.

Und hier die Presseerklärung

©denise-a. langner-urso