700 Millionen Erwachsene sind Analphabeten

Mehr als 700 Millionen Erwachsene sind Analphabeten, das teilt per Pressemitteilung UNO-Generalsekretär BanKi-moon heute in einer Erklärung zum Weltalphabetisierungstag am 8. September 2009, mit.

Bonn, 31. August(UNO-Informationszentrum) – In einer Welt von enormem Reichtum, in einer Welt, in der Ausbildung und Wissen der notwendige Schlüssel zu einembesseren Leben sind, ist das Ausmaß des Analphabetismus erschreckend.
Etwa 776 Millionen Erwachsene – die meisten davon Frauen – beherrschen nicht die Grundlagen des Schreibens und Rechnens.
75 Millionen Kinder gehen nicht zur Schule.
Und selbst bei denen, die einen Zugang zu Bildung bekommen, sind die Zahlen derer, die ihre Ausbildung abbrechen, sehr hoch.
Dabei wäre es ohne weiteres möglich, diesen entsetzlichen Zustand zu ändern. Wie die Professorin Lalage Bown, die die Festrede beim diesjährigen Weltalphabetisierungstag halten wird, betont: „Selbst die geringsten Schreib- und Lesefähigkeiten können einen großen Einfluss haben, sowohl persönlich als auch sozial und politisch.“
Vor diesem Hintergrund liegt der Schwerpunkt an diesem Tag auf der bedeutenden Rolle der Bildung. Bildung gibt den Menschen die Werkzeuge an die Hand, die sie benötigen, um ihren Lebensstandard zu erhöhen, an öffentlichen Entscheidungsprozessen teilzunehmen, Zugang zu Informationen über Gesundheitsvorsorge zu erhalten und vieles mehr. Vor allem aber ermöglicht sie es, Bürger- und Menschenrechte zu verwirklichen.
Bildung bedeutet nicht nur, lesen und schreiben zu können; mit Bildung gehen auch Respekt, Chancen und Entwicklung einher. An diesem Weltalphabetisierungstag appelliere ich an alle Partner, ihren Einsatz für mehr Bildung zu verstärken und die nötigen Ressourcenbereitzustellen, um wirklichen Fortschritt zu erzielen.

Die Zahl der Analphabeten in Deutschland wird alleine schon auf etwa vier Millionen Menschen geschätzt, eine Zahl, die 6,3 Prozent der Bevölkerung entspricht. Somit hat fast jeder 16. Deutsche Lese- und Schreibprobleme. Alleine in Berlin leben etwa 160.000 Menschen, die nicht schreiben und lesen können.

Das Leben für Menschen die nicht lesen und schreiben können ist sehr schwierig, da sie viele der einfachsten Dinge nicht erledigen können, wie beispielsweise die eigenen Post lesen, da ihnen dies jedoch oft peinlich ist, suchen sie keine Hilfe und verstecken sich oft lebenslang hinter fadenscheinigen Ausreden wie der, ihre Brille vergessen zu haben, um so Menschen dazu zu bewegen, ihnen zu helfen. Es ist für Analphabeten so gut wie unmöglich einer geregelten Arbeit nach zu gehen, da jede Berufsart fast immer damit verbunden ist, Schreiben und Lesen zu beherrschen.

Die Universität Koblenz hat eigens dazu im Januar 2009 das Albi Projekt in die Wege geleitet. Das Ziel ist es, Angebote für Analphabeten zu entwickeln und Lehrpersonal auszubilden.

AOB ist ein Berliner Arbeitskreis, der ganz gezielte Lernangebote für die Betroffenen bereithält.

Der 8. September ist der Weltalphabetisierungstag, jeder von uns sollte sich einmal fragen, wie wahrscheinlich es ist im eigenen Bekanntenkreis jemanden zu haben, der nicht richtig lesen oder schreiben kann. Analphabet zu sein bedeutet auch, große wirtschaftliche Nachteile zu haben, nicht nur hier in Deutschland, denn Bildung ist ein Menschenrecht…

©denise-a. langner-urso